Gedanken, wenn man bestimmten Tieren nicht mehr begegnet?

In meiner Nähe wohnt eine Frau mit einem Hund, wobei ich die beiden eigentlich ständig gesehen habe. Wenn ich unterwegs war, dann habe ich die beiden meistens auch gemeinsam gesehen, weil die Frau mehrmals täglich mit dem Hund Gassi gegangen ist. Nun habe ich den Hund aber schon länger nicht mehr gesehen, nur die Frau allein, so dass ich mir schon Gedanken mache, was wohl mit dem Hund passiert ist.

Genauso war es aber auch schon bei einer Katze, die täglich bei uns im Hof herumgestreunt ist. Diese habe ich auch mehrmals wöchentlich gesehen. Allerdings bin ich der Katze nun auch schon länger nicht mehr begegnet, so dass ich mich auch frage, was denn da los ist.

Macht ihr euch Gedanken, wenn ihr bestimmten Tieren nicht mehr begegnet, obwohl ihr sie sonst eigentlich ständig seht? Fragt ihr da auch genauer nach?

Also nachfragen tue ich eigentlich nicht, meistens zogen die Leute einfach um, aber ich mache mir schon auch Gedanken, wenn ich ein Tier nicht mehr sehe. Ich habe zum Beispiel mal eine herrenlose Katze gefüttert über den Sommer und irgendwann ist sie nicht mehr erschienen. Ich habe dann per Zufall erfahren, dass der Tierarzt die Katzen eingefangen habe und sie in ein Tierheim gebracht hatte.

Um ehrlich zu sein ist es mir völlig egal, wenn ich bestimmte Tiere nicht mehr sehe und ich mache mir da auch keine Gedanken. Welchen Nutzen hat es, sich da Gedanken zu machen? Das ändert doch auch nichts. In meinen Augen ist es Zeitverschwendung, sich über Dinge Gedanken zu machen, die man eh nicht ändern kann. Da konzentriere ich mich doch lieber auf wichtige Dinge, die meinen Zielen eher dienlich sind.

Wenn ich Leuten regelmäßig begegne oder sie täglich vom Balkon aus mit ihrem Hund Gassi gehen sehe, sind sie sogar ein Teil meines Lebens, wenn ich sie nicht näher kenne und nie ein Wort mit ihnen gesprochen habe. Wenn dann eines Tages der vertraute Anblick des Hundes fehlt, mache ich mir automatisch Gedanken, warum er nicht mehr da ist.

Ich würde die Person aber nicht ansprechen, das wäre in meinen Augen distanzlose. Einmal habe ich das allerdings getan, als meine Briefträgerin ohne den Hund kam, der sonst immer neben ihr hergetrottet ist. Der war aber Gott sei Dank nur ein bisschen krank.

Mir ist es schon öfter passiert, dass ich eine bestimmte Katze einige Male gesehen oder auch sogar gestreichelt habe und plötzlich war sie weg. Eigentlich geschieht das hier regelmäßig, die Tiere sind immer schon nach kurzer Zeit verschwunden. Da macht man sich natürlich schon seine Gedanken, warum das so ist, mit dem Umzug der Besitzer ist das in der hohen Zahl nicht mehr erklärbar. In der Nähe gibt es einige relativ befahrene Straßen, ich fürchte, dass dem einige zum Opfer fallen.

Und vor einiger Zeit fiel mir auf, dass ich einen bestimmten älteren Herren mit seinem Bassett gar nicht mehr spazieren gehen sehe. Da Bassetts nicht so häufig im Straßenbild sind und meine Großeltern auch einen gehabt hatten, ist der Herr mit seinem Hund mir immer besonders ins Auge gefallen, aber ich habe beide schon lange nicht mehr gesehen.

Mir geht es da auch so wie dir und es fällt mir schon auf, wenn ich jemanden nicht mehr sehe, der ansonsten auch oft gleichzeitig mit seinem Hund spazieren gegangen ist, wenn ich ebenfalls unterwegs war. Ich treffe oft bestimmte andere Hundebesitzer und da ist es schon auffällig, wenn man dann jemanden länger nicht sieht oder nur noch ohne das Tier.

Mir zeigt es, dass man eben aufmerksam durchs Leben geht und einem nicht alles gleichgültig ist. Letztes Jahr waren mehrere Eichhörnchen bei uns und ich hatte mich schon darauf gefreut, dass diese sicherlich dieses Jahr wieder kommen würden. Da ich sie auch gefüttert habe. Leider ist das nicht der Fall und da fragt man sich auch, ob die Eichhörnchen den heißen Sommer und die Trockenperiode vielleicht nicht überlebt haben.

Ich hatte auch mal zwei Katzen in der Nachbarschaft, die immer viel rumstreunten. Als diese irgendwann nicht mehr kamen, habe ich dann mitbekommen, dass der Besitzer weggezogen war und seine Katzen natürlich mitgenommen hat. Wenn man ein Tier häufig sieht, fällt es schon auf, wenn es auf einmal nicht mehr auftaucht.

Persönlich weiß ich schon ganz gerne welche Tiere in meiner Nachbarschaft wohnen. Allein deswegen, ob der Hund verträglich ist. Auch wenn eine Katze öfters bei mir zu Besuch kommt, weiß ich ganz gerne wem sie gehört oder ob es vielleicht doch ein Streuner ist. Gerade letztens musste ich nach den schweren Unwettern die Nachbarskatze aus der Tiefgarage holen. Ich wusste wem sie gehört, deshalb konnte ich sie zuordnen. Oft weiß ich von den Nachbarn nur den Namen der Haustiere. Sie werden dann halt als Herrchen, oder Frauchen von der "Mausi" bezeichnet. Ist ein wenig übertrieben, doch so ist das halt nun mal bei mir.

Da ich selbst manchmal meine Hündin bei meinen Eltern habe, fragen mich auch immer wieder die anderen Herrchen und Frauchen, wo den meine Hündin sei. Der Hundeopa klaut sie mir halt sehr gern.

Bei älteren Menschen bzw. Hunden mache ich mir auch so meine Gedanken, wenn ich ein Tier-Mensch-Paar länger nicht mehr sehe. Mir fällt so etwas auch auf. Manchmal ist es dann wirklich die traurige Wahrheit, dass einer der beiden verstorben ist.