Bei Quizshows auch bei Verlust schadenfroh sein?
Es gibt ja sehr viele Quizshows im Fernsehen und meist fiebere ich dann auch mit den Leuten mit, damit sie das Geld gewinnen. Ich rede am nächsten Tag auch schon mal mit meiner Freundin am Telefon über diese Show, weil sie auch gerne Quizshows sieht und mir isst da aufgefallen, dass sie auch oft richtig schadenfroh ist, wenn beispielsweise bei "Wer wird Millionär" ein Kandidat auf 500 Euro heruntergefallen ist.
Ich fiebere bei manchen Kandidaten zwar auch nicht unbedingt mit, wenn sie mir unsympathisch sind, aber ich würde nie so richtig schadenfroh sein. Ich sag dann höchstens, dass ich es nicht schlimm finde, dass er verloren hat, weil er vielleicht sehr großkotzig rüber kam oder einfach sehr unsympathisch war. Meine Freundin allerdings freut sich dann richtig.
Da ich die Leute nicht kenne, freue ich mich eher, wenn sie gewonnen haben, weil ich den Leuten das auch gönne. Auch wenn ich nie da sitzen werde um es auch mal zu versuchen, weil ich mich niemals bewerben werde. Könnt ihr verstehen, dass jemand richtig schadenfroh ist, wenn die Leute Geld verlieren? Oder fiebert ihr eher mit, dass sie auch gewinnen? Woher kommt es, dass man selbst bei fremden Menschen so emotional werden kann?
Schadenfroh bin ich eher selten, meistens aber eher in Bezug auf Menschen, die mir zuvor übelst auf den Schlips getreten sind und sich dadurch bedingt mich zum Feind gemacht haben. Fremde Menschen aus dem Fernsehen - insbesondere aus Quiz-Sendungen - haben mir ja nichts getan, daher bin ich da gar nicht schadenfroh, wenn eine Entscheidung bezüglich einer Antwort eher ungünstig war und der Gewinn dadurch geschmälert worden ist. Ich fühle dann eher mit den Kandidaten und ärgere mich mit ihnen über den Verlust, zumal es ja schon ärgerlich ist, wenn man selbst Schuld an dem Desaster ist und dann so viel Geld verliert.
Natürlich entscheidet die Sympathie immer im Leben wen man gut oder nicht gut findet. So auch bei Personen oder Charaktere im Fernsehen. Es ist schon krass wie Fremde im TV Einfluss auf die eigene Gemüts,- und Gefühlslage nehmen obwohl Diese einen nie gesehen oder kennengelernt haben.
Unbewusst geht uns das ja Tag täglich so, von Politikern die man aus den "Medien" kennt, die einen selbst aber nicht kennen, Künstler, Stars etc. Es ist nicht verwerflich bei Jemanden mit zu fiebern oder schadenfroh zu sein bei einigen Leuten. Andere wären es beim eigenen Scheitern ja auch.
Neid ist menschlich, Neid gab es schon immer. Futterneid, Eifersucht, Konkurrenzdenken, Selbsterhaltungstrieb... das alles gibt es seit der Entstehung der Menschheit und sogar in der Tierwelt ist das Ganze präsent.
Quizshows langweilen mich generell, und ich kann auch gar nicht so viele Emotionen in Fremde investieren, dass ich Schadenfreude empfinden würde, wenn diese sich vor laufender Kamera dumm anstellen. Ich finde es generell attraktiver und interessanter, wenn jemand etwas besonders gut kann und eine gute Figur macht. Inkompetenz und Tölpelhaftigkeit gibt es wahrhaft schon genug, da finde ich es eher erfrischend zu sehen, dass manche Leute wirklich wissen, was sie tun, und sich auch in stressigen Situationen die Butter nicht vom Brot nehmen lassen.
Die mit der Teilnahme an einer Quizshow verbundenen Geldgewinne beeindrucken mich auch nicht wirklich. Für mich ist eine Million, oder auch eine halbe, eine völlig utopische Zahl, unter der ich mir nicht viel vorstellen kann. Deswegen ist es mir an sich auch egal, ob jemand 500 Euro oder 500 000 gewinnt. Ich sehe sowieso keinen Cent davon, und empfinde daher weder Neid noch Schadenfreude, zumal da es sich, wie gesagt, um fremde Menschen handelt, deren Wohl und Wehe bei mir kein nennenswertes Echo auslöst, vor allem wenn es um etwas so Banales wie eine Fernsehshow geht.
Ich schaue sehr selten nur Quizshows, wobei ich allgemein sagen muss, dass ich selten überhaupt nur Schadenfreude empfinde. Bei so einer Quizshow, bei der ich die Kandidaten in aller Regel ja persönlich gar nicht kenne, könnte ich nicht wirklich Schadenfreude empfinden, weil diese verloren haben.
Sicher entscheidet man auch bei solchen Fernsehsendungen schon für sich, ob einem die Kandidaten sympathisch sind oder nicht, aber so oder so ist es mir eigentlich recht egal, ob diese das Geld gewinnen oder nicht und mir geht es dann eher darum, vor dem heimischen Fernseher mit raten zu können.
Ich muss auch sagen, dass ich Quizshows oft langweilig finde. "Wer wird Millionär" ist ja zum Teil auch so aufgebaut, dass es vom Konzept der Interaktion zwischen Jauch und Kandidat lebt. Mich nervt das aber eher. Denn die paar Fragen, die dort pro Folge abgearbeitet werden, könnte man in 10 Minuten abhandeln, ohne das "Dummgeschwätz" dazwischen. Dauert zu lange!
Ferner fiebere ich auch nicht mit den Kandidaten mit, ob sie jetzt gewinnen oder nicht. Das passiert mir äußerst selten. Mir ist das völlig egal. Dagegen habe ich tatsächlich dann Spaß, wenn ein Unsympath sein fett weg bekommt. Manchmal freue ich mich dann beispielsweise bei dieser Sendung mit dem Jäger (mit dem Bommes), wenn eben die Jäger wieder zuschlagen.
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