Würdet ihr eine 10.000-Kalorien-/Allesess-Challenge machen?

vom 20.10.2018, 07:20 Uhr

Neulich bin ich im Internet über mehrere Videos zu so genannten "Ich esse alles" oder "10.000 Kalorien" Challenges gestolpert. Das Konzept besteht, wie nicht schwer zu erraten ist, darin, innerhalb eines abgesteckten Zeitrahmens - meistens 24 Stunden - so viel wie möglich an nicht gerade fettarmen und gesunden Lebensmitteln zu verdrücken und optional dabei noch mitzuzählen, welchen Kaloriengehalt man am Ende des Tages erreicht hat. Häufig werden solche Challenges mit einem Kurztrip oder einem Urlaubstag an einem fremden Ort verbunden. Frei nach dem Motto von beispielsweise "Ich esse alles in New York" wird der Star des Videos dann von einem Kameramann durch die Weltmetropole begleitet oder filmt sich selbst dabei, wie er einen Burgerladen nach dem anderen abklappert und sich zwischendurch allerlei Brownies, Donuts, XXL-Milchshakes oder Reese's-Süßwaren einverleibt.

Wenn man sich teilweise ansieht, was für Mengen an Essen dabei über die Theke wandern, wird einem schon ganz anders. Ich kann ja bei einem All-You-Can-Eat-Buffet ab und an schon kräftig zuschlagen und habe generell einen gesunden Appetit, der es mir trotz meines weiblichen Geschlechts und meiner eher kleinen Statur erlaubt, Portionen zu essen, vor denen mein einen Kopf größerer und 30 kg schwererer Freund nach der Hälfte kapituliert, wenn ich mal wirklich Lust darauf habe; aber allein der Gedanke daran, fünf Chesseburger beim McDonalds oder vier Donuts bei Dunkin' Donuts hintereinander zu verdrücken, sorgt schon dafür, dass sich mir der Magen umdreht. So enorm fetthaltige Speisen und Zuckerbomben vertrage ich dann doch nur in Maßen und hätte schon nach einem Exemplar genug davon und keinerlei Lust mehr auf einen Nachschlag. Auch, wenn das angebotene Essen sehr hochwertig und lecker wäre, glaube ich nicht, dass ich in der Lage wäre, überhaupt insgesamt 10.000 Kalorien zu verputzen - geschweige denn, mich danach nicht grenzenlos überfüllt und unwohl zu fühlen.

Daher würde ich selber auch nie so eine Challenge bestreiten, denn ich mag es nicht, den Punkt zu übertreten, ab dem einem regelrecht schlecht vom Essen wird. Das verdirbt mir dann unter Umständen für lange Zeit jeglichen Appetit auf alles, was ich eigentlich liebe und mit Genuss esse. Zwar ist der Gedanke schon irgendwo reizvoll, sich mal gänzlich ohne Hemmungen an einem Tag alles zu gönnen, wobei man sonst vielleicht aufgrund des Gehalts oder des kumulierten Preises länger mit sich hadert, aber wenn man diese Mengen schon mal gar nicht gewohnt ist, denke ich, dass man selbst mit gutem Willen und großem Appetit nicht besonders weit kommt. Auch hätte ich, wie schon angedeutet, nach einem Stück Kuchen wohl mein Zuckerbedürfnis für den Tag gestillt und gar nicht mehr wirklich die Motivation, noch Donuts, Eistüten, Zuckerwatte und sonstiges nachzuschieben, nur weil es verfügbar, süß und reichhaltig ist. Ich esse solche Dinge lieber selten, dafür aber mit Hochgenuss und Vorfreude darauf, anstatt sie im Überfluss zu konsumieren, ohne dabei wirklich viel zu empfinden.

Wie sieht ihr das ganze? Könntet ihr euch eine 24-Stunden-Allesess-Challenge, beispielsweise in einer fremden Großstadt mit attraktivem Speisenaufgebot, vorstellen? Glaubt ihr, dass ihr dabei 10.000 Kalorien ohne große Mühe knacken könntet? Würdet ihr euch das trauen oder hättet ihr Sorge über eure Gesundheit, euer Gewicht oder eure Verfassung im Nachhinein? Und haltet ihr das ganze für einen witzigen und originellen Gag oder lediglich für eine weitere überflüssige und dämliche Challenge?

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Das ist mal wieder etwas aus der Kategorie "Dinge, die die Welt nicht braucht". Ich finde es absolut bescheuert so etwas zu machen. Für den Körper ist das nur eine Qual und man tut damit ja noch nicht mal seiner Seele etwas Gutes, denn nach so vielen Speisen wird man sich das vielleicht am Ende nur noch reinquälen um irgendwelche Likes zu bekommen.

Normalerweise macht das ein Mensch ja nicht, sondern nur Socialmedia fördernd. So etwas kann ich nicht verstehen. Vor allem finde ich es abartig so viel in sich zu schaufeln und dann andere Menschen zu sehen, die gar nichts haben. Wenn man mal an das Geld denkt, was man für das Essen an diesem Tag ausgibt, damit hätte man wirklich etwas Gutes tun können für einen Menschen. Wo wäre denn das Problem beispielsweise für 10000 Kalorien Essen zu kaufen und es an Obdachlose zu geben?

Ich würde dementsprechend nicht an so einer Challenge teilnehmen und lieber etwas Sinnvolles mit meinem Geld und mit meiner Freizeit anfangen. Klar gibt es auch mal Tage, an denen ich gerne mal etwas esse, was nicht gesund, was mit vielen Kalorien ist und dennoch muss man ja extrem viel essen, wenn man so viele Kalorien zu sich nehmen will.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Warum wird eigentlich jeder Scheiß im Internet direkt zum Wettbewerb erklärt? Weil man sich dann nicht mehr so dumm dabei vorkommt, weil andere den Scheiß ja auch mitmachen?

Ich war schon mehrmals in New York und kann das Gefühl, dass man sich am liebsten durch die ganze Stadt futtern will, schon verstehen. Es gibt wirklich an fast jeder Ecke irgendwas leckeres und einiges bekommt man in Europa auch gar nicht, also will man es natürlich erst recht probieren.

Allerdings sind die amerikanischen Portionen oft größer als man das von zu Hause gewohnt ist, was zumindest bei mir zur Folge hat, dass nach der New Yorker Pizza kein Platz mehr für einen Nachtisch ist. Und wenn ich satt bin dann bin ich satt. Wahrscheinlich würde mir schlecht werden wenn ich mich zu einem Nachtisch zwingen würde und ich möchte meinen Urlaub eigentlich nicht mit Magenschmerzen im Hotelbett verbringen.

Man muss sich auch mal vor Augen führen was 10.000 Kalorien bedeutet. Eine Pizza hat etwa tausend Kalorien, in New York wahrscheinlich auch gerne mal 2000, aber danach ist man dann erst mal pappsatt. Und literweise Cola zum runter spülen ist auch keine Lösung bei gerade mal 500 Kalorien pro Liter.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ein bekannter deutscher Kickboxer hat bei Youtube mal eine ähnliche Challenge veröffentlicht und hat sich während 24h mal so richtig vollgestopft. Für mich persönlich ist eine solche Challenge nichts, das liegt aber schlichtweg daran, dass ich nicht weiß, wie ich solche Unmengen verdrücken kann.

Es gibt Tage, da kann ich durchaus mal 3-4 Burger verdrücken, das ist zwar nicht gut für den Körper, aber für die Seele. Es gibt auch Bodybuilder, die manchmal solche Challenges veröffentlichen. Ob es nun gesund ist, wenn man mal einen Tag lang circa 10.000 Kalorien zu sich nimmt, sei nun dahingestellt. Einem Sportler macht eine solche Challenge wahrscheinlich nicht so viel aus. Aber einem Normalo, der lieber die Couch einnimmt, wird eine solche Challenge bestimmt Einiges ausmachen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Selbst wenn ich das wollte - ich könnte das einfach gar nicht. Ich kriege zwar keine Probleme mit dem Magen, wenn ich sehr viel esse, aber mein Darm rebelliert dann. Ich neige zu Reizdarm, wenn ich zu viel gegessen habe. Daher muss ich schon darauf achten, dass ich mich nicht zwingen muss, irgendwelche Reste aufzuessen, sondern den Teller einfach stehen lasse, wenn ich satt bin.

Wenn ich trotz Sättigungsgefühl einfach weiter essen würde (was ja bei einer 10.000-Kalorien-Challenge der Fall wäre) käme ich gar nicht aus dem Bad raus vor lauter Durchfall und Lebensqualität sieht für mich anders aus.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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