Mancher Lebensmittel schnell überdrüssig sein, anderer nie
Ich habe ab und an Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel oder Gerichte. Letzte Woche habe ich beispielsweise dreimal Rinderleber mit Zwiebeln und Äpfeln gegessen, bis sie mir zum Hals heraushingen. Ich weiß aber, dass diese Phase spätestens in zwei Monaten wiederkommt.
An manchen Lebensmitteln kann man sich satt essen und mag sie dann eine Zeitlang nicht mehr, andere hat man täglich gerne. So esse ich beispielsweise jeden Morgen dasselbe und verspüre keine Lust auf Abwechslung. Woran das wohl liegt?
Ich denke, dass es von Mensch zu Mensch verschieden ist. Bei mir ist es durchaus so, dass ich manche Speisen nicht mehr sehen, wenn diese eine ganze Zeitlang hintereinander bekommen habe. Bei Hühnersuppe habe ich mittlerweile teils echten Grusel, wenn ich diese essen soll. Da ich diese Suppe während einer langen Krankenphase bald täglich bekommen habe.
Ich habe auch einmal mehrere Tage hintereinander Gulasch gegessen, weil ich es nicht entsorgen wollte. Seitdem habe ich bisher noch nicht wieder welches gekocht und auch keinen Appetit darauf. Man sagt ja, dass sich über Geschmack nicht streiten lässt. Wen Partner isst fasst täglich Salami und das schon seit Ewigkeiten, diese hängt ihm aber nie zum Hals raus.
Ich kenne das auch von mir, dass ich schon Lebensmittel über hatte, die ich in einer Phase sehr oft gegessen habe und nach dieser Phase teilweise bis heute nicht mehr. Aber gleichzeitig gibt es auch Dinge, die ich immer gerne esse und die ich auch immer essen könnte, ohne je das Gefühl zu bekommen, dass ich davon mal eine Pause brauche. Woran das genau liegt, kann ich nicht sagen, bei mir liegt es vermutlich einfach daran, dass ich zu viel auf einmal davon hatte.
Ist das nicht auch eine Frage der Gewohnheit? Die meisten Leute sind es gewohnt, dass es jeden Tag mehr oder weniger das gleiche zum Frühstück gibt, aber beim Mittagessen oder Abendessen erwartet man Abwechslung.
Da ich möglichst saisonal und regional kaufe habe ich bei Hauptgerichten schon öfters den Fall, dass ich am Anfang der Saison total viel von etwas esse und es dann irgendwann nicht mehr sehen kann. Im Moment bin ich mit Kürbisgerichten auf einem gutem Weg dahin. Der Kürbisflammkuchen meines Partners heute Abend war super lecker, aber Kürbissuppe kann ich schon nicht mehr sehen.
Bei solchen Gerichten wie Spaghetti Bolognese habe ich das nicht weil das keine saisonalen Gerichte sind. Das ist ein Gericht, das immer geht und das ich deshalb nicht zu einer bestimmten Zeit des Jahres übermäßig oft konsumiere.
Cloudy24 hat geschrieben:Ist das nicht auch eine Frage der Gewohnheit? Die meisten Leute sind es gewohnt, dass es jeden Tag mehr oder weniger das gleiche zum Frühstück gibt, aber beim Mittagessen oder Abendessen erwartet man Abwechslung.
Ich erwarte zu jeder Mahlzeit Abwechslung, nicht nur zum Mittagessen und Abendessen, sondern auch zum Frühstück. Ich kann nicht zwei Tage hintereinander das gleiche Essen, dann kriege ich die Krise. Dementsprechend muss mein Speiseplan auch aussehen, da mir das Essen sonst ziemlich schnell Leid wird und ich mich an etwas "überfressen" habe und es nicht mehr sehen kann.
Cloudy24 hat geschrieben:. Im Moment bin ich mit Kürbisgerichten auf einem gutem Weg dahin.
Genauso geht es mir gerade auch! Vor einigen Wochen habe ich Kürbis überhaupt erst für mich entdeckt und bekam einen Teil der frischen Ernte einer Familienbekannten. Also habe ich Kürbissuppe gekocht. Weil mir das aber zu eintönig erschien habe ich mir ein Rezept für einen Auflauf mit anderem Gemüse rausgesucht. Das fanden auch alle toll. Mit dem Grundrezept gab es dann einige Tage später Kürbisgemüse mit Reis. Und dann war es das für mich auch schon, ich hatte das Gefühl, das Zeug jetzt schon nicht mehr sehen zu können. Es war wohl doch etwas zuviel Kürbis.
Und was sagt meine Mutter mir freudestrahlend die Tage? Natürlich. Dass die Bekannte nächste Woche noch mal eine kleine Kürbisernte mitbringen wird. Ich werde das Zeug wohl erstmal im Keller lagern. Mit vielen anderen Grundnahrungsmitteln geht es mir aber nie so. Reis, Brot, Nudeln, Kartoffeln, aber auch Gemüse wie Brokkoli kann ich jeden zweiten Tag oder sogar täglich essen. Man kann ja auch kulinarisch nicht immer das Rad neu erfinden. Ich würde ja denken, es hat etwas mit dem neutralen Grundgeschmack mancher Speise zu tun, aber der Kürbis an sich ist ja auch eher dezent im Geschmack, also muss es vielleicht doch etwas saisonal Assoziiertes sein.
Viele sagen ja auch am Ende oder nach der Weihnachtszeit, dass sie keine Weihnachtsleckereien wie Dominosteine oder Kekse mehr sehen können. Da ich davon nicht so viel esse, geht es mir nicht so, eigentlich würde ich das auch das ganze Jahr essen können.
Es gibt Lebensmittel, die ich tagtäglich konsumiere und die mir trotzdem noch nicht zum Hals heraushängen. Darunter zählen mein tägliches Frühstücksbrötchen und Abendbrot mit Belag, wobei ich da gerne auf meine Standard-Lieblingssorten zurückgreife und tatsächlich wenig variiere, Kaffee und Tee, Wasser und Gemüse wie Tomaten und Gurken. Auch Milch und etwas Süßes nehme ich jeden Tag zu mir und habe dennoch nicht das Gefühl, davon eine Pause zu brauchen.
Überdrüssig werde ich eher Speisen, die ich an und für sich super gerne esse, die aber nicht auf den täglichen Speiseplan gehören. Ich liebe beispielsweise Sushi, Burger mit Pommes oder indische Currygerichte, und gelegentlich überkommt mich ein solcher Appetit darauf, dass ich es kaum abwarten kann, mal wieder essen zu gehen und es mir zu bestellen aber ich weiß genau und habe es auch schon ausgetestet, dass dieser Heißhunger sehr schnell verfliegt, wenn die Lust erst einmal befriedigt ist.
Es gab eine Woche, in der wir dreimal in kurzer Zeit Sushi essen waren, und danach hatte ich monatelang gar keine Motivation mehr zu einem All-You-Can-Eat-Buffet davon. Auch reicht mir ein wuchtiger Burger einmal im Monat oder alle zwei Monate locker aus, und mit vielen Obstsorten oder Desserts wie Kuchen, Chips und Co geht es mir ganz ähnlich. Daher denke ich, dass ich persönlich wohl aller Nahrungsmittel, die nicht zur absoluten Basisausstattung gehören und demnach wirklich immer auf dem Teller landen, schnell überdrüssig werden würde, wenn ich sie zu oft hintereinander esse.
Zu den wenigen Speisen, die ich täglich essen kann, gehören die für Bayern typischen Brezen (=Laugenbrezeln). So eine Breze (in Bayern ohne l geschrieben) esse ich fast täglich zum Frühstück, ohne dass es mir überdrüssig wird.
Bei den anderen Mahlzeiten liebe ich jedoch die Abwechslung. Da kann es vorkommen, dass mir auch absolute Lieblingsspeisen zum Hals raushängen, wenn ich sie mehrmals nacheinander gegessen habe. Beispielsweise liebe ich Currygerichte aus Thailand und Indien, aber täglich kann ich sie trotzdem nicht essen.
Bei mir gibt es auch Lebensmittel, die ich mehrmals die Woche über Jahre essen kann, ohne dass sie mir zum Hals raushängen. Das ist bei mir vor allem bei solchen "Basics" wie Obst, Gemüse aber auch Brötchen oder einfache Käsesorten wie Mozzarella oder Gouda der Fall. Auch Pizza, Nudeln und Pommes kann ich wirklich ständig essen, ohne dass ich genug davon habe.
Bei anderen Lebensmitteln und Speisen ist es hingegen ganz anders. Ich mag manche Gerichte oder Lebensmittel an sich sehr gerne, kann sie dann aber doch nur alle paar Wochen oder Monate essen. Wenn ich mal öfter Lust drauf habe, dann weiß ich aber auch genau, dass ich sie dann länger nicht mehr essen will.
Ich denke, dass es normal ist, dass man bestimmte Lebensmittel und Speisen quasi immer essen kann. Brot, Obst und Gemüse zählen ja eben auch zu den Grundnahrungsmitteln, so dass es alles andere als ideal wäre, wenn sie einem regelmäßig zum Hals raushängen würden. Ich denke, dass man neutrale und leicht kombinierbare Speisen wie Zucchini oder Brötchen auch öfter essen kann, als so richtig fettige und deftige Speisen, die man auch eher nur so in der Kombination isst.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich denke, dass es normal ist, dass man bestimmte Lebensmittel und Speisen quasi immer essen kann. Brot, Obst und Gemüse zählen ja eben auch zu den Grundnahrungsmitteln, so dass es alles andere als ideal wäre, wenn sie einem regelmäßig zum Hals raushängen würden.
Bist du neuerdings das Maß aller Dinge oder was? In Asien gehört Brot nicht zu den Grundnahrungsmitteln und die Menschen dort sind nicht verhungert oder unterernährt und haben auch sonst keine Probleme. Mir reicht Brot auch nur alle zwei Monate mal und dann auch nur zwei Scheiben oder ein Brötchen. Obst esse ich im Winter so gut wie gar nicht, da ich eine Frostbeule bin und festgestellt habe, dass ich von frischem Obst vermehrt friere und im Winter lieber gekocht esse und mit Obst kochen mag ich gar nicht. Ich bevorzuge eher Gemüse, wobei es auch da sehr abwechslungsreich sein muss, da ich das Gemüse ansonsten auch schnell nicht mehr sehen könnte. Meine Blutwerte sind trotzdem perfekt, da ich sie regelmäßig überprüfen lasse und auch keine Nahrungsergänzungsmittel schlucke.
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