Etwas immer wieder trotz Unverträglichkeit essen

Wenn ich zuhause bin, bekomme ich manchmal Appetit auf fette Dinge, wie etwa eine Leberkäsesemmel oder eine Bockwurst mit Senf. Ich weiß zwar, dass ich wegen meiner Gallensteine nicht zu viel Fett vertrage, aber der Genuss ist mir dann wichtiger als die Folgen, die durchaus erträglich sind. Bei schwerwiegenden Folgen würde ich natürlich darauf verzichten. Esst ihr auch ab und zu Lebensmittel, von denen ihr genau wisst, dass ihr sie nicht vertragt?

Eigentlich vertrage ich die allermeisten Lebensmittel, aber manche davon machen mich träge und müde (wahrscheinlich, weil sie einfach zu fett, zu schwer, zu kalorienreich sind). Obwohl ich mich nach dem Essen vorübergehend nicht gut fühle, esse ich solche Speisen manchmal trotzdem gern.

Es gibt in meiner Straße eine Kneipe, wo man auch essen kann. In dieser Kneipe gibt es ein absolut kalorienreiches Pastagericht mit einer sehr schweren, scharf-würzigen Sahnesauce. Es ist einerseits eines meiner absoluten Leibspeisen, aber andererseits fühle ich mich hinterher immer, als ob ich Steine verschluckt hätte. Trotzdem kann ich es manchmal einfach nicht lassen, und ich bestelle mir dort diese Pasta, wohl wissend, dass es mir hinterher wahrscheinlich leid tun wird. Aber insbesondere die ersten Bissen sind immer wieder köstlich.

Ein anderes Lebensmittel hingegen vertrage ich nicht, und ich verzichte auch recht konsequent darauf: Bier. Von Bier bekomme ich einen Blähbauch und mir wird übel. Daher rühre ich normalerweise kein Bier an, was in München zum Teil von den Mitmenschen nicht verstanden wird.

Ich mache das schon relativ regelmäßig, weil Histamin-Intoleranz eine komplizierte Geschichte ist. Wie viel in Lebensmitteln und Getränken enthalten ist kommt auf verschiedene Faktoren an und wie viel Histamin der eigene Körper abbauen kann auch.

Es gibt schon gewisse Faustregeln an die man sich halten kann und die ich berücksichtige, so wäre Rotwein in Kombination mit einem reifen Käse zum Beispiel eine sehr schlechte Idee, aber ich möchte nicht auf alles verzichten was potentiell unverträglich sein könnte.

Ich selber leide glücklicherweise nicht unter einer Lebensmittelunverträglichkeit und reagiere auch auf schwerer verdauliche Nahrung nur selten empfindlich. Manchmal esse ich bei großem Appetit etwas über den Hunger hinaus und bekomme dann ein Völlegefühl und ein leichtes Unwohlsein, aber das würde ich mal in eine andere Kategorie schieben.

Allerdings habe ich einen Bekannten, der Milch nicht gut verträgt, weil er wohl eine leichte Laktoseintoleranz hat. Trotzdem liebt er Kakao mit herkömmlicher Kuhmilch über alles und lässt es sich auch nicht nehmen, jeden Tag ein 0,5 Liter Glas davon zu trinken - obwohl er danach der Toilette stets einen etwas längeren Besuch abstatten muss.

Anscheinend ist es ihm dieses Leid allerdings wert, sein Lieblingsgetränk trotzdem wieder und wieder zu genießen und auch nicht auf Alternativen wie laktosefreie Milch oder Lactasetabletten vor der Einnahme zurückzugreifen. Solange es medizinisch unbedenklich bleibt, muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er mit so etwas umgeht.

Mir ist kein Lebensmittel bekannt, was ich so gar nicht vertrage, aber sehr gerne esse. Ich mag nicht, wenn etwa vor Fett gerade zu trieft, aber ich würde es dennoch vertragen, wenn ich es essen würde. Ich kenne aber Fälle, wo tatsächlich einzelne Nahrungsmittel nicht vertragen werden, die aber zum Leidwesen der Person sehr gerne gegessen werden. Da muss man die entsprechenden Beschwerden nach dem Verzehr in Kauf nehmen oder aber darauf verzichten.

Ich sollte aus gesundheitlichen Gründen eigentlich streng vegan leben, weil ich tierische Produkte einfach nicht vertrage. Die Ärzte wissen nicht ganz genau, warum, aber vermutlich treiben die tierischen Eiweiße meine Entzündungswerte zu weit nach oben und das verursacht mir tierische Schmerzen. Wenn ich also etwas Tierisches esse, weiß ich schon, dass ich am nächsten Tag Schmerzmittel brauchen werde. Aber manchmal sündige ich eben, weil ich so großen Appetit darauf habe.