Wären selbstständige Waschmaschinen etwas für euch?

Ich gebe zu, dass der Titel möglicherweise irreführend ist. Wenn ich in diesem Kontext "selbstständig" meine, dann meine ich nicht, dass die Waschmaschine selbst zur Wäsche geht, sich selbst befüllt und dann die Wäsche wäscht. Ich wurde vorhin auf ein neues Modell einer Waschmaschine von Miele aufmerksam.

In der Werbung hieß es, dass diese Waschmaschine zwei Fächer unten hätte, die mich so ein bisschen an diese Wasserfächer bei manchen Trocknermodellen erinnert hat. In diese Behälter könnte man in der Mielewaschmaschine dann das flüssige Waschmittel einfüllen und während dem Waschvorgang würde die Miele selbstständig das Waschmittel dosieren.

In diesen Behältern wäre auch so viel Platz, dass das enthaltene Waschmittel auch für mehrere Waschgänge reichen sollte, was ja schon praktisch klingt. Ich habe den Werbesport mal hier verlinkt, damit ihr euch ein eigenes Bild machen könnt.

Ich weiß nicht, ob ich mir so eine Waschmaschine ernsthaft kaufen wollen würde. Mag sein, dass sie praktisch ist, aber es kommt ja auch darauf an, was man wäscht, welches Waschmittel benötigt wird. So verwende ich für Wolle oder Feines immer anderes Waschmittel als für Dunkle oder Weiße Wäsche und außerdem weiß ich auch gar nicht, ob die Miele dann Bescheid sagen würde, wenn das Waschmittel nach zig Waschvorgängen plötzlich nachgefüllt werden muss. Wie seht ihr das? Wäre so eine selbstständige Waschmaschine etwas für euch?

Das System gibt es schon seit 10 Jahren. Mittlerweile funktioniert es auch mit Pulver, außerdem kann man Spezialwaschmittel zusätzlich vorhalten. Die Maschine wählt das Waschmittel passend zum Programm aus und meldet sich natürlich, wenn Nachschub benötigt wird. Außerdem kann man normal waschen und selbst Waschmittel zugeben. Mir ist das nur zu teuer und meine Waschmaschine arbeitet seit 1989 ohne zu mucken.

Ich halte so eine Waschmaschine tatsächlich für ein gutes Argument. Ob ich sie kaufen würde, weiß ich nicht, denn ich bin skeptisch, ob die Wäsche sauber wird und wie man die Maschine behandeln muss, damit ihre Funktion so erhalten bleibt. Dumm, wenn irgendwelche Sensoren verkleben.

Das Argument dabei sehe ich darin, dass die Waschmaschine vielleicht besser dosiert als Mensch. Den vielfach wird kritisiert, dass zu viel Waschmittel benutzt wird. So nach dem Motto: Viel hilft auch viel. Das soll aber kontraproduktiv sein.

Die selbstständige Dosierung finde ich schon interessant, da ich nicht immer sicher bin, ob die Waschmittelmenge, die ich nehme auch richtig ist und nicht zu viel Waschmittel verwendet wird. Aber ich muss sagen, dass ich so eine Funktion auch nicht wirklich brauche und mit meiner Waschmaschine ohne diese Funktion auch sehr zufrieden bin. Ich fülle einfach vor dem Waschvorgang das passende Waschmittel ein und das finde ich auch nicht schlimm.

Ich persönlich komme damit gut klar, wenn ich von Hand das Waschmittel dosiere, je nachdem wie verschmutzt die jeweilige Wäsche ist. Für mich persönlich würde ich dafür nicht mehr Geld ausgeben wollen. Mir sind da andere Funktionen wichtiger.

Ich kenne aber jemanden, der sich seine Wäsche von einer Reinigungskraft waschen lässt, die mehrmals die Woche nach Hause kommt. Und diese Person hatte schon mehrere Menschen unter Vertrag. Das Wäschewaschen hat nicht immer geklappt. Da gab es durchaus auch eine Person, die meinte Reinigungsprofi zu sein, die dann aber eine Suppenkelle zum Dosieren des Pulvers benutzt hat.

Das ist kein Quatsch, ich habe die Waschmittelpackung selbst von ihr in Benutzung gesehen. Auf meine irritierte Frage kam dann nur die Antwort, sie hätte die Dosierung im Gefühl! Mein Gefühl hat mir aber gesagt, dass sie viel zu viel Waschmittel verwendet hat.

Nach der Erfahrung kann ich mir schon vorstellen, dass so eine Maschine durchaus sinnvoll ist für jemanden, der sich Reinigungspersonal leistet. Dann ist das Gerät quasi Idiotensicher und Miele sollte durchaus in der Lage sein, das mit der Dosierung auch umweltschonend und trotzdem mit sauberem Ergebnis umzusetzen.

Also gerade die selbstständigen Waschmaschinen von Miele kosten locker 1400 Euro aufwärts (bis maximal 2000 Euro) und so viel Geld wäre ich gar nicht bereit dafür zu zahlen, wenn ich ehrlich bin. Selbst das Konkurrenzmodell von Siemens kostet über 900 Euro. Meine jetzige Waschmaschine hat nur 300 Euro gekostet und sie erfüllt ihren Zweck auch. Warum soll ich dann ein Vielfaches ausgeben, wenn ich in so einer teuren keinen wirklichen Mehrwert sehe?

Die Frage, die offen geblieben ist, wäre, ob die Maschine auch erkennt, wenn die Trommel nicht ganz gefüllt ist. Soweit ich das verstanden habe, funktioniert die Dosierung des Waschmittels doch ausschließlich über das gewählte Waschprogramm. Dann kommt noch hinzu, dass die Wasserhärte von Ort zu Ort nicht unerheblich schwankt. Vielleicht muss man dann noch im Menü die Wasserhärte eingeben, oder erkennt die Maschine das auch selbständig?

Wenn die Waschpulverkammer versehentlich feucht geworden ist, und das Waschmittel verklumpt, dann gibt es bestimmt Störungen. Dann kann ich mir nicht vorstellen, dass dieses Waschmittelfach derart dicht abgeschlossen ist, dass es nicht zur Geruchsbelästigung kommt, gerade, wenn Waschmittel längere Zeit an der Luft steht. Fülle mein Waschmittel immer in eine große Box mit luftdicht verschließbarem Deckel. So riecht es nicht ständig nach "Wäsche" in der ganzen Wohnung.