Werden Nahrungsergänzungen zu stark überschätzt?

Laut einer Umfrage in Deutschland sollen 65 Prozent der Befragten der Meinung sein, dass Nahrungsergänzungsmittel in Bezug auf ihre Wirkung von den Anwendern zu stark überschätzt werden. Das deckt sich ehrlich gesagt auch mit meinem Eindruck. Ich bekomme oft mit, dass Menschen Vitamine schlucken, weil sie meinen dadurch eine beginnende Grippe noch abwenden zu können. Im Endeffekt bringt das aber gar nichts, man tut es nur für das eigene Gewissen. Wie seht ihr das? Findet ihr, dass Nahrungsergänzungsmittel zu stark überschätzt werden was die Wirkung angeht? Seht ihr das nur in Bezug auf Deutschland so? Welchen Eindruck habt ihr in Bezug auf das Ausland?

Ich denke das liegt auch an der Art und Weise, wie diese Präparate beworben werden. Im Fernsehen werden zum Beispiel Vitaminpräparate gezeigt, mit denen man viel fitter und leistungsfähiger werden soll. Es mag ja sein, dass diese Präparate auf Patienten mit Vitaminmangel tatsächlich diese Wirkung haben, aber in der Werbung wird so getan als würde das für alle gelten.

Kein Wort darüber, dass man bei einer halbwegs ausgewogenen Ernährung überhaupt keinen Vitaminmangel hat. Kein Wort darüber, dass der Körper mit einer Vitaminüberdosis überhaupt nichts anfangen kann.

Meine Mutter hat mich schon vor Jahrzehnten mit Nahrungsergänzungsmitteln regelrecht vollgestopft. Ich erinnere mich noch, dass ich alle möglichen Brausetabletten, Sirups und Pulver verabreicht bekommen habe. Ob es mich allerdings gesünder gemacht hat, das wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls bin ich als Kind und Jugendlicher ständig erkältet gewesen.

Inzwischen benutze ich eigentlich gar keine Nahrungsergänzungsmittel mehr. Stattdessen versuche ich lieber, mit abwechslungsreich zu ernähren. Ich denke, dass das mindestens denselben gesundheitlichen Effekt bringt, wenn es nicht sogar besser ist.

Ist das denn hierzulande auch so? Eigentlich kenne ich kaum Leute, die massenhaft irgendwelche Vitaminpräparate schlucken und habe das Gefühl, dass das eigentlich maximal von manchen Hypochondern so praktiziert wird. Die Amerikaner scheinen ja auch total versessen auf diese Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine zu sein und damit meine ich nicht nur die extrem Gesundheitsfanatiker und Sportfreaks, sondern auch den durchschnittlichen Bürger.

Soweit ich gesehen haben, haben da manche die ganze Küchenschublade voll mit dem Zeug, das dürfte doch hierzulande eher verpönt werden und kopfschüttelnd hingenommen. Ich persönlich habe den Eindruck, dass der deutsche Bürger eher dann zu Vitaminen und Co greift, wenn gerade eine neue Sau durchs Dorf getrieben hat oder man versucht, einem klar umrissenen Problem auf andere Weise Herr zu werden.

Es gibt ja immer wieder Präparate, die gerade heiß empfohlen werden, vor Jahren mal das Zink gegen Erkältungen, weil es da angeblich Studien zu gab, dann wieder die Cranberries gegen Blasenentzündung. Dass man in der Verzweiflung alles mögliche auch mal durchtestet, kann ich verstehen, aber generell zeigen diese 65 Prozent ja an, dass die Mehrheit der Bevölkerung skeptisch bleibt.

Verbena hat geschrieben:Ist das denn hierzulande auch so? Eigentlich kenne ich kaum Leute, die massenhaft irgendwelche Vitaminpräparate schlucken und habe das Gefühl, dass das eigentlich maximal von manchen Hypochondern so praktiziert wird.