Nach Beziehungsende erst mal Couchsurfing betreiben?
Nach einer Trennung möchte man natürlich so schnell wie möglich aus der gemeinsamen Wohnung raus, wenn man zusammengelebt hat. Das ist sicherlich nachvollziehbar. Normalerweise sucht man sich dann wohl direkt eine neue Wohnung oder kommt vielleicht bei Freunden oder der Familie unter.
Nun habe ich aber gehört, dass jemand nach einer Trennung erst einmal Couchsurfing betrieben hat. Er hat wohl so schnell keine neue Wohnung gefunden und wollte schnell aus der gemeinsamen Wohnung raus. Also hat er sich erst einmal mit Couchsurfing beholfen.
Würde Couchsurfing nach einem Beziehungsende für euch in Frage kommen? Würdet ihr da das durchaus auch machen? Oder doch lieber schauen, dass ihr so lange bei der Familie oder bei Freunden unterkommen könnt? Meint ihr, dass Couchsurfing da besser ist, als erst einmal noch in der gemeinsamen Wohnung zu bleiben?
Für mich würde das nicht in Frage kommen. Ich habe immerhin 2 Kinder und da will ich nicht bei fremden Menschen schlafen. Die Kinder würde ich aber auf alle Fälle behalten wollen, deshalb wäre das generell keine Option. Wobei ich es schon in Ordnung finde, wenn man so etwas macht oder sich auch mal eine längere Auszeit nimmt und reist.
Jeder muss das ja auch für sich selber verarbeiten und für sich einen Weg finden wie es weitergeht. Gerade in der heutigen Wohnungsknappheit kann man auch damit rechnen, erstmal eine ganze Weile auf der Straße zu sitzen, wenn man keine Alternative. Ich kenne jemanden, der sich von der Mutter seines Kindes getrennt hat oder sie sich von ihm, aber das ist an der Stelle auch egal. Die beiden haben ein gemeinsames Kind, wofür er nun zahlen muss. Die beiden hatten eine riesen Wohnung, für die er verhältnismäßig wenig Geld bezahlt hat, aber dann bekam er ewig lange keine Wohnung, die er beziehen konnte und das mit einem festem Einkommen und das war auch beziehungsweise ist gar nicht wenig. Das ist alles schon traurig und letztendlich hat er sich von einem Freund zum anderen Freund gehangelt mit seinen Sachen bis er eine Wohnung hatte. Das kann dann auch ganz schön anstrengend sein für die Freundschaft.
Ich denke, dass es schon was anderes ist, wenn man Kinder hat. In dem Fall war der Mann ja alleine und konnte daher erst einmal Couchsurfing machen. Mit Kindern gestaltet sich das ja viel schwieriger und ich denke, dass da die Trennung schon schlimm genug ist und es eine Zumutung für sie wäre, wenn sie dauernd einen anderen Schlafplatz hätten. Das würde ich auch vermeiden.
Es kommt doch eher darauf an, weshalb man sich getrennt hat und wie die Umstände sind. In einem Ballungsgebiet, wo die Mieten kaum bezahlbar sind, wird man wohl schlecht überall couchsurfen können, zumal horrende Mieten ja oft nicht nur von einer Person getragen werden können, sondern man braucht da schon zwei Gehälter für.
Mein Partner hat einen Kollegen, der bald Vater wird und mit seiner Partnerin zusammen lebt. Die beiden brauchen beide Vollzeit-Monatsgehälter um alle Kosten bestreiten zu können und selbst wenn das Kind da ist, wird die Mutter kaum zu Hause bleiben können, weil das finanziell nicht drin ist. Wenn die sich trennen sollten (auch ohne Kind), dann müsste jeder sowieso die Hälfte der Miete beisteuern, egal ob Couchsurfing oder nicht. Wenn man also eh bezahlen muss, kann man doch auch gleich da wohnen bleiben und muss sich eben zusammen reißen.
Für mich würde es drauf ankommen, wie die Umstände sind, wobei ich es aber schon vorziehen würde, einfach in der gemeinsamen Wohnung zu bleiben, solange bis einer von beiden eine eigene Wohnung gefunden hat. Einer kann dann eben in einem anderen Zimmer schlafen - oder man reißt sich als Paar zusammen und schläft trotzdem weiterhin gemeinsam in einem Bett.
Ich könnte es mir höchstens vorstellen, kurzzeitig zu verreisen, um einfach ein wenig abzuschalten und Abstand zu gewinnen oder auch bei Freunden oder meinen Eltern zu übernachten. Couchsurfing wäre mir zu anstrengend. Zum einen würde ich nicht ständig bei irgendwelchen wildfremden Menschen sein wollen und zum anderen wäre mir das auch zu anstrengend.
So lange kann man ja auch nicht bei einer fremden Person sein, so dass man dann auch ständig die Unterkunft wechseln müsste. Mir wäre es zu aufwändig, ständig von Neuem meine Sachen packen zu müssen und würde meine eigene Wohnung einfach vorziehen. Man kann ja zumindest versuchen, sich dann irgendwie aus dem Weg zu gehen. Wenn man den ganzen Tag arbeitet und viel mit Freunden macht, sieht man sich ja auch nur zum Schlafen.
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