Wie und was prüft Ethikkommission bei Lebendorganspende?

vom 11.10.2018, 21:23 Uhr

Ich habe eben einen Bericht in einer Zeitung gelesen. In einer Nachbarstadt lebt ein Kind mit einem Nierenschaden und sucht dringend eine Niere zur Transplantation. Allerdings ist der Vater schon tot und die Mutter kann nicht spenden, weil sie selbst nur eine richtig funktionierende Niere hat. Zwei ältere Geschwister können nicht spenden, weil sie nicht kompatible sind.

Nun hat sich wohl ein Cousin 2. Grades gemeldet und hat sich testen lassen und er könnte ein Organ lebend spenden. Allerdings muss das noch durch die Ethikkommission. Diese muss das prüfen und dann wird erst entschieden, Wie und was wird eigentlich da geprüft? Was genau ist ausschlaggebend darüber, ob dieser Cousin auch spenden darf, wenn er es will. Der Cousin ist 25 Jahre alt demnach auch für sich selbst verantwortlich.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Was genau ist ausschlaggebend darüber, ob dieser Cousin auch spenden darf, wenn er es will. Der Cousin ist 25 Jahre alt demnach auch für sich selbst verantwortlich.

Jede Organspende ist eben auch gewissen rechtlichen Vorraussetzungen unterlegen. Dazu zählt eben auch die Prüfung durch eine unabhängige Kommission. Diese soll unter anderem prüfen, ob alle Vorraussetzungen erfüllt sind. Dazu zählt zum Beispiel auch, ob die Transplantation überhaupt geeignet ist die Erkrankung zu heilen und ob auch dem Spender dadurch kein langfristiger Gesundheitsschaden entsteht. So macht es ja zum Beispiel keinen Sinn, wenn nur eine Niere angelegt ist, diese dann auch noch zu spenden. Oder eben bei einer Leber- oder Nierenerkrankungen, die schon Funktionseinschränkungen mit sich bringen noch einen Teil der Organe zu spenden.

Auch muss geprüft werden, ob nicht vorher noch ein passendes Organ eines toten Spenders transplantiert werden könnte um damit die Risiken für den Spender zu reduzieren. Schlussendlich soll auch die Möglichkeit des Organhandels damit eingeschränkt werden. Unter Umständen spendet der Mensch ja vielleicht auch nur, weil ihm 50.000 Euro für seine Niere angeboten wurden.

Also da kommen noch ein paar Punkte dazu, die man prüfen muss. Die reine Einwilligung eines volljährigen Menschen reicht da nicht aus um mal schnell im Hinterhof eine Niere zu transplantieren.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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