EcoSphere - kleinstes Ökosystem der Welt
Ich will euch nun mit diesem Text die EcoSphere vorstellen. Einige werden es vielleicht schon kennen, für die Meisten wird es aber neu sein. Die EcoSphere ist eine komplett geschlossene Glaskugel. Darin befindet sich gefiltertes Meerwasser, eine Luftblase, eine Koralle Gorgonia (sie ist nicht mehr am leben), kleine Steinchen und Muscheln, Algen und das wichtigste: kleine Garnelen (Anzahl variiert je nach Größe der EcoSphere). Die EcoSphere ist eine kleine Welt, sie besitzt ihr eigenes Ökosystem und ist von unserer Welt komplett abgeschottet. Das Einzige was die EcoSphere aus unserer Welt braucht ist das Licht. Denn nur mit Licht wachsen die Algen, die wiederum die Nahrung der kleinen Garnelen darstellen. Die EcoSphere wurde von der NASA entwickelt. Es ist ein Produkt der Weltraumforschung.
Wie kann das funktionieren?
Man kann sich die EcoSphere als kleine Batterie vorstellen. Durch das Licht ladet sich die Miniwelt mit Energie (Wärme) auf. Dadurch wachsen die Algen, die Algen werden von den roten Garnelen gefressen. Der Kot den die Garnelen ausscheiden wird von Bakterien in Nährstoffe umgewandelt die werden wiederum von den Algen zum wachsen benötigt. Die Garnelen und die Bakterien produzieren Kohlendioxyd was dann von den Algen in Sauerstoff umgewandelt wird. Man sieht, es gibt in dieser kleinen Welt kein Abfall, alles wird für irgendetwas verbraucht und trägt zum Erhalt des Ökosystems bei.
Wie lange leben die Garnelen?
Die Lebenserwartung der kleinen Garnelen beträgt ungefähr 2-3 Jahre. Es kam aber auch schon vor, dass solch eine EcoSphere bis zu 10 Jahre lebt. Es ist allgemein schwierig zu sagen wie lange die Garnelen leben, da man beim befüllen der EcoSphere nicht weiß wie alt die Tiere bereits sind.
Was ist zu beachten?
Zu beachten ist nur, dass die EcoSphere täglich 6 Stunden Licht hat. Ob das nun Sonnenlicht oder künstliches Licht ist ist egal. Wichtig ist nur, dass die EcoSphere nicht im direkten Licht steht, denn davon wird sie zu warm und die Garnelen könnten sterben. Sowohl zu wenig als auch zu viel Licht ist nicht gut für die EcoSphere. Bei zu wenigem Licht können die Algen nicht richtig wachsen und die Garnelen haben nichts zu fressen. Bei zu viel Licht wachsen die Algen zu schnell, das führt dazu, dass der PH-Wert des Wassers zu hoch wird. Das wird letztendlich die Garnelen auch töten. Des Weiteren muss man auf die Temperatur achten. Die Garnelen mögen am liebsten eine mittlere Raumtemperatur von 18-20° C. Mehr muss man auch gar nicht tun, denn es ist ja ein kleines eigenes Ökosystem und ist auf uns nicht angewiesen.
Ich habe auch solch eine EcoSphere. Ich habe sie zu Weihnachten geschenkt bekommen, habe sie also seit 4 Monaten. Leider ist vor kurzem eine Garnele gestorben. Woran das gelegen hat weiß ich nicht, da ich immer alles beachtet habe. Es ist schön zu beobachten wie die kleinen Garnelen fressen, schwimmen und auf der Koralle dösen. Ich muss aber auch dazu sagen, dass es am Anfang natürlich interessanter ist als nach einiger Zeit. Da man die Garnelen nicht füttern oder das Wasser säubern muss fehlt schon eine gewisse Beziehung zu dem Tier.
Gibt es hier noch jemand der eine EcoSphere hat? Seid ihr zufrieden damit oder weniger?
Mich würde interessieren wo man denn so ein EcoSphere beziehen kann und was das ganze dann kostet. Auch würde mich interessieren wie das läuft wenn denn eine Garnele stirbt. Muss man diese irgendwie dann entfernen lassen, denn selbst kann man das wohl nicht, da die Kugel ja geschlossen ist.
Man kann die EcoSphere direkt beim Hersteller beziehen klick oder auch in vielen anderen Online-Shops. Zum Beispiel auch bei Amazon. Die kleinste EcoSphere (mit 2 Garnelen) kostet 99€. Also relativ teuer. Nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt, da die Ecosphere auch speziell nach eigenen Wünschen angefertigt werden kann. Selbst eine Gravur etc. ist möglich.
Wenn eine Garnele stirbt muss man garnichts machen. Als eine meiner Garnelen gestorben ist wurde sie innerhalb von 3 Tagen komplett von der Anderen gefressen. Die Bakterien haben sicher auch noch etwas geholfen sie zu zersetzen. Die Garnelen häuten sich auch von Zeit zu Zeit, die Schale die sie dann abwerfen fressen sie auch und wird natürlich auch von den Bakterien zersetzt.
Ehrlich gesagt stehe ich dem etwas kritisch gegenüber, bei amazon.de z.B. steht etwas von 10 cm Durchmesser für die kleine Kugel. Das ist ja doch recht winzig, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass das eine artgerechte Umgebung selbst für anspruchslose Garnelenarten sein soll.
Auch diese Tiere werden doch schwimmen und sich bewegen wollen! Zudem meine ich mich zu erinnern, dass Garnelen doch auch gerne in Schwärmen wohnen, das ist doch auf dem Platz sicher auch nicht möglich? Oder stellt die Garnelenart, die in der ecosphere gehalten wird, da andere Ansprüche?
Laut wikipedia wird in der ecosphere übrigens die Garnelenart Halocaridina rubra gehalten, die an ein Leben in nahrungs- und sauerstoffarmen Gewässern angepasst ist.
Allerdings wird da für diese Garnelen eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren angegeben, das deckt sich ja leider nicht mit der für die ecosphere angegebene Funktionsdauer von 2 bis 3 Jahren. In dem wikipedia-Artikel wird daher weiterhin davon gesprochen, dass die Garnelen nach dieser Zeit daher möglicherweise ersticken.
Angesichts dieser Informationen finde ich dieses ecosphere-Konzept aus Tierschutzsicht schon sehr fragwürdig.
Das ist ja wirklich interessant! Ich kannte zwar schon solche Garnelen als Haustiere, aber alles in einem eigenen Ökosystem ist mir neu. Pflanzen sich die Garnelen eigentlich fort? Oder bleibt es bei denen, die schon vom Anfang an drin waren?
So eine EcoSphere würde mich schon reizen, aber der Preis dämpft die Begeisterung dann wieder. Aber da kann man wohl leider nichts machen, denn es ist bestimmt ziemlich aufwendig so etwas herzustellen.
Dann will ich mich als Besitzer solch einer kleinen Kugel auch mal dazu äußern.
Meine Ecosphäre ( 10cm ) hab ich nun schon seit rund 3 1/2 Jahren und eine Garnele erfreut sich immer noch bester Gesundheit. Die anderen beiden sind leider recht schnell gestorben, warscheinlich haben sie die Hitze des ersten Sommers nicht überstanden. Ob die Haltung artgerecht ist oder nicht, darüber kann man sich streiten. Fakt ist, dass die Garnelen alles zum leben haben, was sie brauchen: Licht, Sauerstoff und genug zu fressen. Meist sind es Anwendungsfehler, die zum Tod der Garnelen führen, in meinem Fall habe ich wohl einfach nicht genug dafür gesorgt, dass die Wassertemperatur auf einem niedrigen Niveau bleibt. Hätte sie in den wirklich heißen Tagen wohl besser in den Keller stellen sollen.
Ein häufig begangener Fehler (den ich zum Glück von Anfang an vermieden habe) ist dass die Ecosphäre zuviel Licht bekommt. Sicher will man seinen Kleinen was Gutes tun und sie im Sommer auch mal Sonne tanken lassen, dadurch erhöht sich aber die Wassertemperatur erheblich und die Algen wachsen viel zu schnell. Zuviele Algen sorgen wiederum für eine sehr angeregte Sauerstoffproduktion. Somit sterben die Garnelen also nicht an Sauerstoffmangel, sondern am genauen Gegenteil. Die Beleuchtung pro Tag sollte 8-9 Stunden nicht überschreiten und auch nur mit indirektem Licht erfolgen. Ebenso sollte man darauf achten, die Ecosphäre im Winter von Heizquellen fern zu halten. Also keinesfalls auf die Fensterbank stellen, unter der sich ein Heizkörper befindet.
Sollte es trotz aller Vorsicht einmal zu einer sogenannten Algenblüte kommen (also mehr Algen wachsen als die Tiere fressen können) sollte man die Ecosphäre für einige Tage in den Keller stellen um die Lichtzufuhr etwas einzudämmen (nur eindämmen, nicht abriegeln). Dadurch verlangsamt sich das Algenwachstun erheblich, und die Garnelen stutzen sie auf ein vernünftiges Maß zurück.
Im Bezug auf Kälte sind die Garnelen wesentlich unempfindlicher. Sinkt die Wassertemperatur unter ca. 10 C° fallen sie lediglich in einen Kälteschlaf, was in der Natur in dieser Form so gut wie jedes Jahr auch vorkommt. Sollte dies passieren, darf man auf keinen Fall versuchen die Ecosphäre schnell wieder zu erwärmen, indem man sie z. B. über eine Hitzequelle stellt oder versucht mit den Händen aufzuwärmen. Ein schneller Temperaturwechsel verursacht bei den Garnelen heftigen Stress, den auch einige nicht überleben. Von daher stellt man die Ecosphäre am besten zuerst einmal einen halben Tag lang in den Hausflur oder sonsto hin, wo Temperaturen zwischen 15 und 18 C° herrschen, damit sich die Garnelen langsam aklimatisieren können. Erst danach sollte man damit in die eigentliche Wohnung umziehen, auch dort gilt dass man nicht künstlich versuchen sollte, das Wasser aufzuwärmen.
Wenn eine Garnele stirbt, ist das nicht Schlimmes für das System. Ganz im Gegenteil, eine tote Garnele gibt eine ganze Menge Nährstoffe an ihre Umgebung ab, die allen anderen Bewohnern dieser kleinen Welt zum Vorteil gereicht. Ich merke das auch bei meiner eigenen Ecosphäre. Seit mir zwei meiner Garnelen eingegangen sind, muss ich viel häufiger darauf achten, dass es bei mir zu keiner Algenblüte kommt, ganz einfach, weil die Algen gar nicht mehr wissen, wohin mit den ganzen Nährstoffen. Sicher liegt es aber auch daran, dass jetzt nur noch eine Garnele übrig ist, die den Kampf gegen die Algen fortführt.
Die Garnelen in der Ecosphäre leben monogam, das heißt, sie interessieren sich außer beim Pimpern (wenn ich das mal so nennen darf) nicht sonderlich für ihre Artgenossen, von daher ist es auch keine psychische Belastung für sie, wenn keine weiteren Artgenossen mehr anwesend sind.
Umso größer eine Ecosphäre ist, desto stabiler wird das System. Eine kleine Ecosphäre mit 10cm Durchmesser kann in ihrem Gleichgewicht sehr schnell durcheinander kommen bei falscher Pflege. Umso größer aber das Volumen ist, und umso mehr Garnelen sich in dem System befinden, unso stabiler wird das System. Es gibt große Systeme die bereits seit 18 Jahren funktionieren und mittlerweile die dritte Generation Garnelen beinhalten (ja, wenn sie genug Platz haben pflanzen sie sich auch fort). Bei einer kleinen Ecosphäre ist soweit ich weis aber kein Fall bekannt wo das schonmal geklappt hätte.
Dass die Garnelen zu wenig Platz hätten, auch in einem kleinen System, halte ich mal für ein Ammenmärchen. Rechnet man die Größe der Garnelen auf einen Fisch um und möchte dazu jetzt das passende Aquarium haben, würde das in keine mittlere Wohnung mehr passen. Da haben es die Fische im heimischen Aquarium wahrlich schwerer. Und wer den Tierchen was wirklich Gutes tun will, kann sich für 500 Euronen auch die XL Variante bestellen mit rund 40 Einwohnern und einem Durchmesser von 25 cm (das ist größer als man denkt). Würde ich mir wohl auch eine zulegen wenn ich das Geld dafür hätte. Hmmm, wäre doch auch mal eine Idee für eine Talkteria Prämie. Außerdem gäbe es dann recht bald viele User hier mit dem gleichen Hobby.
Wie dem auch sei, meinem Schorsch (so heißt meine letzte Garnele) geht es großartig und ich hoffe, dass er mir noch eine ganze Weile erhalten bleibt.
@ Mrs. Butterfly
Welche Größe hast du?
Ich bin leidenschaftlicher Aquarianer und absoluter Gegner dieser Kugeln. Keine Filterung kann auf Dauer ein derart kleines Biotop rein halten. Außerdem sind Garnelen Gruppentiere, die auch sehr gerne schwimmen möchten. In der Aquaristik geht man davon aus, dass ein Becken mit mindestens 12L angebracht ist, um einen Stamm von mindestens 10 Zwerggarnelen Artgerecht unterzubringen.
Ich frage mich, was mit abgestorbenen Pflanzenresten und Detrius (Ausscheidungen der Tiere) passiert.
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