Inwiefern durch Heirat eine neue Identität bekommen?

vom 11.10.2018, 10:15 Uhr

Angeblich soll man durch eine Heirat eine neue Identität bekommen. Ich denke, dass es nur zum Teil so ist, wenn man zum Beispiel den Nachnamen des Partners annimmt. Ansonsten bleibt man ja durchaus man selbst und verändert sich durch eine Hochzeit normalerweise nicht besonders.

Meint ihr, dass man durch eine Heirat eine neue Identität bekommt? Inwiefern verändert diese sich dadurch? Würdet ihr sagen, dass sich bei der Identität ansonsten viel verändert? Was wäre das eurer Meinung nach?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



In gewisser Weise hat sich mein Leben schon verändert nach der Heirat, auch meine Identität in gewisser Weise, denn ich bin danach Mutter geworden und das verändert einen schon irgendwie. Ich denke aber nicht, dass man ein völlig anderer Mensch wird nur weil man heiratet. Es kann ja auch sein, dass man dann mit sich zufriedener ist, weil man sich einen Wunsch erfüllt hat, glücklich ist, aber dennoch wird man keine komplett neue Identität bekommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde durchaus, dass man zumindest als Frau (bei Männern kriege ich es nicht so mit) anders angesehen wird, wenn man verheiratet ist, als wenn man "ledig" im Fragebogen ankreuzt. Das fängt ja schon damit an, dass immer noch die überwältigende Mehrheit der Frauen ihren Nachnamen abgibt, der ja auch viele lange Jahre lang einen wichtigen Teil ihrer Identität darstellt, während bei Frauen, die sich dem verweigern, immer noch oft mangelnde Hingabe an die Institution Ehe vermutet wird.

Auch das Sexleben und die Fortpflanzung spielen bei der Identität einer Frau auf einmal eine größere Rolle, sobald sie verheiratet ist. Auf einmal steht nicht mehr die Person als Freundin, Arbeitnehmerin oder Kollegin im Vordergrund, sondern die potenzielle Mutter mit allem, was dazugehört. Solange man noch unter 45 ist, wenn man den Bund der Ehe schließt.

Und auch im Alltag macht es immer wieder einen Unterschied. Auch wenn ich es fürchterlich finde: Für viele, teilweise nicht mal allzu alte Menschen ist eine Frau erst dann ein vollwertiger Mensch, wenn sie verheiratet ist. Alle anderen dürfen sich mit der "Identität" einer alten Jungfer oder eines "späten Mädchens" abfinden, bei der offensichtlich etwas defekt ist, weil sie sonst schon längst einen Mann an der Angel hätte. In diesen Fällen stellt eine Heirat immer noch ein Upgrade in Sachen Identität und Ansehen dar.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Naütrlich ändert sich die Identität, wenn man heiratet, wenn auch nicht vollständig, sondern zum Teil. Nicht nur, weil man dann anders vom Umfeld wahrgenommen wird, sondern man selbst ändert ja auch die eigene Einstellung, weil man dann plötzlich überall kein Kreuz mehr bei "ledig" machen darf und die Angaben entsprechend ändern muss. Mir erschließt sich das Diskussionspotential nicht so wirklich. Dass man verheiratet oder ledig ist, ist doch Teil der Identität und wenn sich das kleine Puzzlestück ändert, warum soll die Identität dann gleich bleiben?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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