Wildpinkler in Großstädten in den Griff bekommen

Wir hatten wiedermal Besuch für ein paar Tage und sind mit unseren Bekannten in die City gefahren um ihnen einige Sehenswürdigkeiten unserer Stadt zu zeigen. Das Auto haben wir am Stadtrand stehenlassen und haben den öffentlichen Nahverkehr genutzt um den Stress mit den Parkplätzen zu vermeiden. Aber schon beim Ausstieg aus der Bahn kam uns ein stechender Uringeruch entgegen.

Auf unserer Tour durch die Stadt haben wir den Uringestank nicht wirklich aus der Nase bekommen, denn solche Urinecken bekamen wir sogar am Dom, Rathaus und an vielen Hausecken (bzw. Wänden) zu sehen. Wir haben auch festgestellt, dass es auf unserer Tour nur sehr wenige öffentliche Toiletten gab und wenn eine da war, waren sie auch nicht sehr sauber, obwohl man dafür bezahlen müsste. Habe mich auch etwas geschämt und werde nicht so schnell wieder in die Stadt fahren.

Ich frage mich ob die Menschen jeden Abstand verlieren, denn zuhause würden sie das bestimmt nicht tun. Leider leben wir in einer Gesellschaft, wo es zuallererst darum geht, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, dann kommt eine Weile nichts, dann die Gesellschaft und die stinkt zum Himmel. Habt ihr in euren Wohnorten ähnliche Wildpinkler-Probleme und geht man diese wirksam an?

friedchen hat geschrieben:Wir haben auch festgestellt, dass es auf unserer Tour nur sehr wenige öffentliche Toiletten gab und wenn eine da war, waren sie auch nicht sehr sauber, obwohl man dafür bezahlen müsste.

Ein richtiges Problem gibt es in meinem Wohnort mit Wildpinklern nicht, aber ganz frei von ihnen sind wir natürlich nicht. Ich denke das es in jeder Stadt Menschen gibt die ihre Notdurft an der freien Luft verrichten und das wird man auch kaum verhindern könne. Es stimmt zwar das es in Deutschland im europäischen Vergleich sehr wenige öffentliche Toiletten gibt. Aber diejenigen die ihre Notdurft dann an einer Hausmauer verrichten weil Sie keine öffentliche Toilette gefunden haben, sind wohl nur sehr wenige. Die meisten Wildpinkler sind entweder Obdachlose (also deren Zuhause die Straße ist) oder Betrunkene. Denn ein normaler Mensch mit Anstand macht so etwas nicht.

Dem Obdachlosen bleibt oft keine andere Wahl, weil er sich die öffentlichen Toiletten die man bezahlen muss vielleicht nicht leisten kann. Dem Betrunkenen ist es schlicht egal. Ich glaube also das man das Problem durch mehr öffentliche Toiletten nicht in den Griff bekommt. Eine wirkliche Lösung habe ich für das Problem allerdings auch nicht weil ich nicht glaube das höhere Geldstrafen, wie es die Regierung fordert, das Problem langfristig lösen werden. Vermutlich muss man die Situation einfach hinnehmen und seinen Frieden damit schließen.

Bei uns hält sich das auch eher in Grenzen, aber ich finde es auch sehr unschön, wenn man auf solche Urinecken trifft. Ich denke dann auch immer, dass man sich doch irgendwo einen Busch suchen kann, wenn man so dringend muss und eben keine Toilette finden kann. Aber eigentlich haben doch auch die meisten Tankstellen Toiletten. Und auch viele Geschäfte schicken einen nicht weg, wenn man danach fragt.

Ich denke aber auch, dass es mehr öffentliche Toiletten geben müsste. Aber da ist die Frage, wie man diese denn sauber halten möchte. Oft werden diese so verunstaltet und versaut, dass niemand mehr dorthin gehen und diese benutzen möchte. Zumindest kenne ich es teilweise so.