Inwiefern verändert frühes Aufstehen das Leben?
Ich las kürzlich die Aussage, dass frühes Aufstehen das Leben eines Menschen verändern würde. Zumindest auf mich bezogen, kann ich diese These durchaus bestätigen. Ich habe festgestellt, dass ich viel produktiver bin, wenn ich früh aufstehe. Denn morgens habe ich meist eine sehr produktive Phase vom Biorhythmus her und wenn ich diese Phase "verschlafe" ist es für mich nur schwer in die Gänge zu kommen. Daher stehe ich bevorzugt früh auf, auch wenn ich eigentlich eine Eule bin. Habe mich inzwischen sehr gut umgewöhnt.
Wie ist das bei euch? Meint ihr, dass diese Aussage auf euer Leben bezogen stimmt oder stimmt sie so gar nicht? Welche Erfahrungen und Beobachtungen habt ihr in dieser Hinsicht machen können und warum? Was hat eurer Ansicht nach der Biorhythmus damit zu tun?
Ich bin von jeher Frühaufsteherin und bin früh morgens am produktivsten. Ich bin schon kurz nach sieben im Büro, weil ich vor der Mittagspause viel mehr schaffe als danach. Dafür gehe ich dann natürlich auch früher nach Hause als viele Kollegen. Auch als Jugendliche in der typischen Langschläferphase habe ich maximal bis um neun Uhr morgens gepennt.
Ich kenne aber auf der anderen Seite auch viele Leute, denen es ganz anders geht und die eher am späten Vormittag produktiv sind. Es gibt ja auch diverse Studien, die zum Beispiel gezeigt haben, dass Schultage durchschnittlich zu früh beginnen und die meisten Schüler in den ersten ein bis zwei Schulstunden gar nicht viel Inhalt aufnehmen können. Ich denke auch nicht, dass solche Leute ihren Biorhythmus einfach umstellen können und dadurch dann plötzlich früher produktiv werden.
Ich neige ja dazu, mich den allzu gut gemeinten Ratschlägen zur Selbstoptimierung und Steigerung der "Produktivität" zu entziehen, weil es im Endeffekt objektiv gesehen egal ist, ob die Frau Gerbera top produktiv ist und alles Mögliche schafft oder auch mal Fünfe grade sein lässt. Das Bruttosozialprodukt ruht ja nicht alleine auf meinen Schultern.
Aber ich habe auch schon aus verschiedenen Quellen gehört, dass man nur dann produktiv sein kann, wenn man um spätestens fünf Uhr in der Frühe die Beine vom Futon schwingt und erst mal Yoga macht, oder Morgenmeditation, oder Tagebuch schreibt, oder die Möhrenstifte für die Mittagspause raspelt oder die Hausaufgaben der Kinder kontrolliert oder an seinem Roman schreibt. Ich werde von der Vorstellung allein schon müde.
Weggelassen wird dabei auch gerne die Tatsache, dass man entsprechend auch kurz nach der Tagesschau schon den Futon aufsuchen müsste, weil das nicht so produktiv und sexy klingt. Und ausreichend Schlaf zählt ja bekanntlich auch zur Selbstoptimierung, weil man sonst schlechte Haut kriegt und andere Sachen.
Ja, das früher zu Bett gehen ist die Kehrseite des frühen Aufstehens und der Grund, warum ich wahrscheinlich nie zum Frühaufsteher werde. Ich bin Abends, auch gerne mal bis nach Mitternacht, nämlich ziemlich kreativ und produktiv.
Ich wüsste jetzt auch nicht, was es für mich für einen Vorteil hätte diese kreative Phase auf den frühen Morgen zu schieben, selbst wenn das so einfach möglich wäre. Es würde vielleicht eher der gesellschaftlichen Norm entsprechen, weil "man" nicht gerne spät Abends noch am Schreibtisch sitzt und Brot backen um Mitternacht nicht normal findet. Aber die Norm ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, ich muss mit meinem Leben zufrieden sein, nicht "die Leute",
Der einzige Vorteil von früher als nötig aufstehen ist für mich im Sommer die Tatsache, dass es dann schon hell ist und, dass ich dann zum Sport nach draußen gehen kann. Aber ich würde nicht behaupten, dass Schwimmen oder Laufen am Morgen mein Leben großartig verändert. Ich treibe ja sonst auch zu anderen Tageszeiten Sport.
Ich meine auch, dass ich einfach mehr geschafft bekomme, wenn ich früher aufstehe. Ich stehe daher meist morgens früh auf und finde, dass ich dann besser in den Tag starten kann. Wenn ich mal verschlafe oder warum auch immer länger im Bett bleibe, dann fühle ich mich meistens irgendwie gerädert und weniger motiviert. Meistens verläuft mein Tag dann doch irgendwie etwas schleppender. Ich kann für mich schon sagen, dass ich es für mich durchaus Vorteile hat, wenn ich früh aufstehe.
Bei mir würde ausgesprochenes Frühaufstehen keinen Vorteil bringen, weil mein Biorhythmus morgens erst einmal sehr weit unten ist. Um diese Uhrzeit bin ich weder motiviert noch energiegeladen, und je früher ich aufstehe, umso länger brauche ich, bis ich in Schwung komme.
Allerdings bin ich auch kein ausgesprochener Langschläfer. Für mich ist die optimale Aufstehzeit ungefähr zwischen 7:30 und 8:30. Das ist früh genug, um nicht das Gefühl zu haben, den halben Tag verpasst zu haben und andererseits ist es spät genug, um schon nicht mehr ganz antriebslos in den Tag zu starten.
Ich bezeichne mich mittlerweile als absoluten Frühaufsteher und habe bislang auch fast nur Vorteile aus dieser Lebensweise zu spüren bekommen. Zum einen ist meine Leistungsfähigkeit und Produktivität am Vormittag auf dem maximalen Level, was ich vor allem in Prüfungsphasen in der Schule und der Uni gemerkt habe. Dadurch, dass ich in der Zeit zwischen Frühstück und Mittagessen und vielleicht noch am frühen Nachmittag durchgepowert habe, konnte ich mir die Spätnachmittage und Abende meistens gemütlich zum Abschalten und für positive Aktivitäten freihalten, was die Stress-Entspannungs-Balance günstig beeinflusst und die Lebensqualität sehr gesteigert hat.
Auch sorgt das frühe Aufstehen unter der Woche etwa eine Stunde vor der Zeit, zu der ich eigentlich erst das Haus verlassen müsste, dafür, dass ich meinen Morgen ganz stressfrei beginnen, mir ein ordentliches Frühstück machen und gut gestärkt in den Tag gehen kann. Dieser mittlerweile fest verwurzelte Rhythmus zieht sich auch durch Wochenenden, Urlaubstage und längere freie Zeiten durch, sodass ich arbeitsfreie Tage voll und ganz ausschöpfen, Termine früh erledigen und danach alles tun kann, worauf ich Lust habe.
Der einzige Nachteil des frühen Aufstehens ist für mich die zügig eintretende Müdigkeit am Abend. Gegen 22 Uhr kann ich unter der Woche das Licht ausmachen und mich schlafen legen, und dann bin ich auch in recht kurzer Zeit im Land der Träume. Leider holt die Erschöpfung meinen Körper aber auch dann zu der gleichen Uhrzeit ein, wenn ich eigentlich viel mehr Lust hätte, einen zweiten oder dritten Drink mit Freunden in der Bar zu genießen, feiern zu gehen oder einen langen Filmeabend zu machen. Da muss ich mich dann entweder durchkämpfen und die Müdigkeitsphase aussitzen, bis der nächste Wachheitsschub eintritt, oder aber der Langweiler sein, der die Party als erstes verlässt.
Allerdings denke ich nicht, dass man die persönlich empfundenen Vorteile seiner Lebensweise ohne weiteres auf andere übertragen kann. Jeder empfindet es anders und hat auch andere Rhythmen und Wach- bzw. Müdigkeitsphasen.
Wie gesagt, ich persönlich hätte von sehr frühem Aufstehen keine Vorteile, weil ich zur frühen Morgenstunde relativ lange brauche, um in Schwung zu kommen. Je früher ich aufstehe, umso länger brauche ich, um in einen Zustand von Motivation und inneren Antrieb zu kommen.
Umgekehrt sind mir die späten Abendstunden sehr wichtig, was auch mit meinem Interesse an Theater und Kino zu tun hat. Würde ich schon gegen 22 Uhr regelmäßig zu Bett gehen, dann würden solche Aktivitäten oft flach fallen, denn viele Veranstaltungen und Vorstellungen sind erst um 22 Uhr oder später zu Ende.
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