Partner die Schuld geben, wenn man lange aufbleibt?

Eine Bekannte erzählte nun empört, dass ihr Mann ihr die Schuld dafür geben würde, dass er immer lange aufbleiben würde. Sie geht immer vor ihm ins Bett und er meint, dass er ja schon so lange aufbleiben müsste, um mal etwas im TV sehen zu können, was ihn interessiert.

Meine Bekannte findet das total daneben und meint, dass sie ihn bei gemeinsamen Fernsehabenden immer fragen würde, was er denn gerne ansehen möchte. Sie findet es unmöglich, dass er sie nun als Grund für seine langen Abende vorschiebt.

Habt ihr auch schon erlebt, dass euch euer Partner die Schuld daran gegeben hat, lange aufbleiben zu müssen? Wie würdet ihr da reagieren? Würdet ihr das zum Anlass nehmen, um früh ins Bett zu gehen? Meint ihr, dass man sich diesen Schuh nicht anziehen sollte und es doch die eigene Entscheidung ist, wann man schlafen geht? Kann man seinen Partner dafür verantwortlich machen?

Man ist doch eine erwachsene Person und sollte durchaus selber entscheiden können, wann man sich ins Bett begibt und wann man noch mit dem Partner Zeit verbringen möchte. Wenn sie das selber nicht kann, kann sie es aber auch nicht dem Mann zuschieben, dass sie so lange aufbleibt und dann am nächsten Tag müde ist. Je nach Arbeitszeit, kann man ja auch länger aufbleiben und wenn die Frau dann nichts Eigenes machen kann, ist es doch ihre Schuld.

Nelchen hat geschrieben:Meine Bekannte findet das total daneben und meint, dass sie ihn bei gemeinsamen Fernsehabenden immer fragen würde, was er denn gerne ansehen möchte. Sie findet es unmöglich, dass er sie nun als Grund für seine langen Abende vorschiebt.

Das könnte natürlich auch sein, aber eigentlich kenne ich die Bekannte als rücksichtsvolle Person. Aber natürlich kann man nicht sagen, wie das in der Partnerschaft ist. Allerdings macht ihr Mann nicht gerade den Eindruck, als würde er da irgendwie unter dem Pantoffel stehen. Wissen kann man das aber natürlich nicht.

Das ist doch total kindisch. Entweder man schaut zusammen fern weil man sich gemeinsam für einen Film oder was auch immer interessiert oder man interessiert sich nicht für das, was der andere sehen will und sagt das dann und macht in der Zeit dann irgendwas anderes. Man kann ja inzwischen auch fast alles online schauen, so, dass man nicht zwingend auf das Fernsehgerät angewiesen ist.

Es kann schon sein, dass ich meinen Partner Abends vom Schlafen abhalte, aber das hat dann mit Fernsehen rein gar nichts zu tun und er hat auch rein gar nichts dagegen.

Der Mann ist doch ein freier Mensch und kann dementsprechend selbst entscheiden, was er tut, was er sich im Fernsehen anschaut und wann er ins Bett geht. Seine Frau zwingt ihn ja wohl kaum dazu, so spät ins Bett zu gehen. Und die Ausrede, dass er so lange warten muss, bis er etwas machen kann was er will, finde ich auch lächerlich.

Da muss man sich in einer Beziehung einfach miteinander absprechen um etwas zu finden, was beide mögen und womit beide einverstanden sind. Ansonsten muss man ja auch nicht zwangsläufig alles gemeinsam machen und erst recht nicht jeden Tag. Wenn man nicht auf das gleiche steht, was so im Fernsehen kommt, kann man doch verschiedene Sachen anschauen. Oder einer schaut Fernsehen und der andere liest ein Buch.

Die meisten Sachen kann man doch sonst auch zu einem ganz anderen Zeitpunkt noch einmal streamen, so dass man ja auch nicht dazu gezwungen ist, lange wach zu bleiben. Man kann ja sonst das schauen was man schauen will, wenn der Partner weg ist oder sich einfach am Wochenende gezielt die Zeit dafür nehmen. Oder man macht es unter der Woche trotzdem abends, während der Partner was anderes macht. Ich verstehe das Problem gar nicht.

So etwas habe ich ja noch nie gehört. Zumindest habe ich noch nie gehört das jemand so eine Aussage ernst meint. Mein Mann schläft zum Beispiel manchmal auf der Couch ein wenn er sich Abends eine Sendung ansieht. Wenn ich zu dem Zeitpunkt aber auch schon im Bett liege, was zwar selten vorkommt aber durchaus manchmal passiert, bin ich natürlich nicht da um ihn zu wecken.

Dann kommt er auch manchmal ganz verschlafen mitten in der Nacht ins Bett und fragt warum ich ihn nicht geweckt habe. Da gibt er mir dann auch zum Spaß die Schuld, schließlich hätte er nicht so lange auf der Couch geschlafen wenn ich mit im Wohnzimmer gewesen wäre. Dies meint er aber wirklich nicht böse und wir machen uns da einen Witz draus.

Letztendlich kann doch jeder Erwachsene Mensch selbst entscheiden was er ansieht und wann er ins Bett geht. Sollte es wirklich so sein das die beiden einen unterschiedlichen Geschmack haben was die Sendungen angeht müssen Sie eben einen Kompromiss finden. Zum Beispiel das die Partner abwechselnd Entscheiden dürfen was angesehen wird. Man nimmt die Sendungen auf und sieht Sie wann anders an, oder man legt sich im schlimmsten Fall einen zweiten Fernseher zu. Aber um so etwas zu streiten finde ich auch ziemlich kindisch und vor allem unnötig.

Aber man muss wirklich dazu sagen das es viele Menschen gibt die nur aus Höflichkeit anbieten das der Partner über das Programm entscheiden kann. Oder das Gegenteil: das jemand aus Höflichkeit sagt es ist ihm egal was angesehen wird, er aber in Wirklichkeit heimlich schmollt. So ungewöhnlich und selten ist das nämlich gar nicht. Am besten ist es immer noch wenn man einfach offen und ehrlich zum Partner ist, dann entstehen solche Streitereien erst gar nicht.

Anijenije hat geschrieben:Aber man muss wirklich dazu sagen das es viele Menschen gibt die nur aus Höflichkeit anbieten das der Partner über das Programm entscheiden kann. Oder das Gegenteil: das jemand aus Höflichkeit sagt es ist ihm egal was angesehen wird, er aber in Wirklichkeit heimlich schmollt.