Welche Dinge vermisst ihr im digitalen Zeitalter?

vom 21.08.2014, 09:10 Uhr

Wir leben im digitalen Zeitalter, das ist kein Geheimnis. Aktuell läuft daher sehr viel über die digitale Ebene, beginnend von irgendwelchen Social Networks und Datingportalen über Onlinebanking und diverser Apps, die einem das Leben angenehmer gestalten sollen.

So muss man sich heute zunehmend Benutzernamen, PINs und gefühlt tausende von Passwörtern merken ohne die man ganz schön alt aussehen könnte. Nicht nur bei der Bank wird eine PIN verlangt, sondern auch dann wenn man beispielsweise sein Handy entsperren möchte. Telefonnummern werden in der Regel abgespeichert und nur in wenigen Fällen wirklich auswendig gelernt.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Entwicklung mit den MP3 sehr positiv finde, gerade weil man Lieder auch auf den Stick speichern kann und sich nicht ständig mit zerkratzten CDs herumschlagen muss. Negativ finde ich, dass die klassischen Fotoalben immer unmoderner werden und man kaum noch Fotos selbst anordnet, anklebt und beispielsweise Erinnerungsstücke wie Postkarten oder andere Sachen in die Fotoalben klebt. Heute wird alles digitalisiert und man lässt eher ein unpersönliches Fotobuch erstellen, als sich selbst hinzusetzen und kreativ zu sein. Mir fehlt auch dieses Herumblättern in alten Fotoalben und der Geruch, den diese in der Regel ausströmen. Heute öffnet man einen Ordner auf dem Dektop und klickt im Prinzip auf "Diasshow". Der alte Reiz von früher ist für mich irgendwie dahin, auch wenn die Bilder schön anzuschauen sind und Erinnerungen wecken.

Alles hat seine Vor- und Nachteile, je nachdem aus welcher Perspektive man es betrachtet. Welche Dinge vermisst ihr am meisten in der heutigen Zeit und warum ist dies der Fall? Welche Dinge nerven euch am meisten im digitalen Zeitalter?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube an den materiellen Dingen vermisse ich am meisten Sachen wie Postkarten und Briefe schreiben. Ich bin jemand, der auch heute noch sehr gerne Postkarten und auch Briefe schreibt, weil es eben etwas Persönliches, etwas Greifbares ist, das den anderen heutzutage noch mehr erfreut wie früher, eben weil es so selten geworden ist. Ich habe auch alle Briefe und Karten, die ich je bekommen habe, aufgehoben. Im Zeitalter der modernen Medien gewinnen sie immer mehr an Bedeutung.

Wenn ich auf die abstrakte Ebene gehe, dann fehlt mir am meisten das Gefühl nicht erreichbar sein zu müssen. Egal wo man sich heutzutage befindet, ob im Urlaub oder einfach nur im Feierabend, ständig muss man erreichbar sein und wenn man mal nicht sofort auf eine SMS, Whatsapp oder Telefonnachricht antwortet, dann wird schon gleich fünfmal nachgefragt, ob alles in Ordnung ist und warum man nicht antwortet. Dieses Gefühl hasse ich bei den ganzen modernen Medien am meisten. Ich möchte nicht immer erreichbar sein und ich möchte, dass mein Umfeld das akzeptiert.

Gleichzeitig ist es aber auch genau das, was die Menschen teilweise näher bringt und mehr verbindet wie früher. Ich bin 600km weit weg gezogen von Zuhause und kann nun mit meinen Eltern und Großeltern Bildnachrichten, E-Mails und SMS austauschen sowie mit ihnen über Skype videotelefonieren. Das wäre früher nicht denkbar gewesen und ich muss zugeben, mir würde das fehlen, denn es bringt mich den Menschen, die mir wichtig, aber weit weg sind, wesentlich näher.

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» Schleiereule » Beiträge: 827 » Talkpoints: 3,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Schleiereule hat geschrieben:Ich glaube an den materiellen Dingen vermisse ich am meisten Sachen wie Postkarten und Briefe schreiben.

Gerade das ist doch etwas, das nicht verloren gegangen ist, sondern man kann das immer noch praktizieren. An jeder Ecke werden Postkarten verkauft, sodass man jederzeit eine Postkarte besorgen kann, wenn man das möchte. Wenn man dagegen Wert auf (neue) Disketten legt, wird das schwieriger, da es kaum noch funktionierende Disketten gibt und selbst wenn, muss man diese ja mit Hilfe von Technik irgendwie auslesen können.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin ja schon etwas älter, und manchmal vermisse ich einige Dinge, die mir früher viel Freude gemacht haben, und die es inzwischen kaum noch gibt - auch wenn ich zugeben muss, dass die neuen Erfindungen auch ihre Vorteile haben.

Zum Beispiel denke ich da an die gute alte Vinylplatte. Ich denke noch gern daran, wie schön es früher war, eine neu gekaufte Schallplatte zum ersten Mal aus ihrer Hülle zu holen, die schwarz glänzende Oberfläche mit dem schimmernden Rillen anzuschauen und sich auf den Moment zu freuen, in dem sich der Tonabnehmer leise knisternd auf die Platte abgesenkt hat.

Oder auch die Analogfotografie: eigentlich mochte ich es gern, mit echten Filmen zu arbeiten und nicht sofort zu wissen, wie das Foto später aussehen würde. Zeitweise habe ich sogar meine Schwarzweiß-Fotos selbst im Labor entwickelt, und da war das Entwickeln noch eine beinahe handwerkliche Tätigkeit, die auch Geschick und Können erfordert hat. Das habe ich immer gern gemacht.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich würde nicht sagen, dass ich irgendwas vermisse, weil die alten Dinge ja nicht weg sind. Ich muss nicht per Textnachricht zum Geburtstag gratulieren. Ich kann mich immer noch hin setzen, eine Karte basteln und diese rechtzeitig abschicken.

Man kann auch nach wie vor Schallplatten und CDs kaufen und wenn ich den kreativen Prozess der analogen Fotografie vermisse, was ich teilweise tatsächlich tue, dann kann ich mir für meine analoge Kamera auch nach wie vor Filme kaufen.

Wenn ich etwas vermisse dann die Gemütlichkeit oder Langsamkeit oder wie auch immer man das bezeichnen möchte. Dadurch, dass man heute fast immer erreichbar ist wird auch automatisch erwartet, dass man sofort antwortet und sofort Entscheidungen trifft.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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