Immer sauber sein - falls der Arzt kommt
Meine Freundin hat mir mal im Vertrauen erzählt, dass sie immer darauf achtet, sauber zu sein und frische Unterwäsche zu tragen, selbst wenn sie vorhat, an dem entsprechenden Tag nicht aus dem Haus zu gehen. Es könnte ja sein, dass sie beispielsweise stürzt oder einen Herzinfarkt erleidet und ein Arzt gerufen werden muss. Es sei ihr dann peinlich, nicht geduscht zu sein. Kennt ihr auch jemanden, der sich darum solche Gedanken macht? Ist das noch normal?
Ich achte immer darauf, dass ich sauber bin. Auch wenn ich nicht aus dem Haus muss. Machst du das nicht? Da denke ich nicht daran, dass ein Arzt kommen könnte. Das ist für mich das selbstverständlichste von der Welt, dass ich sauber bin und auch jeden Tag saubere Unterwäsche anziehe. Ich frage mich gerade, warum man sich darüber wundert, dass man jeden Tag frische Wäsche anzieht und sauber ist. Alles andere wäre für mich einfach Sauerei und ekelig.
Ich frage mich auch gerade an was für Verhältnisse man gewöhnt ist wenn man sich solche Gedanken machen muss. Ich meine, ich ziehe jeden Morgen frische Unterwäsche an und und dusche Morgens und nach dem Sport.
Ich bin nicht in einem Alter, in dem ich mir über Stürze oder Herzinfarkte Sorgen machen muss, aber für mich gehört das einfach zur täglichen Körperpflege, genau wie ich mir auch täglich mehrmals die Zähne putze. Ich würde mich unwohl fühlen wenn ich ungeduscht wäre und dreckige Unterwäsche tragen würde.
Bei älteren Leuten scheint so etwas aber durchaus verbreitet zu sein. Ich habe auch schon öfters etwas über immer ordentliche Unterwäsche tragen falls man mal einen Unfall hat gehört. Und ich dachte mir nur, dass es doch eigentlich selbstverständlich ist, dass man Unterwäsche ersetzt wenn sie nicht mehr ordentlich aussieht oder nicht mehr richtig passt.
Na ja, täglich mehrmals duschen ist ja nicht unbedingt gesund und öfter als zweimal täglich die Zähne putzen erst recht nicht. Selbstverständlich wechselt man täglich die Unterwäsche. Aber ich zum Beispiel habe ab und zu "Gammeltage", an denen ich den ganzen Tag im Schlafanzug bleibe und lese oder Fernsehen schaue.
Die eigene Wohnung ist schließlich der allerprivateste Bereich, in dem man tun und lassen kann, was man will, wenn man keinen damit belästigt.
Cloudy24 hat geschrieben:Bei älteren Leuten scheint so etwas aber durchaus verbreitet zu sein. Ich habe auch schon öfters etwas über immer ordentliche Unterwäsche tragen falls man mal einen Unfall hat gehört. Und ich dachte mir nur, dass es doch eigentlich selbstverständlich ist, dass man Unterwäsche ersetzt wenn sie nicht mehr ordentlich aussieht oder nicht mehr richtig passt.
Und das wundert dich? Bis in die Fünfziger wechselte man die Unterwäsche einmal pro Woche. Schließlich war Kleidung sehr teuer und eine Garnitur pro Tag war unbezahlbar. Dazu war die Wäsche harte Arbeit, die Tage dauerte. Vor 50 Jahren gab es hier noch ganz oft Toiletten auf dem Flur und nur einen Hahn für Kaltwasser in der Küche.
Ganz ehrlich, es gibt Tage, da wechsele ich die Unterhose, verbringe jedoch den Tag im Pyjama und sehe auch nicht besonders ordentlich aus. Wenn der Notarzt kommen muss, dann muss er mich gegebenenfalls im Snoopy-Flanell-Pyjama hinnehmen, da finde ich auch nichts Schlimmes dran.
Es gibt ebenfalls Tage, an denen ich nach dem kochen aussehe wie Sau und den Rest des Tages in den versifften Klamotten verbringe, weil ich eh noch schmutziger werde. Ich habe aber auch keine solchen Gedanken wie deine Bekannte.
Ich kenne diese Gedankengänge eher von älteren Menschen, die immer sauber und adrett aussehen sollten. Da ist der gute Sonntagsanzug auch noch ein wichtiger Teil der Garderobe und man sollte immer sauber und gepflegt sein. Ich bin gepflegt, aber im allerprivatesten Bereich sehe ich durchaus auch mal aus als wäre ich frisch unterm Sofa hervor gekrochen.
Was vor 50 Jahren oder in den 1950er Jahren gewesen ist, kann man mit heute aber nicht mehr vergleichen. Selbst die Leute, die in den 50er Jahre geboren sind, sind mit der Zeit mitgewachsen und ich bin Anfang der 60er geboren und ich würde niemals Unterhosen länger als einen Tag anziehen. Duschen muss man ja nicht jeden Tag, wenn man das nicht will. Aber man wäscht sich doch. Und selbst wenn ich mir sagen sollte, dass ich nicht raus will und nicht duschen will, so putze ich mir meine Zähne und wasche mich gründlich, wie ich es auch schon in den 60er Jahren gemacht habe.
Man muss ja bedenken, dass die Leute, die in den 50ern geboren sind auch schon ca. 60 Jahre alt sind und die haben doch garantiert gelernt auf Sauberkeit, Hygiene und saubere Klamotten zu achten. Ich kenne sehr viele Menschen, die vor den 50ern geboren sind oder Anfang der 50er Jahre und die halten es mit der Sauberkeit und der Hygiene genau und deswegen finde ich dieses Thema hier wirklich ziemlich ....bäh, wenn ich lese, dass man sich nicht jeden Tag wäscht oder nicht jeden Tag frische Unterwäsche anzieht.
@wibbeldribbel, auch wenn man aussieht, wie unter dem Sofa vorgekrochen, so ist man doch sauber, besonders, wie anlupa hier anmerkt, dass man darauf achten muss, frische Wäsche anzuziehen. Ich bin abends, bevor ich mich fürs Bett fertig mache auch nicht mehr so frisch wie morgens. Aber dennoch habe ich saubere Wäsche an und bin nicht schmutzig.
Also das man seine Unterwäsche wechselt und duscht sollte ja wohl eine Selbstverständlichkeit sein. Ich dusche mich und wechsle meine Unterwäsche auch wenn ich den ganzen Tag nur im Schlafanzug bzw. der Jogginghose verbringen will. Das sich jemand so dermaßen gehen lässt kann ich mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen. Zumindest saubere Unterwäsche sollte doch ein Standard sein.
Wobei ich andererseits schon zugeben muss da ich an Tagen an denen ich überhaupt nicht das Haus verlasse, schon ein wenig nachlässiger bin als sonst. Zum Beispiel föhne ich mir meine Haare immer nach dem duschen. An Faulenzer Tagen binde ich Sie gerne einmal auch nur zusammen und lasse Sie an der Luft trocknen. Ich sehe dann auch gerne mal wie eine Vogelscheuche aus. Aber vermutlich wäre mir das in einem echten Notfall wiederum auch egal.
Aber tatsächlich kenne ich das von früher das meine Großmutter gesagt hat Sie hat immer einen „schönen“ BH an falls etwas passieren sollte und Sie ins Krankenhaus muss. Allerdings haben meine Großeltern auch extra Schlafanzüge bzw. so Hausanzüge herumliegen die nur für das Krankenhaus gedacht sind. Und ich muss dazu sagen das meine Großeltern die letzten Jahre so gut wie nie im Krankenhaus waren.
Das ist eben so ein Spleen unserer Großeltern. Da muss man außerhalb eben etwas hermachen. Mir wäre das egal, ich würde auch einen „alten“ Schlafanzug mit ins Krankenhaus nehmen. Für meine Großeltern käme das nie in Frage. Was sollen die anderen Leute denn denken?
Ich dusche auch täglich und wechsle ebenso häufig meine Wäsche. Allerdings bin ich noch in einer Zeit aufgewachsen, zu der das keineswegs selbstverständlich war. In den Siebzigerjahren war tägliches Duschen unüblich, und die Unterwäsche wurde alle paar Tage gewechselt (die genauen Modalitäten weiß ich nicht mehr).
Ich erinnere mich noch, dass ich erst in etwa zu Beginn der Studienzeit allmählich auf tägliches Duschen und Wäschewechseln umgestellt habe. Heutzutage kann ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen, aber damals fand ich das zu Anfang ziemlich aufwändig und hielt es für Wasserverschwendung.
Diamante, zwischen den Fünfzigern und den Sechzigern gibt es aber große Unterschiede. ich sage nur Wirtschaftswunder. In den Fünfzigern hast du in der Schule noch gelernt Unterhosen zu häkeln, in den Sechzigern waren die schon erschwinglich und das Waschen war viel leichter.
Und es ist doch normal, dass Menschen das wiedergeben, was sie von Kindheit an verinnerlicht haben. Das sieht man doch in allen möglichen Lebensbereichen. Das bedeutet eben nicht, dass Ältere sich nur einmal die Woche Duschen oder Baden (außer sie haben im Altenheim keine Wahl) und die Unterbuxen tragen, bis sie von alleine stehen.Trotzdem bleibt die latente Sorge, im Notfall nicht wie aus dem Ei gepellt zu sein.
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