Akademisierung Schuld am Geburtenrückgang?

vom 12.10.2018, 07:15 Uhr

Eine aktuelle Untersuchung soll zeigen, dass Uniabschlüsse bei Frauen zu unmittelbar niedrigeren Geburtenraten führen. Als Grund dafür wird angegeben, dass die Rahmenbedingungen eben fehlen, um Beruf und Kind unter einen Hut zu bringen.

Was haltet ihr von diesen Ergebnissen? Könnt ihr diesen Eindruck aus Beobachtungen und Erfahrungen bestätigen? Oder seid ihr anderer Meinung? Kann man davon ausgehen, dass die zunehmende Akademisierung Schuld an der rückläufigen Geburtenrate ist? Oder ist das zu einfach gedacht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe zwei Studienabschlüsse und ich bezeichne meine Diplomarbeiten als meine Kinder. Derzeit bin ich 33 Jahre alt und da ich auf Grund meiner Studien generell Arbeitszeiten nachholen muss bleibt mir keine Zeit für Kinder. Insbesondere ist es sicherlich für alleinstehende Frauen mit Kindern dies unter einen Hut zu bekommen.

Neben den allgemeinen Argument, dass die Betreuungsmöglichkeiten hier sicherlich eine Rolle spielen, sehe ich noch ein etwas grundlegenderes Problem. Hoch ausgebildete Frauen haben mehr Schwierigkeiten einen Partner zu finden. Es ist leider noch immer der Fall, dass Männer Frauen mit einem geringeren Bildungsstand als den eigenen vorziehen. Natürlich kann man dies nicht verallgemeinern.

Es ist sicherlich nicht nur ein Aspekt für den Geburtenrückgang von AkademikerInnen verantwortlich. Sofern man wirklich diesbezüglich ein Erklärungsmodell aufstellen will, wäre ein multifaktorieller Ansatz der Studie vonnöten. Die empirische Vorgehensweise der erwähnten Studie würde mich interessieren. Kann man diese hier anhängen? Beziehungsweise wäre die Bereitstellung des genauen Titels möglich, dass ich sie recherchieren kann?

» TinaPe » Beiträge: 456 » Talkpoints: 15,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Man sollte mal die Kirche im Dorf lassen. Abschließend lässt sich die Zahl der Geburten erst beurteilen, wenn Frauen in der Mehrzahl mit der Familienplanung abgeschlossen haben. Da sich die Geburten immer weiter nach hinten verschieben, ist es unseriös, zu behaupten, es gäbe z.B. weniger Kinder, weil weniger Frauen mit 25 Mutter sind. Realistisch muss man nach den Geburtenzahlen der Frauen zwischen 45 und 50 schauen. Denn dann ist es für die meisten Frauen gelaufen und die wollen nicht mehr.

Und ja, guckt man da auf die Zahlen, haben gebildete Frauen weniger Kinder. Aber es lohnt ein zweiter Blick! Denn bei mittlerer und hoher Bildung sind die Unterschiede gering. Denn wirklich viele Kinder bekommen Frauen, die nur einen Abschluss von der Hauptschule oder Realschule und keine Berufsausbildung haben oder nicht einmal einen Schulabschluss. Wie viele sind das denn?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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