Ist euch ein Umzug schon mal schwer gefallen?
Eine Freundin steht aktuell vor einer Entscheidung und muss sich überlegen, ob sie eben umziehen wird oder weiterhin bleibt wo sie jetzt lebt. Sie hat ein gutes Jobangebot erhalten, müsste dafür aber eben umziehen. Ihr Freund hat schon gesagt, dass er da nicht mitzieht und sie das dann alleine machen müsste. Was die Trennung bedeuten würde.
Meine Freundin ist nun hin und hergerissen und möchte ihre Beziehung eigentlich nicht beenden. Auf die Frage, ob es ihr denn ansonsten schwer fallen würde, die gewohnte Umgebung und auch Region zu verlassen meinte sie, dass ihr das eigentlich egal wäre. Ihr wären eigentlich nur die Freunde und der Partner wichtig. Sie hätte sich nie besonders an die Region gebunden gefühlt. Daher würde ihr dieser Umzug nur schwer fallen, wenn sie diesen eben ohne ihren Freund machen müsste.
Ist euch ein Umzug schon mal schwer gefallen? Was hat diesen so schwer für euch gemacht? Oder habt ihr das immer positiv gesehen? Habt ihr einen Umzug schon bereut und wusstet, dass es nicht das Richtige war, weil es euch so schwer gefallen ist?
Dem Freund scheint ja nicht so viel an ihr zu liegen, wenn er nicht mal in Erwägung zieht mit ihr weg zu ziehen. Mein Mann würde mit mir auch wegziehen, wenn sich das ergeben würde und man im neuen Wohnort auch einen Job hat. Aber das kann man ja alles in die Wege leiten. Für mich wäre es keine vernünftige Partnerschaft, wenn ein Partner nicht mal drüber nachdenkt mit zu gehen. Es sollten sich beide zusammen setzen und Pro und Contra aufschreiben und sehen, was dann von der Beziehung übrig bleibt, wenn da überhaupt was ist, was übrig bleiben kann.
Mir ist ein Umzug besonders schwer gefallen und ich habe meine alte Heimat mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen. Ich habe sehr an meiner Heimat gehangen und bin ihr immer noch verbunden. Wenn sich eine Möglichkeit ergeben sollte, dass mein Mann und ich dort jobmäßig Fuß fassen könnten, würden wir eventuell auch in Erwägung ziehen wieder dort hin zu ziehen.
Noch nie etwas von Fernbeziehung oder Wochenendbeziehung gehört? Nur weil man vorübergehend nicht mehr zusammen wohnt heißt das doch nicht, dass die Beziehung automatisch beendet ist. Ich habe wegen dem Studium einen anderen Wohnort haben müssen und musste pendeln. Eine Uni in der Nähe hatte das Fach leider nicht, das ich studiert habe. Daher hatte ich keine andere Wahl und 3 Stunden Pendelei eine Strecke war völlig normal.
Für mich stand aber auch immer fest, dass ich nach dem Abschluss zurückkehren würde. Mein Partner hat dann natürlich unsere gemeinsame Wohnung behalten, wobei ich die langen Wochenenden immer hier verbracht habe. Es wäre dumm gewesen, die Wohnung aufzugeben, gerade wenn man weiß, dass man eh zurück kommen wird. Der Wohnungsmarkt ist hier katastrophal.
Ein Partner muss nicht mitziehen, wenn man dazu gezwungen ist, den Wohnort zu wechseln. Aber warum sollte es deswegen gleich zu einer Trennung kommen? Das verstehe ich nicht. Wenn man weiß, dass das kein Dauerzustand ist, sehe ich da kein Problem. Vielleicht merkt sie ja auch, dass der Job nichts für sie ist und gibt ihn nach einer Weile wieder auf.
Bei ihrem Freund ist es so, dass er immer gesagt hat, dass er aus der Region nicht wegzieht. Sie wusste das auch, aber hat das wohl nicht so ernst genommen bzw. gedacht, dass sich die Zeiten eben ändern und vielleicht auch seine Einstellung. Sie möchte natürlich nichts bereuen und ist nun total unschlüssig, was den Umzug betrifft. Ihr Freund ist das mittlerweile sauer und meint, dass er sie nicht aufhalten würde, wenn sie gehen will. Ich denke, dass er verletzt ist und Angst hat, dass sie wirklich gehen könnte und deswegen so etwas sagt.
Nelchen hat geschrieben:Ihr Freund ist das mittlerweile sauer und meint, dass er sie nicht aufhalten würde, wenn sie gehen will. Ich denke, dass er verletzt ist und Angst hat, dass sie wirklich gehen könnte und deswegen so etwas sagt.
Sorry, aber er ist verletzt? Und er hat Angst? Wenn er Angst hat, dass sie geht, sollte er es ihr sagen und eine Lösung finden. Ich wollte auch niemals aus meiner alten Heimat weg und bin aus Liebe zu meinem Mann zu ihm gezogen. Mal eben fast 250 Kilometer entfernt von meiner alten Heimat. Wenn er sie liebt, dann geht er mit oder er sucht mit ihr zusammen nach einer Lösung. Jetzt die beleidigte Leberwurst spielen ist schon ziemlich krass.
Täubchen hat geschrieben:Noch nie etwas von Fernbeziehung oder Wochenendbeziehung gehört? Nur weil man vorübergehend nicht mehr zusammen wohnt heißt das doch nicht, dass die Beziehung automatisch beendet ist.
Ist dir nicht in den Sinn gekommen, dass es von Dauer sein könnte? Sollen die Beiden Jahre hin und her pendeln? Was ist wenn sie die Arbeitsstelle bis zur Rente behält? Wie soll das denn dann funktionieren? Du solltest nicht immer von dir auf andere schließen. Ich habe selbst auch schon eine Fernbeziehung gehabt und weiß wie schwierig und anstrengend das sein kann.
Für meine Freundin steht aber fest, dass sie umziehen wird, wenn sie den Job annehmen möchte. Sie möchte nicht dauernd pendeln und kaum ein gemeinsames Leben zusammen haben, weil man in zwei ganz unterschiedlichen Regionen wohnt. Außerdem sieht sie den Job als etwas Dauerhaftes an und nicht etwa, wie eine vorübergehende Situation.
Ich bin nicht so das Klammeräffchen, deshalb komme ich mit Fernbeziehungen sehr gut klar. Finanziell gesehen wäre es natürlich besser wenn man als Paar keine zwei Wohnsitze hätte, aber wenn das aus beruflichen Gründen nicht möglich ist kann ich mich damit auch sehr gut arrangieren.
Nur weil man zusammen lebt bedeutet das ja nicht, dass man dann automatisch auch mehr qualitativ hochwertige Zeit miteinander verbringt. Wenn man hingegen weniger Zeit hat gestaltet man die gemeinsame Zeit oft viel bewusster und macht dann wirklich etwas zusammen anstatt den Abend nebeneinander auf dem Sofa zu hocken und in den Fernseher zu starren, was man genauso gut alleine kann.
Mir ist ein Umzug aber schon mal wegen der Wohnung schwer gefallen. Ich hatte schon so eine Art perfekter Traumwohnung, die auch noch bezahlbar war, aber leider keinen unbefristeten Arbeitsvertrag und ein gutes Jobangebot, das viel zu weit weg war zum pendeln. Als ich damals das letzte Mal durch die leer geräumte Wohnung gegangen bin war ich schon ein bisschen traurig..
Der schlimmste Umzug meines Lebens war für mich der, als ich in der Grundschule war und mit meinen Eltern 140 Kilometer weit weg ziehen musste. Und das dann auch noch mitten im Schuljahr, einige Monate vor dem Wechsel auf die weiterführende Schule, weg von all meinen Freundinnen und relativ spontan. Da kommt dann noch die Ohnmacht des Kindes dazu, das keine Wahl hat und natürlich von den Eltern nicht weg möchte, aber auf der anderen Seite auch nicht aus seinem Umfeld verbannt sein will.
Das ist natürlich eine andere Situation als später, wo man zumindest noch das Gefühl der Wahl hat. So einfach ist das ja auch nicht immer. Ich finde die hier geschilderte Lebenssituation auch schon ziemlich schwierig, denn eigentlich geht es weniger um einen schwierigen Umzug, sondern um die damit verbundene Trennung. Eigentlich würde ich auch erstmal gucken, ob der Job denn überhaupt etwas ist. Nicht alles, was ein Traumjob zu sein scheint, den man glaubt, auf Lebenszeit zu haben, ist das dann auch. Und was dann? Dann hat man einen blöden Job und keinen Partner mehr.
Vielleicht kann man die Beziehung erstmal als Fernbeziehung aufrechterhalten, möglicherweise ergibt sich ja etwas anderes, man will wieder zurück und der Mann ist wichtiger als der Job. Oder man kann sich mit einer Fernbeziehung leidlich arrangieren. Oder der Mann überlegt sich einen Umzug, auch wenn das die am wenigsten realistische Variante zu sein scheint. Er hatte ja anscheinend immer ganz klar kommuniziert, niemals umziehen zu wollen und bleibt bei dieser Aussage.
Ich finde schon, dass das legitim ist und dass die Freundin, die ihn in seinem Standpunkt nicht ernst genommen hatte, nun in der Pflicht steht die Suppe auslöffeln zu müssen. Wäre sie die Beziehung auch eingegangen, wenn sie das vorher gewusst und seine Aussagen anerkannt hätte? Eine Beziehung unter der Prämisse "Der ändert sich oder seine Meinung schon noch" einzugehen, klappt in der Regel nicht.
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