Durch Unordnung mehr essen?
Laut einer Studie soll ein Mensch mehr essen, wenn er gestresst ist. Wenn jemand viel essen würde, wäre das meist ein Anzeichen dafür. Aber nicht nur das Chaos im Kopf soll dafür verantwortlich sein, dass jemand mehr zu Snacks und kleinen Sünden greift, sondern auch, wenn es in der Umgebung unordentlich ist.
Das würde noch mehr stressen und zu mehr essen führen.Ich glaube auch, dass ich durchaus ein Stressesser bin. Aber ich habe noch nicht ausprobiert, wie es ist, wenn es in der Wohnung unordentlich ist. Daher kann ich nicht sagen, ob die Unordnung im Umfeld da eine Rolle spielt.
Könnt ihr bestätigen, dass Unordnung wirklich Schuld daran ist, dass man mehr isst? Habt ihr das bei euch selbst schon beobachten können? Findet ihr das durchaus denkbar? Meint ihr, dass sich die Unordnung nochmal negativ auf das Stressempfinden eines Menschen auswirken kann?
Dass Stress zu vermehrtem Appetit führt, kann ich durchaus bestätigen. An einem vollgestopften Arbeitstag komme ich ohne einen Zwischensnack alle zwei Stunden kaum über die Runden, während ich mich an einem gemütlichen Sonntag manchmal bewusst daran erinnern muss, drei Hauptmahlzeiten zu mir zu nehmen, weil ich eigentlich gar kein rechtes Hungergefühl verspüre. Es ist ja auch völlig klar, dass der Organismus mehr Bedarf hat, wenn er auf Hochtouren arbeitet, und dass entsprechend bei viel Stress auch mehr Kalorien verbraucht werden.
Allerdings fällt es mir schwer, zu glauben, dass eine unordentliche Wohnung allein ausschlaggebend für regelrechten Heißhunger sein kann. In diesem Fall müsste ich regelmäßig in Fressanfälle verfallen, denn mein Freund und ich arbeiten beide in sehr stressigen Berufen und müssen demnach häufig Abstriche beim Haushalt machen.
Ich gebe zu, dass es daher ab und an etwas chaotisch bei uns aussieht aber der Anblick dessen löst bei mir keineswegs Appetit aus, sondern eher das Bedürfnis, der Unordnung ein Ende zu setzen. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus und fange an, den Müll wegzuräumen, Dinge zu sortieren und Staub aufzuwischen und zwar meistens so lange und mit einem solch großen Arbeitseifer, dass ich darüber alles andere vergesse. Gegessen wird dann nicht selten erst nach verrichteter Arbeit, und somit neige ich in Situationen wie diesen eher dazu, weniger zu futtern.
Ich kenne ja jetzt die Versuchsanordnung nicht, könnte mir aber genauso gut vorstellen, dass Unordnung und vermehrtes Essen nur Symptome vom grundsätzlichen Stress sind und nicht, dass das eine das andere bedingt. Ich habe an mir selbst dahingehend noch keinerlei bewusste Beobachtung gemacht. Nur eben, dass viel zu tun sowohl Essverhalten als auch die Ordnung in beide Richtungen beeinflussen kann.
Manche werden mit steigendem Druck sogar ordentlicher und zwanghafter und achten noch mehr auf ihre Umgebung, während andere dann weniger oder mehr essen. Ich weiß nicht, ob es da einen echten Zusammenhang gibt. Bei Stress werde ich noch chaotischer als ohnehin und esse auch weniger als sonst. Ich bin also ein Wenig-Esser bei Stress, aber ganz sicher hadere ich noch mehr mit dem Aufräumen als zu normalen Zeiten.
Davon ausgehend müsste ich also für mich sagen, dass Unordnung zu weniger Essen führt. Trotzdem glaube ich jetzt nicht an einen kausalen Zusammenhang zwischen der Staubschicht auf den Schränken und der Fülle des Tellers vor mir. Die Ursache liegt woanders und die Symptomatik stellt sich anders dar als hier beschrieben.
Bei mir ist es auch eher so, dass ich bei Stress vergesse zu essen und dann deutlich weniger Appetit habe als sonst. Ich muss mich dann regelrecht dazu zwingen etwas zu essen. Wenn ich mit dem Kopf die ganze Zeit woanders bin, habe ich keine Nerven mich auf meinen Magen zu konzentrieren und achte weniger auf die Signale meines Körpers. Daher muss ich dann manchmal daran erinnert werden, dass ich ja noch was essen muss und selbst wenn ich esse, habe ich deutlich weniger Appetit.
Dass es bei Stress unordentlicher sein kann, leugne ich gar nicht. Wenn auf Arbeit viel los ist und ich kaputt nach Hause komme, habe ich auch keinen Nerv noch großartig zu putzen oder so. Daher gibt es hier auch Phasen, wo der Haushalt ein wenig auf der Strecke bleibt. Aber dann esse ich nicht mehr. Unordnung sorgt nicht dafür, dass ich mehr esse. Ich esse höchstens weniger, weil ich dann keine Lust habe, vorher noch die Küche aufzuräumen bevor ich essen kann.
Bei mir persönlich ist das nun nicht so, wobei ich mir durchaus vorstellen kann, dass es Menschen gibt, bei denen das der Fall ist. Viele essen ja auch bei Liebeskummer oder anderem Kummer sehr viel und greifen dann besonders gerne zu Schokolade, Eis und anderer Nervennahrung, um sich abzulenken, zu trösten oder zu beruhigen. Von daher denke ich auch, dass es dann auch viele Personen gibt, die eher mal zu Ungesundem greifen oder generell mehr essen als sonst, wenn sie ein Chaos im Kopf haben.
Letzteres bedeutet ja, dass es einem nicht so gut geht, dass man in irgendeiner Weise gestresst ist, so dass dann eben wieder Ablenkung und Trost ins Spiel kommen, die viele im Essen zu finden glauben. Allerdings ist das ja auch nicht bei jedem so und ich kenne auch Personen, bei denen das genau andersrum ist.
Wenn ich irgendwie gestresst bin, es mir nicht gut geht oder ich ein Durcheinander im Kopf habe, dann esse ich eher weniger als sonst. Ich vergesse es manchmal einfach, wobei es aber eher so ist, dass ich einfach viel weniger Hunger habe als sonst. Oft leidet dann auch mein Appetit darunter, so dass ich gar keine Lust habe, etwas zu essen.
Ich muss sagen, dass ich schon bei Stress nicht unbedingt mehr esse als wenn ich keinen Stress hätte. Ich esse dann einfach ungesünder. Aber wenn es unordentlich ist, dann habe ich bei mir noch nicht festgestellt, dass ich mehr essen würde.
Sicher kommt das auch darauf an, wie unordentlich es ist und vielleicht auch daran, wie sehr man vielleicht die Unordnung auch gewöhnt ist und sie vielleicht sogar mag. Wenn bei jemandem Unordnung Stress verursacht, dann kann ich mir vorstellen, dass man mehr isst, wenn man bei Stress sowieso dazu neigt.
Diese Aussage hat ein grundlegendes Problem - definiere doch bitte zunächst einmal was "Unordnung" genau bedeutet. Ich bin eher minimalistisch eingerichtet und kann mit gut von unnötigem Kram trennen. Andere Leute bezeichnen mein Haus als "ordentlich", was aber wahrscheinlich einfach daran liegt, dass ich gar nicht so viel Kram habe, der herum stehen und liegen kann.
Für mich würde "Unordnung" also wahrscheinlich etwas völlig anderes bedeuten als für Leute, die in einem Haus wohnen, in dem alle horizontalen Flächen mit irgendwelchem Nippes voll gestellt sind. Ich habe aber noch nie bemerkt, dass ich in so einer Umgebung plötzlich mehr Hunger habe.
Ich glaube schon das eine unordentliche Umgebung Menschen stressen kann. Und wenn man, so wie ich, mehr isst wenn man gerade viel Stress hat kann das durchaus ein Grund sein vermehrt zu essen. Es gibt ganz viele Faktoren die Stress auslösen können, deshalb kann ich mir gut vorstellen das Unordnung durchaus auch ein stressauslösender Faktor sein kann. Also kann ich die Theorie das Unordnung manche Menschen mehr essen lässt als durchaus plausibel einstufen.
Wann eine Wohnung oder ein Haus unordentlich oder ordentlich ist, entscheidet natürlich jeder vor sich selbst. Der eine hat jede Menge Krimskrams rumstehen, der andere bekommt schon einen Anfall wenn auch nur eine einzige Sache auf dem Fensterbrett steht. Ich habe meine Wohnung relativ minimalistisch eingerichtet (einfach weil man Sie so leichter und schneller putzen kann) und fühle mich unwohl wenn nicht aufgeräumt ist. Ich bin also in gewisser Weise auch gestresst wenn Unordnung herrscht. Wenn also Unordnung Stress auslöst, und Stress in einer vermehrten Essensaufnahme mundet kann ich deine Frage definitiv mit Ja beantworten.
Wenn meine Wohnung nicht aufgeräumt ist, esse ich nicht mehr als sonst. Das ist mir zumindest noch nicht aufgefallen. Auch wenn ich jetzt so zum ersten Mal darüber nachdenke, sehe ich keinen Zusammenhang. Ich esse abends gerne vor dem Fernseher, dafür frühstücke ich nicht. Morgens ist es aber nicht ordentlicher als abends.
Es könnte allerdings folgender mittelbarer Zusammenhang bestehen: wenn die Wohnung nicht aufgeräumt ist, haben manche Menschen vielleicht den Druck, dass sie mal aufräumen müssten, und dann wäre das Essen eine Vermeidungsstrategie.
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