Seht ihr eine Beziehung als Einschränkung eurer Freiheit?

Ich denke schon, dass eine Beziehung auch gewisse Einschränkungen bedeutet. Aber es kommt sicher darauf an, um was es sich handelt und ob man damit eben leben kann oder sich damit arrangiert. Wenn man das Gefühl hat, dass eine Beziehung nur Einschränkung der Freiheit oder anderer persönlicher Bedürfnisse ist, dann läuft sicher etwas falsch und man soll das mal überdenken.

Ansonsten ist es sicherlich kein großes Problem, wenn einem die Beziehung wichtig ist und man viel für den anderen empfindet. Dann sich es sicherlich nur Kleinigkeiten bei denen man sich einschränken muss und vielleicht fallen diese dann auch gar nicht so ins Gewicht.

Eine Beziehung hat ihre Vor- und Nachteile, wobei die Vorteile in einer glücklichen Partnerschaft natürlich überwiegen. Ich sehe aber eindeutig eine Einschränkung in der Freiheit, nur dass ich mich in einer glücklichen Partnerschaft nicht daran störe.

Allgemein sind mein Partner und ich beide sehr freiheitsliebend und gehen gerne mit unseren eigenen Freunden weg. Und ich frage "Schatz" sicherlich nicht um Erlaubnis, wenn ich feiern gehe. Ich gebe ihm höchstens Bescheid, damit er weiß, dass er seinen Abend ohne mich planen kann.

Eine Einschränkung ist aber sicherlich die Monogamie. Wenn man den anderen aber liebt und nicht gerade schon seit 20 Jahren mit demselben zusammen ist, finde ich das noch eine akzeptable Einschränkung. Irgendwann werden Vertrauen, Nähe und Sicherheit dann auch wichtiger als irgendwelche Abenteuer. Dann kann man man auch diese Einschränkung in Kauf nehmen.

Wenn ich meine Beziehung als Einschränkung meiner Freiheit betrachten müsste, würde ich wohl keine führen. Dann läuft entweder an der Beziehung etwas falsch oder man hat eine Vorstellung davon, wie sie sein soll, wie sie aber in der Realität nicht funktioniert. Ich habe im Bekanntenkreis schon ab und an mal Scherze darüber gehört, dass man als Mann dann irgendwann unterm Pantoffel steht und mit Freunden nicht mehr so viel Zeit verbringen kann, sobald man in einer festen Beziehung oder gar verheiratet ist.

Leider habe ich das schon in mancher Hinsicht erlebt, aber das war eher so im späten Teenager-Alter. Ein Mädchen, mit dem ich ein paar Monate zusammen war hatte wenig Verständnis dafür, dass ich sie nicht zu allen Treffen mit Kumpels mitnehmen wollte. In meiner Ehe ist das kein Problem. Wir haben einen gemeinsamen Freundeskreis, aber eben auch jeweils einen eigenen. Sie hat kein Problem damit, wenn ich abends spontan mit einem Kumpel ein Bier trinken gehe und wenn sie über das ganze Wochenende ihre beste Freundin, die ein gutes Stück entfernt wohnt, besuchen will, habe ich auch keines.

Scheinbar spielen bei manchen Pärchen die Konsole oder der PC eine Rolle, zumindest hat ein Kumpel schon öfters darüber geklagt, dass seine Freundin meckert, wenn er ein paar Stunden mit Zocken verbringt, weil sie dafür nichts übrig hat. In seiner Freizeit sollte man solche Dinge tun und lassen können wie man mag.

Um die eigentliche Frage direkt zu beantworten: eigentlich nicht. Es kommt auch darauf an, wie man miteinander umgeht. Jeder hat seine Macken und manche engen ihren Partner zu sehr ein, aus Angst, ihn zu verlieren. Doch meist sind es genau diese Einschränkungen, die eine Beziehung beenden. Wenn ich die Absicht hege, mit jemandem eine ernsthafte Beziehung zu führen, dann erhoffe ich mir eigentlich auch, dass beide reif genug sind, um über ihre Probleme zu sprechen. Und es sollte eigentlich auch geklärt werden, was zu Beginn der Beziehung noch in Ordnung geht und was nicht. Wenn man zusammen passt, dann regelt sich diese Balance zwischen Einsperren und zu viel Freiheit eigentlich sehr schnell, weil man sich ja eh auf der gleichen Wellenlänge befindet.