Bewerbungsfotos nie im Automaten machen?

In meiner Stadt gibt es ein sehr umfangreiches Einkaufszentrum und in diesem stehen auch zwei Fotoautomaten. In diesen kann man auch biometrische Fotos für den Personalausweis, Führerschein oder für die Krankenkarte machen.

Neulich habe ich aber einen Artikel über das richtige Verhalten beim Bewerbungsgespräch gelesen. In diesem wurde auch betont, dass man niemals Fotos aus solchen Automaten für seine Bewerbungsunterlagen nutzen soll. Ich frage mich aber, warum das so ist. Schließlich kann man nicht garantieren, dass ein Fotograf bessere Fotos macht.

Findet ihr das Fotos aus dem Fotoautomaten generell schlechter aussehen, als wenn man welche bei einem Fotografen machen lässt? Merkt man bei biometrischen Fotos überhaupt einen Unterschied? Würdet ihr grundsätzlich darauf verzichten Fotos aus dem Fotoautomaten zu verwenden?

Ich habe einmal notgedrungen Fotos in einem solchen Fotoautomaten machen müssen, da ich es zeitlich nicht mehr zu einem professionellen Fotografen geschafft habe und das Passfoto bis zu einer bestimmten Deadline brauchte. Zum Glück handelte es sich nur um ein relativ unwichtiges Ausweisdokument, denn nach dem Ergebnis, das ich bekommen habe, sage ich nur: nie wieder Fotos aus dem Automaten!

Die Beleuchtung und die Farben auf dem Ausdruck fand ich absolut grauenvoll. Das ganze Bild hatte einen extrem auffälligen Grauschleier und sah aus, als hätten die Bilder jahrelang in einer Schublade gelegen. Dafür waren der Hintergrund und der Glanz der Augen total überkontrastiert. Noch dazu hat man einfach gesehen, dass die Position auf dem Foto einfach nicht optimal eingestellt war. Nachbearbeiten konnte ich das Bild auch nicht, und zwischen der Anzeige auf dem Bildschirm und dem Ausdruck lag leider auch eine deutliche Qualitätsdiskrepanz.

Ich muss ganz ehrlich sein: Würde sich bei mir jemand mit einem solchen Foto bewerben, dann wäre das im meinen Augen schon ein grober Minuspunkt. Zumindest bei unserem Automaten wirkt das Ergebnis einfach sehr unprofessionell. Bei einem Fotostudio zahlt man zwar mindestens das Dreifache für seine Bewerbungsbilder, aber dafür kann der Fotograf einen im wahrsten Sinne des Wortes "ins rechte Licht rücken" und durch gute Beleuchtung, professionelle Nachbearbeitung und Farbkorrektur einiges verbessern. Wenn es um einen Job geht, dann wäre mir die Qualität der Fotos dieses Geld definitiv wert.

Wer bewirbt sich denn mit einem biometrischen Foto? Bewerbungsbilder dürfen schließlich etwas ansprechender sein. Automatenfotos sind eben Automatenfotos. Man erkennt sie meilenweit. Ich habe mich fast immer ganz ohne Bild beworben. Aber wenn ich tatsächlich einmal ein Bild hinzugefügt habe, dann sicher kein Bild aus dem Automaten.

Das erkennt man sofort. Und jemanden, der sich so wenig Mühe gibt, würde ich nicht gerne einstellen. Es lohnt sich, in ein professionelles Shooting zu investieren. Da gibt es eine Beratung zu Kleidung, Make-up, ein bis zwei Stunden Zeit, um ein wirklich gutes Bild zu bekommen. Dazu kann man nachbestellen und hat die Bilder auf CD für Online-Bewerbungen.

Ich habe auch noch nicht erlebt, dass bei einer Bewerbung ein biometrisches Foto verlangt worden wäre und kann mir auch nicht vorstellen, dass es so etwas gibt. Ich finde aber auch, dass man es einem Foto ansieht, dass es am Automaten gemacht wurde. Und das sieht für mich dann auch so aus, als ob sich der Bewerber keine Mühe damit geben wollte, sondern einfach nur den nächsten Automaten aufgesucht hat. Darum würde ich auch bei einer Bewerbung keine Fotos aus dem Automaten verwenden.

Ich habe als Teenager einmal Fotos im Automaten von mir machen lassen, wobei ich wirklich geschockt von der miesen Qualität war. Ich würde so etwas definitiv nie wieder machen und kann mir nicht vorstellen, dass die Qualität sich nun mit der Zeit sonderlich gebessert hat. Solche Fotos aus dem Automaten kosten ja auch nicht viel und ich denke wirklich, dass das mitunter auch an der richtig schlechten Qualität liegt.

Solche Fotos aus dem Automaten würde ich auch niemals der Bewerbung beigeben. Da würde ich auf jeden Fall Fotos beim Fotografen machen. Das kostet natürlich etwas mehr, wobei man sich dann aber auch sicher sein kann, dass die Fotos gut werden und professionell aussehen. Man weiß, wie man seinen Kopf drehen muss und wird beraten und manchmal auch gestylt. Diese Fotos sehen dann einfach besser aus und man erkennt, dass man auch beim Fotografen dafür war. Dieser hat seinen Beruf ja schließlich nicht umsonst erlernt.

Mir wäre es auch richtig peinlich Fotos aus dem Automaten zu nutzen, wenn ich eine Bewerbung abschicken würde. Das sieht doch so aus, als wollte man richtig sparen und hätte die günstige Variante verwendet. Oder als ob man keine Zeit gehabt hätte, zum Fotografen zu gehen, so dass man den nächsten Automaten aufgesucht hätte. Das geht gar nicht, wie ich finde. Solche Fotos im Automaten kann man meinetwegen für die Freizeit machen, aber nicht für irgendwelche wichtigen Angelegenheiten.

cooper75 hat geschrieben:Es lohnt sich, in ein professionelles Shooting zu investieren. Da gibt es eine Beratung zu Kleidung, Make-up, ein bis zwei Stunden Zeit, um ein wirklich gutes Bild zu bekommen. Dazu kann man nachbestellen und hat die Bilder auf CD für Online-Bewerbungen.

Es kommt wohl darauf an wie viel Geld man investieren kann und für welchen Beruf man sich bewirbt. Vorab: mit einem biometrischen Passbild würde ich mich auch niemals bewerben. Meistens ist die Qualität schlecht und man sieht auf diesen Fotos einfach nur furchtbar aus. Aber es gibt heutzutage schon Fotoautomaten die durchaus passable Fotos machen können. Gegen so eines, mit einem angenehmen Hintergrund und einer guten Belichtung, spricht sicherlich nichts.

Wenn sich beispielsweise ein Hartz 4 Empfänger bei zwanzig verschiedenen Firmen bewerben müsste, können Fotos von einem Fotografen durchaus unbezahlbar für diese Person sein. Und davon abgesehen denke ich das es für manche Berufe, wie Handwerker und Straßenarbeiter usw., nicht unbedingt ein perfekt inszeniertes Bewerbungsfoto vom Fotografen sein muss.

Auch für Nebenjobs kann man gerne mal die etwas „schlechteren“ Fotos nehmen. Ich glaube nicht das einem der Personalreferent einer Supermarktkette nur wegen einem etwas schlechterem Foto nicht zum Wareneinräumen einstellt. Natürlich sollen die Fotos immer noch einigermaßen gut aussehen, aber von einem Fotografen müssen Sie nicht unbedingt sein.

Ich habe beispielsweise schon einmal Fotos von einem Fotografen machen lassen die ich, bei der furchtbaren Qualität, durchaus auch selber machen hätte können. Trotzdem würde ich für zukünftige Bewerbungsfotos wieder zu einem Fotografen gehen. Verteufele es aber auch nicht wenn es sich jemand beispielsweise nicht leisten kann.