Dosensuppen in neuen Gerichten verarbeiten?

Ich habe heute im Internet nach guten Rezepten recherchiert und dabei ist mir aufgefallen, dass es besonders bei Rezepten aus Amerika oftmals üblich ist Dosenkonserven in Gerichten zu verarbeiten. So habe ich mehrere Nudelgerichte gefunden, bei denen man die Soße aus einer Dosensuppe herstellen sollte. Es wurden Tomaten-, Pilz- und andere Cremesuppen verwendet.

Wenn ich koche, dann möchte ich ehrlich gesagt alles selbst machen, auch die Soße. Ich finde es merkwürdig ein Gericht als selbst gekocht zu bezeichnen, wenn man nur Nudeln gekocht hat und diese dann in einer Dosensuppe serviert. Außerdem schmecken mir Dosensuppen auch nicht.

Würdet ihr Dosensuppen oder auch andere Dosenkonserven verwenden um frische Gerichte zuzubereiten? Schmeckt euch das und ist das dann eigentlich noch der Sinn von einem frisch zubereiteten Essen? Warum kauft man sich dann nicht direkt ein Fertigprodukt?

Normalerweise koche ich auch frisch, aber im letzten Urlaub mit dem Reisemobil habe ich einige Fertigkonserven veredelt. So habe ich Hackbraten aus der Dose klein geschnitten und in einen Kartoffel/Spinatauflauf gegeben. Auch Tütensuppen habe ich schon als Grundlage für Saucen genommen.

Ich finde es ist schon ein Unterschied, ob man ein ganzes Fertiggericht isst, oder aber, ob man nur einige Komponenten benutzt und z.B. gerade das Gemüse frisch verwendet. Für mich ist es im Urlaub eine Zeit Ersparnis und hat uns dann auch geschmeckt.

Ich habe es durchaus schon so gemacht, dass ich mir Nudeln gekocht habe und dazu dann eine Dose Suppe, die ich als Sauce verwendet habe. Meistens nehme ich dafür Gulaschsuppe, die mir noch recht gut schmeckt. Das geht ebenso schnell, als wenn ich mir ein Fertiggericht zubereite, aber wenigstens sind die Nudeln frisch gekocht, die in Fertiggerichten nicht immer wirklich lecker sind. Ich würde bei einem solchen Gericht aber nicht behaupten, dass ich es frisch zubereitet habe, sondern es ist für mich schon eher wie ein Fertiggericht.

Ich mag es auch lieber frisch. Die Vorstellung, dass ich eine Dose aufmache und dann diesen ganzen Fertigkram in mein Essen packe, was ich sonst frisch zubereitet habe, mag ich nicht so gerne. Ich meine, manche Zutaten kann man vielleicht auch aus Dosen gut verwenden, aber wenn da schon ein fertiges Gericht in der Dose ist, dann kippe ich das sicherlich nicht irgendwo hinein um etwas anderes daraus zu machen. Das ist von der Vorstellung her schon sehr eklig.

Ich finde den Gedanken, mit Dosensuppen als Basis zu kochen, nicht besonders attraktiv. Meistens schmecken mir diese nicht einmal besonders gut, und wir haben sie eher als Notlösung für ein schnelles Essen im Haus, wenn man mal keine Zeit für lange Kochaktionen hat.

Einzig vorstellbar wäre es für mich, eine Tomatencremesuppe als Basis für eine Tomatensoße für Chilis, Aufläufe, Nudelgerichte und Co zu nehmen, wenn man nun mal gerade keine passierten Tomaten im Haus hat oder so große Mengen benötigt, dass es ansonsten schwierig abzudecken ist. Kocht man diese etwas dicker ein und verfeinert für die Kräftigkeit des Gechmacks noch mit Tomatenmark und echten Tomatenstücken, dann kann so etwas gut funktionieren.

Ansonsten gibt es natürlich noch die Möglichkeit, Kartoffel- oder Erbseneintöpfe aus der Dose aufzuwerten, indem man eine Bockwurst hineinlegt. Das ist für mich aber keine richtige "Weiterverarbeitung" im klassischen Sinne, denn das Grundgericht wird dabei nicht verändert.

Ich bin jetzt nicht der größte Fan von Dosensuppen, aber ich habe öfters mal so eine Pulversuppe als Grundlage für Soßen verwendet. Die Zwiebelsuppe war immer wunderbar geeignet und hat auch recht gut geschmeckt und wenn man noch frische Zwiebeln dazu gegeben hat, hat auch eine Tütensuppe einen ganz neuen Weg entdeckt.

Dosensuppen verwende ich an sich kaum, und wenn dann esse ich maximal die Erbsensuppe und diese auch pur. Aber vorstellbar ist es schon, ein Dosengericht als Komponente zu verwenden. Schließlich essen die Meisten von uns auch Kidneybohnen aus der Dose oder Mais aus der Dose und verwenden diese auch. Es sind zwar keine fertigen Gerichte, aber warum nicht auch mal ein vollständiges Dosengericht verwenden? Ich sehe da auch nichts Schlimmes dran.

Für mich persönlich käme das nicht in Frage. Ich kann Saucen und dergleichen auch gut ohne Dosensuppen als Grundlage selbst zubereiten, daher fehlt mir da auch nichts. Abgesehen davon finde ich Dosensuppen auch nicht gerade schmackhaft und wüsste auch nicht, wie man sie so aufpeppen kann, dass sie besser schmecken und dass daraus etwas völlig neues wird. Wenn ich es ausprobieren würde, wüsste ich das sicherlich, nur habe ich nicht das geringste Interesse an derartigen Experimenten und koche lieber frisch.