Geheimbünde - könntet ihr als Mitglied schweigen?

vom 12.06.2016, 22:50 Uhr

Ich selbst habe ja nie studiert, da ich recht früh Einkommen haben sollte, um meine Familie zu unterstützen. Deshalb hatte ich auch nie direkten Kontakt zu Studentenverbindungen. Die mich allerdings irgendwie faszinieren und ich die Legenden und Geheimnisse darum durchaus mag.

Nun wurde ja in der Filmreihe The Skulls über den Geheimbund The Skulls berichtet, der als mächtigste Studentenverbindung der Welt gilt. Die Handlung ist irgendwie richtig Klasse und mich fesselte die Story rund um diesen mächtigen Geheimbund wirklich sehr.

Nun sind The Skulls ein Geheimbund. Man wird geheim eingeladen und das erste was die zukünftigen Mitglieder lernen ist, dass sie mit niemanden über den Geheimbund, deren Mitglieder und die Aktivitäten sprechen dürfen. In allen drei mir bekannten Filmen, haben die neuen Mitglieder, die Thema der Filme sind, Partner oder sehr gute Freunde und an sich ist jedem klar, dass die Person nun Mitglied von The Skulls ist oder sich im Aufnahmeprozess befindet. Trotzdem wird beharrlich geschwiegen und alle Fragen im besten Falle mit so Aussagen wie, man darf nicht darüber sprechen, abgetan.

Alle zukünftigen Mitglieder waren im Vorfeld sehr erpicht darauf, Mitglied dieser geheimen Studentenverbindung zu werden und das war klar auch Gesprächsthema im engeren Freundeskreis. Mir würde es unheimlich schwer fallen über diesen wichtigen Schritt in meiner Entwicklung wirklich zu schweigen. Vor allem weil auch vieles einfach offensichtlich ist. So fährt der vorher arme Student auf einmal ein Luxusauto und hat wesentlich bessere finanzielle Mittel.

Wenn ihr in dieser Situation wärt, könntet ihr schweigen? Gerade halt auch eurem Partner oder besten Freunden gegenüber? Oder würdet ihr sie, unter dem Siegel der Verschwiegenheit eventuell doch einweihen?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich glaube wenn man sich für so etwas interessiert und Mitglied werden möchte, findet man automatisch auch einen Anreiz daran dies geheim zu halten. Natürlich gibt es Situationen, gerade mit dem Partner, den man ja meistens täglich sieht, wo die Geheimhaltung sicherlich sehr schwer fällt. Ähnlich ist es aber in echten Geheimdienstorganisationen in den USA auch.

Für mich wäre so ein Leben wahrscheinlich nicht vorstellbar, da ich vor meiner Familie und meinem Partner keine Geheimnisse haben möchte. Vor allem aber würden diese merken, dass etwas anders ist und das würde mir meine Beziehungen zerstören, welche mir viel wichtiger sind als mir irgendwas leisten zu können und Verbindungen zu hohen Positionen zu haben.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich selbst habe ja nie studiert, da ich recht früh Einkommen haben sollte, um meine Familie zu unterstützen. Deshalb hatte ich auch nie direkten Kontakt zu Studentenverbindungen. Die mich allerdings irgendwie faszinieren und ich die Legenden und Geheimnisse darum durchaus mag.

Studentenverbindungen sind aber keine Geheimbünde. Und Legenden sowie Geheimnisse würde ich da auch nicht vermuten. Es ist nicht so, dass eine Verbindung irgendwo im Hintergrund agiert und dann die Wirtschaft lenkt oder solche Sachen. Das ist alles ein wenig Fantasie aus Filmen.

Nun sind The Skulls ein Geheimbund. Man wird geheim eingeladen und das erste was die zukünftigen Mitglieder lernen ist, dass sie mit niemanden über den Geheimbund, deren Mitglieder und die Aktivitäten sprechen dürfen. In allen drei mir bekannten Filmen, haben die neuen Mitglieder, die Thema der Filme sind, Partner oder sehr gute Freunde und an sich ist jedem klar, dass die Person nun Mitglied von The Skulls ist oder sich im Aufnahmeprozess befindet.

Ich habe nur mal von Skulls and Bones gehört, was wohl eine Verbindung in den USA ist. Aber hier in Deutschland sind Studentenverbindungen eher vergleichbar mit einem Kaninchenzüchterverein - es gibt Regeln für alles Mögliche, sehr durchorganisierte Veranstaltungen, ähnlich wie die Liturgie in der Kirche und es gibt Besprechungen, die Konvente heißen. Rein theoretisch darf man das, was in den Konventen besprochen wird, nicht an andere weitersagen, aber da hält sich kaum jemand dran und es handelt sich auch nicht um sonderlich spannende Dinge, sondern eher Planungen für Veranstaltungen. Zu den Feiern durfte jeder kommen, da haben viele die Partner oder teilweise auch die Kinder mitgebracht - also nichts Geheimes.

Ich denke, dass das Image, was Studentenverbindungen haben, größtenteils aus Filmen kommt und das sind ja dann meistens amerikanische Filme. Ich bin selbst Mitglied einer deutschen Verbindung und das entspricht in keinster Weise diesem Image. Ich hatte auch nie großartige Vorteile von der Mitgliedschaft. Es wird ja gerne behauptet, da würden sich Seilschaften bilden und man würde über die Verbindung irgendwelche tollen Posten bekommen. Alles Quatsch - wer stellt denn jemanden ein, nur weil er in der gleichen Verbindung ist. Das Höchste, was ich mal hätte bekommen können, war ein Praktikum. Mehr nicht. Dafür muss man keiner Verbindung beitreten.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn ich an den kindischen Quatsch von Geheimbünden wirklich glauben würde, wäre es für mich ganz selbstverständlich, dass ich über meine Mitgliedschaft auch schweigen würde wie ein Grab. Wer auf solche Geschichten abfährt, glaubt schließlich bestimmt auch, dass ihn der Fluch des Klan oder Montezumas Rache holt, wenn er seinen Verschwiegenheits-Eid bricht. :roll:

Ich bin für Verschwörungstheorien aller Art nicht empfänglich, und Geheimbünde erinnern mich immer an meine Grundschulzeit, als einige vorpubertäre Schulbuben eine "Bande" hatten, die total "geheim" war, und niemand anders, schon gar keine "Weiber" durfte in ihr Baumhaus. Traditionelle Studentenverbindungen sind ja auch nichts anderes, nur meistens mit viel Bier und gerne auch mit rechter Gesinnung verknüpft.

Reich wird man von so einer Mitgliedschaft auch nicht, die sind ja auch nicht die Charitas. Wie Zitronengras schon sagt: Ein Praktikum kann man auch an Land ziehen, ohne dass man mit irgendwelchen alten Säcken saufen und Vetternwirtschaft betreiben muss, und dass man mir als "Geheim-Mitglied" einfach so ohne Gegenleistung ein Luxusauto zuschanzt, glaube ich sowieso nicht.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe studiert und war in meinem Leben in verschiedenen Unis immatrikuliert, aber eine Studentenverbindung ist mir nie untergekommen. Daher bin ich nicht sicher, ob so etwas in Deutschland oder in meinem Bundesland überhaupt existiert. Ein Geheimbund ist meiner Ansicht nach noch einmal was anderes. Abgesehen davon bin ich der Ansicht, dass man wirklich schweigen kann, wenn man schweigen möchte. Beruflich gesehen ist man doch auch an Verschwiegenheit gebunden. Wenn das da funktioniert, warum sollte das anderswo nicht funktionieren?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Richtige Studentenverbindungen gibt es in Deutschland eh so gut wie gar nicht. Eher Burschenschaften oder ähnliches, aber die sind für die meisten Studenten eh viel zu elitär als das Sie sich bemühen würden Mitglieder zu werden. Dementsprechend glaube ich nicht das es bei uns tatsächlich Geheimbünde gibt. Und wenn es welche gibt sind die wohl nicht sonderlich geheim. Bei der Bürokratie in Deutschland kann ich mir nicht vorstellen das es Gruppen gibt die wirklich komplett geheim agieren müssen. Irgendwo muss man sich in Deutschland immer eintragen oder registrieren.

In den USA sieht das Ganze natürlich ganz anders aus. Dort gibt es tatsächlich Studentenverbindungen die sich als „Geheimgesellschaften“ verstehen. Dort müssen Mitglieder eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben die eine saftige Geldstrafe vorsieht wenn doch einmal etwas ausgeplaudert wird. Das alleine hält schon die meisten davon ab etwas von der Geheimgesellschaft zu erzählen. Außerdem ist es gar nicht so einfach in so eine spezielle Studentenverbindung hinein zu kommen. Die sie reinkommen wollen das wirklich und sind dementsprechend auch bereit das Geheimnis zu wahren.

Ich kann Geheimnisse recht gut für mich behalten, bei so einer Sache würde ich aber früher oder später zumindest meinen Partner einweihen. Man muss schließlich zu Treffen oder ähnliches gehen, und für so etwas dann immer eine Ausrede erfinden zu müssen wäre mir unangenehm. Dann lieber dem Partner die Wahrheit sagen und ihn um Verschwiegenheit bitten als den eigenen Mann immer anlügen weil man auf ein geheimes Treffen gehen muss.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Natürlich gibt es in Deutschland Studentenverbindungen, jede Menge sogar. Und nein, die sind natürlich nicht geheim. Wikipedia hat eine komplette Liste im Angebot. Ich verstehe den Zusammenhand zwischen Studentenverbindung und Geheimbünden auch überhaupt nicht. Für mich ist eine Studentenverbindung etwas spießig-konservatives, teilweise haben die Verbindungen auch einen rechts-nationalistischen Anstrich.

Ich habe mal geschaut, was dein "The Skulls" Geheimbund überhaupt sein soll, weil ich noch nie davon gehört hatte und siehe da - das ist keine Dokumentation oder etwas in der Art, wie man durch deinen Beitragen glauben könnte. Es handelt sich um reine Fiktion. Das ist ein Thriller aus dem Jahr 2000 - "The Skulls - Alle Macht der Welt". Hat übrigens keine besonders guten Bewertungen bekommen.

Das Luxusauto und das fette Bankkonto, das dich als Mitglied erwartet, kannst du dir also getrost abschminken. Und was die Geheimhaltung angeht - die hat man doch in seinem realen Leben auch oft genug. Wenn du Produkte entwickelst unterschreibst du in der Regel entsprechende Verpflichtungen, wenn du mit Patientendaten umgehst auch und seit es die neuen Datenschutzrichtlinien gibt muss wahrscheinlich inzwischen fast jeder Arbeitnehmer irgendwelche sinnigen oder unsinnigen Verpflichtungen unterschreiben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich denke auch, dass man einen Geheimbund nicht mit einer Studentenverbindung gleichsetzen kann. Das sind ja schon unterschiedliche Dinge. Wenn man dazu gehören möchte und die Voraussetzung dafür die Verschwiegenheit ist, hält man sich sicherlich daran. Gerade wenn das ansonsten den Ausschluss bedeutet und man dann auf die Vorteile dessen verzichten müsste.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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