Beruflich zwischen zwei Stühlen sitzen - was tun?

vom 22.10.2018, 10:12 Uhr

A arbeitet seit Jahren in einem Betrieb. A ist schon seit einer Weile nicht mehr glücklich dort und denkt über einen Wechsel nach. Aus diesem Grund hat A Kontakt zu Person C aufgenommen. C hat im Moment keinen Bedarf an neuen Mitarbeitern, aber sobald sich etwas ergibt, wird A dort einsteigen können. A ist bedingt durch seine Qualifikation sehr gefragt und ein durchaus attraktiver Mitarbeiter für C.

Problematisch ist nur, dass As aktueller Arbeitgeber B gar nichts von diesen Plänen weiß und auch nicht, dass A dort unglücklich ist, was auch so bleiben soll. B hat vor kurzem A angesprochen und will eine neue Aufgabe an A übertragen, was A aber gar nicht möchte. Denn wenn A sich Bs Willen beugt, wird A damit C auf die Füße treten und damit einen zukünftigen Betriebswechsel sabotieren und sich sehr unbeliebt machen.

Sich aber Bs Willen von vorne herein verweigern ist auch nicht so ratsam, da man sich so beim aktuellen Chef unbeliebt machen könnte. A fragte mich um Rat in dieser Sache, aber so wirklich weiß ich da auch nicht weiter, weil ich noch nie in so einer Zwickmühle gesteckt habe. Was würdet ihr an As Stelle tun? Was würdet ihr ihm raten?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich hatte bis vor kurzem auch einen Job, der mir keine Freude mehr gemacht hat und ich hatte es sogar ein paar Mal gesagt, dass mich dieses oder jenes stört, es gab darauf aber keine angemessene Reaktion und Veränderungen wurden auch nicht eingeleitet. Und du bist ja auch nicht mehr zufrieden, dafür wird es irgendwelche Gründe geben und vielleicht hast du auch schon versucht, etwas zum Positiven zu ändern, aber es hat nicht geklappt, sodass das Gefühl, unglücklich zu sein, anhält.

Wenn man den Betrieb wechselt, macht man sich ohnehin oft unbeliebt, das habe ich auch gemerkt. Bis dahin hatte ich mich mit dem großen Chef eigentlich ganz gut verstanden, aber danach dann, nachdem ich wirklich ganz offen meine Wechselabsichten ausgesprochen hatte, hat er pikiert getan und äußerte, er sei ja so enttäuscht von mir. Also wenn der Chef es nicht erwartet, dass man gehen wird, dann ist er ohnehin angesäuert, weil er ja dann wieder wen Neues suchen muss. Und da würde ich sagen, ist es egal, ob der Chef verärgert ist, weil man eine Aufgabe nicht machen will oder ob er dann etwas später sauer ist, weil man kündigt.

Andererseits kenne ich es auch, dass einem von einem Unternehmen etwas versprochen wird, dass man ja so eine tolle Stelle bekommen könnte, zur rechten Zeit, nur jetzt gerade nicht, aber bestimmt irgendwann - und irgendwann kam dann nie. Vielleicht wird es nie passieren, dass sich etwas ergibt? Vielleicht ist das nur eine leere Versprechung oder derjenige meint es zwar nicht so, aber eigentlich ist realistisch gesehen in nächster Zeit nichts zu machen. Bist du wirklich sicher, das du irgendwann in die andere Firma wechseln kannst? Steht das 100%ig fest? Oder kann das auch scheitern?

Ich würde an deiner Stelle die neue Aufgabe nicht annehmen und mich aber zur Sicherheit auch woanders bewerben, um meinen Ausstieg aus dem Unternehmen sicher zu stellen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Das Wesen einer Zwickmühle ist ja eben, dass es keine gute und einfache Lösung gibt, sonst wäre A sicher auch schon selbst draufgekommen. Ich würde es aber auch so wie Zitronengras sehen, vage mündliche Aussagen von C, man würde im Bedarfsfall auf A zurückkommen halte ich für so wenig kalkulierbar, dass ich das in meiner Rechnung nicht groß einfließen lassen würde. Oder war das Angebot konkreter im Sinne von "wenn Herr Y im Frühjahr in Rente geht, habe ich Bedarf für diese Position und werde dich einstellen"?

Das wäre etwas mit dem man arbeiten könnte, aber alles andere wäre mir zu risikoreich. Ich verstehe auch gerade nicht, warum der potentielle neue Arbeitgeber C überhaupt von As neuem Aufgabengebiet in der alten Firma zwangsläufig erfahren wird oder warum man denen damit in den Rücken fiele. Ist es denn wirklich so sicher, dass C das noch vor einem Wechsel erfährt?

Eigentlich wäre die beste Idee wirklich, sich noch bei weiteren Firmen zu bewerben, falls es in der Gegend überhaupt welche gibt, die infrage kämen. Dem Chef dauerhaft die neuen Aufgaben zu verweigern würde ich mich auch nicht trauen, wer weiß, wie lange man in dem Laden noch festhängt. Außerdem könnte es ja auch sein, dass sich die Gründe für das Unglücklichsein im Laufe der Zeit verändern, auch so etwas gibt es.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich frage mich gerade, wo da die Zwickmühle sein soll? Wenn der gute Arbeitnehmer die neue Aufgabe in der bisherigen Firma übernimmt, hat das doch gar nichts mit dem möglichen anderen Arbeitgeber zu tun. Im Bedarfsfall könnte der Arbeitnehmer genauso kündigen und den Betrieb wechseln wie bisher.

Deshalb wäre für mich der neue Arbeitgeber schon uninteressant. Angeblich will ich er mich, aber er hat keine Stelle? Und wenn er eine Stelle hat, dann nur wenn ich mich beim bisherigen Arbeitgeber auf gar keinen Fall entwickle? Was geht ihn das überhaupt an und welche Schaden sollte er davon haben?

Wenn mich mein Job so stören würde und ich doch angeblich qualifiziert und gefragt bis, warum soll ich dann nur wie Wahl zwischen Regen und Traufe haben? Denn der potenzielle andere Arbeitgeber ist doch auch nicht toll, sonst würde er anders agieren. ich würde mir schlichtweg einen neuen Job suchen, der mit beiden betrieb nichts zu tun hat. Das sollte doch locker drin sein, wenn es so ist wie beschrieben.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Verbena hat geschrieben:Oder war das Angebot konkreter im Sinne von "wenn Herr Y im Frühjahr in Rente geht, habe ich Bedarf für diese Position und werde dich einstellen"?

Es war wohl schon konkreter in dem Sinne. So hat C vor zu expandieren, wobei er da nur noch mit einigen bürokratischen Hürden zu kämpfen hat. C würde von dem neuen Aufgabengebiet von B zwangsläufig erfahren, das würde sich gar nicht vermeiden lassen. Durch die Expansion von C wird es Bedarf an mehreren Dutzend Mitarbeitern mit As Qualifikation geben.

Verbena hat geschrieben:Eigentlich wäre die beste Idee wirklich, sich noch bei weiteren Firmen zu bewerben, falls es in der Gegend überhaupt welche gibt, die infrage kämen.

Das kommt gar nicht in Frage, da A in einem Sektor tätig ist, der im Ausland boomt, aber in Deutschland kaum existent ist. C ist führend auf diesem Gebiet in Deutschland und plant, den Sektor noch weiter auszubauen. A wird auswandern müssen, wenn er mit seinem jetzigen Standort nicht zufrieden ist. Er hat sich bereits fachfremd in seiner Region beworben, aber er wird immer abgelehnt, seine Spezialisierung ist zu unattraktiv für diese Region und abgesehen davon ist er zu überqualifiziert um fachfremd arbeiten zu können.

B als Arbeitgeber zu verlassen lässt sich gar nicht vermeiden. Denn die Arbeit dort setzt A psychisch sehr zu, da das Arbeitsklima sich stark verschlechtert hat. Die Faktoren, die dafür verantwortlich sind, werden sich auch nicht ohne weiteres ausradieren lassen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich würde es von der Aussage von C abhängig machen, wenn ich nur eine vage Zusage habe, dass ich eventuell genommen werden könnte, wenn wieder eine Stelle frei ist, wäre mir das zu unsicher. Ich würde da schon eine konkrete Zusage wollen. Ich denke, dass einem da nichts anderes übrig bleibt, als die neue Aufgabe vom Chef anzunehmen oder diesem davon zu erzählen, dass man nicht mehr dauerhaft dort arbeiten möchte. Man muss ja in dem Zusammenhang C nicht unbedingt erwähnen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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