Wissen, dass etwas falsch ist und es trotzdem tun?

vom 11.04.2016, 19:29 Uhr

Wenn man weiß, dass etwas falsch oder nicht richtig ist, dann verzichtet man ja im Normalfall darauf, etwas zu tun. Allerdings muss das nicht zwangsläufig sein. Gerade in der Liebe soll es wohl oft so sein, dass da der Verstand aussetzt und dass man vielleicht trotzdem eine Beziehung mit jemandem eingeht, auch wenn man weiß, dass die Person nicht gut für einen ist und einen nur betrügen wird. Oder man bleibt mit jemandem zusammen, auch wenn man weiß, dass eine Trennung das einzig Richtige wäre.

Habt ihr schon einmal genau gewusst, dass etwas falsch ist und es trotzdem getan? Um was handelte es sich dabei? Seid ihr im Endeffekt vielleicht durch diese scheinbar falsche Entscheidung glücklicher geworden, als wenn ihr diese nicht getroffen hättet?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe mich damals gegen meine Grundsätze in meinen jetzigen Mann verliebt, obwohl ich mit seinem Kumpel zusammen war. Das war an sich falsch, weil man das einfach nicht macht, aber ich habe es nicht bereut, weil ich noch heute glücklich mit diesem, meinem Mann bin. Für mich war das zwar charakterlich eine fragwürdige Entscheidung, aber ich habe mich richtig entschieden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Manchmal scheint etwas von Außen betrachtet falsch zu sein, aber es kann das beste sein, was jemandem passieren konnte. Meine Familie konnte z.B. gar nicht verstehen, warum ich mich von meinem ersten Mann habe scheiden lassen und haben es als falsch angesehen, da ich auch ein Kind mit ihm hatte.

Auch wenn es für die anderen falsch war, habe ich es trotzdem getan, weil ich es für das Richtige hielt. Und es war mit die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Es kommt also auch immer auf die Sichtweise an, ob etwas als falsch oder richtig angesehen wird. Man sollte aber grundsätzlich das tun, was man selbst für richtig hält.

» BubbleGum » Beiträge: 139 » Talkpoints: 1,36 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wie definiert man schon "richtig" oder "falsch"? Ich finde, das Leben ist viel zu komplex, als dass man immer mit 100prozentiger Sicherheit sagen könnte, ob man gerade etwas richtig oder falsch macht. In meinen Augen gibt es sowieso nur wenige allgemein gültige Regeln zu diesem Thema (jemanden umbringen könnte in der Regel als "falsch" gelten, muss es aber auch nicht immer), und was für den einen falsch ist, ist für den anderen richtig. Mir ist die Fragestellung an sich also schon viel zu vage.

Und natürlich bin ich schon bei Rot über die Ampel gegangen oder habe mir zwei Stück Torte außer der Reihe zu Gemüte geführt. Ersteres verstößt gegen die StVO, ist also rein rechtlich gesehen falsch. Zweiteres ist schlecht für die Gesundheit, und da eine gute Gesundheit in der Regel als absoluter Wert gilt, ist es natürlich falsch, diese zu gefährden. All dies sind in meinen Augen Beispiele dafür, dass man etwas Falsches wider besseres Wissen tut. Auch durch Unterlassung habe ich schon das Falsche getan, etwa, indem ich mich vor dem Zahnarzt drücke.

In der Liebe wiederum bin ich dagegen der Meinung, genau das Richtige getan zu haben, aber ich weiß auch, dass diese Meinung beileibe nicht alle teilen. Wer beispielsweise eine Beziehung als Versorgungsgarantie ansieht, schlägt sicher die Hände darüber zusammen, wieso ich mir einen armen Schlucker leiste und die Hauptverdienerin spielen muss. Ist meine Entscheidung deswegen "falsch"? Viele Leute würden hier schon zustimmen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Stellt sich eben die Frage, wer das überhaupt festlegt, was "richtig" und was "falsch" ist. Die Ernährungsfanatiker werden die zwei Stück Torte von Gerbera sicherlich verteufeln, aber ich finde, wenn die Ernährung ansonsten ausgewogen ist, sind die zwei Tortenstücke doch egal und fallen gar nicht ins Gewicht meiner Ansicht nach.

Ich entscheide mich immer nach bestem Wissen und Gewissen und tue nichts, von dem ich weiß, dass ich das später bereuen könnte. Dementsprechend fälle ich Entscheidungen, die ich persönlich als für mich richtig empfinde, auch wenn andere Menschen das sicherlich anders sehen. Wer zählt denn hier als Bewertungsmaßstab in so einem Fall? Meine eigene Sicht oder die Sicht der anderen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke auch, dass es schwer ist zu sagen was denn eigentlich falsch und was richtig ist. Das liegt sicherlich immer im Auge des Betrachters. Ich habe auch schon eine Entscheidung getroffen, bei der mein Gefühl und auch mein Umfeld sagte, dass es falsch wäre. Letztendlich muss man seine Entscheidung ja alleine treffen und dann eben mit den Konsequenzen leben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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