Sammelt ihr im Herbst natürliches Vogelfutter?

Zu den natürlichen Arten von Vogelfutter zählen zum Beispiel Schlehe, Sanddorn, Weißdorn, Vogelbeeren, Bucheckern und auch Nüsse. All diese Früchte kann man jetzt überall sammeln und man muss für Vogelfutter kein Geld ausgeben. Manche Früchte kann man gut einfrieren oder trocknen. Nüsse muss man natürlich knacken. Die gesammelten Beeren bewahre ich in einen Korb auf und wenn der erste Frost kommt, freue ich mich den Finken, Amseln und allen anderen Vögeln mein gesammeltes Futter ins Vogelhäuschen zu streuen und sie zu beobachten. Sammelt ihr auch Beeren und Nüsse oder kauft ihr lieber das Vogelfutter?

Ich sammele kein natürliches Vogelfutter und verzichte meistens auch gänzlich darauf, zu füttern. Es gibt ja immer viel Diskussion darum, ob man das überhaupt machen sollte oder nicht, und hier im Umkreis gibt es schon mehr als genug Futterstellen, sodass ich es nicht für notwendig erachte, mich daran noch groß zu beteiligen. Manchmal haben wir im Winter ein oder zwei Meisenknödel gekauft und diese am Balkon aufgehängt, weil es ganz lustig ist, die Vögel daran zu beobachten, aber das ist wirklich eine Seltenheit.

Was ich schon mal gemacht habe, war das Verfüttern von Resten, die als Biomüll bei uns zuhause angefallen sind - also beispielsweise Kürbiskerne, alte trockene Brotreste oder Gemüse-Grünschnitt. Da wir aber schon länger kein Vogelhäuschen mehr haben, ist auch das stark zurückgegangen und wird bei uns kaum noch praktiziert.

Wieso sollte ich den Viechern ihr Futter jetzt unter dem Schnabel wegsammeln, um es ihnen im Winter wieder hinzuschmeißen? Wie schon erwähnt, ist Vogelfüttern ja sowieso ein umstrittenes Thema, und mir persönlich leuchtet es nur sehr bedingt ein, wieso man der Natur ausgerechnet in Bezug auf Meisen und Co. vehement ins Handwerk pfuschen muss, aber andere, sinnvollere Aspekte des Tier- und Naturschutzes (wie z.B. naturnah gestaltete Gärten, Nistmöglichkeiten, Verzicht auf Pestizide) so uninteressant sind, obwohl sie den Vögelchen sicher mehr helfen als ein paar poplige eingefrorene Schlehen.

Bei uns ist der Hausmeister ein großer Vogelfan, der Nistkästen aufhängt, Vogeltränken aufstellt und im Winter auch füttert, auch wenn es objektiv gesehen absolut nicht nötig ist, weil der durchschnittliche Winter mittlerweile so mild und schneearm ist, dass die Tierwelt eher an sich halten muss, um nicht schon im Januar das Brüten anzufangen. Aber der gute Mann hat eine Mordsfreude daran und ich sehe auch nicht ein, wieso ich anderen Leuten ihre Hobbys versauen soll, nur weil sie nicht meinen Vorstellungen von sinnvoll entsprechen.

Mir erschließt sich nicht, warum man ausgerechnet natürliches Vogelfutter sammeln sollte. Gut, die Nüsse kann man knacken, das ist noch logisch. Aber an die Beeren kommen die Vögel doch auch so, warum soll man die dann sammeln? Abgesehen davon halte ich persönlich es für unsinnig und kontraproduktiv, wenn man den Vögeln Futter zur Verfügung stellt.

Ich habe selbst auch noch kein Vogelfutter gesammelt. Bisher hatte ich nur Meisenknödel und so etwas in der Art. Ich finde aber, dass nichts dagegenspricht das Futter auch selbst zu sammeln, wenn man denn weiß, was man da sammeln kann und wie man es lagert. Es geht ja nicht nur darum, dass man den Vögeln Futter anbieten möchte, sondern sie auch beobachten will. Ich denke, dass alleine deswegen viele Vögel füttern. Ich kenne das aus meiner Kindheit auch noch so. Da war es immer schön, wenn wir den Meisen und anderen Vögeln zuschauen konnten, wie sie sich das Futter geholt haben.