Wie lange würdet ihr einem Partner hinterherlaufen?
Eine Freundin von mir hat echt Mist gebaut und hat fremdgeknutscht und ihr Freund ist dahinter gekommen und hat Schluss gemacht. Meiner Freundin tut das sehr Leid und sie hat sich tausend Mal bei ihrem (Ex)freund entschuldigt. Sie rennt ihm quasi auch ständig hinterher. Man kann auch merken, dass er es genießt, dass sie ihm hinterherrennt. Von meinem Freund weiß ich, dass er meiner Freundin auch schon lange verziehen hat, sie aber zappeln lässt. Mein Freund und der (Ex)freund meiner Freundin sind auch Kumpel.
Genauso habe ich es auch schon umgekehrt erlebt bzw. bei einer Klassenkameradin mit erlebt, wie ihr damaliger Freund ihr ständig hinterher gelaufen ist. Sie hat damals Schluss gemacht, weil sie sich in einen anderen verguckt hatte und der Ex hat ihr einfach keinen Raum mehr zum Atmen gelassen. Er lief ihr ständig hinterher.
Hinter einem Partner her rennen ist schon für mich in der Beziehung eine Überwindung. Wenn mein Freund und ich mal Streit haben, dann fällt es mir sehr schwer hinter ihm her zu rennen, weil er Recht hatte und ich mich dann schuldig fühle. Entschuldigen kann ich mich. Aber wenn er dann mukscht, kann ich einfach nicht hinterherrennen und ich denke, dass ich es auch nicht machen würde, wenn wir uns wirklich mal trennen würden.
Wie sehr ihr das? Würdet ihr hinter einem Partner oder auch einen vermeintlichen Expartner her rennen oder würdet ihr eher darauf warten, dass er auf euch zu kommt? In welchen Situationen würdet ihr hinterherrennen?
Wenn ich es Schuld bin, dass dieser Streit entstanden ist, wie in deinem beschriebenen Fall, dass fremd geknuscht wurde, und ich es dann auch bereue, dann würde ich schon versuchen, dass wieder gut zu machen. Und ich denke, dass ich da auch meinem Freund ein wenig hinterher rennen würde, auch wenn er so tut, dass er nichts mehr von mir wissen will. Denn wenn ich es wirklich bereue, dann würde ich eben alles dafür geben, dass es wieder in Ordnung kommt. Nur irgendwann, würde mir das auch zu blöd werden, und würde es dann auch aufgeben.
Wenn ich einfach merke, dass für meinen Freund die Beziehung beendet ist, dann würde ich es irgendwann schon respektieren, auch wenn es schwer fallen wird. Nur ich habe mich ja selber dann in diese Situation gebracht, woran ich selber Schuld bin. Nur wenn ich schon sehen würde, oder auch von Freunden hören würde, dass noch eine Chance für mich besteht, würde ich es auch länger versuchen. Nur lasse ich mich auch nicht rein legen, wenn ich weiß, dass man mich zur zappeln lässt, und es eigentlich schon wieder für meinen Freund in Ordnung ist. Sollte ich das herausfinden, würde ich ihn dann rein legen, und einfach nicht mehr hinter ihm her rennen.
Nur sollte es dann anders herum sein, und mich mein Freund vielleicht betrogen hat, dann würde ich ihm sicherlich nicht hinterher rennen. Wenn er sich dann vielleicht in eine andere Frau verliebt hat, dann würde ich ihm sicherlich nicht hinterher rennen. Da würde ich mir einfach doof bei vorkommen. Auch wenn es hier vielleicht wieder schwer fallen wird, würde ich es einfach akzeptieren und ihn ziehen lassen, wenn er meint, so eine Aktion zu machen.
Das ist eine schwierige Frage, die sich situationsunabhängig gar nicht so leicht beantworten lässt.
Meinem Mann, mit dem ich seit vielen vielen Jahren zusammen bin, würde ich eindeutig sehr lange hinterher laufen, wenn unsere Beziehung zerbräche. Zumindest wenn es keine schwerwiegenden Gründe für einen Bruch gäbe. Ich würde die fast 14 Jahre nicht einfach aufgeben wollen und würde dafür kämpfen unsere Beziehung zu retten. Allerdings sind wir auch schon ziemlich Erwachsen und eben sehr lange zusammen, haben einen Sohn und sind durch dies alles doch sehr aneinander gebunden.
Bei einer kürzeren Jugendliebe würde mein "Hinterherlaufen" vermutlich nach ein paar Tagen oder Wochen aufhören. Wenn es nicht der Mann fürs Leben ist, und wann ist er das mit 16, 17 oder 18 schon, würde ich vermutlich nicht so viel Energie in den verflossenen stecken. Ebenso dann nicht, wenn mein Partner sich einen sehr groben Schnitzer erlaubt hat, mich betrogen oder so sehr verletzt hätte, dass ein Verzeihen schwer ist.
Ich kann die Frage gar nicht auf Anhieb beantworten, da ich noch nie in so einer Situation war. Von daher kann ich mich auch nicht richtig hinein versetzen und ich weiß nicht, wie ich in so einer Situation handeln würde. Dabei würde es wohl auch ganz darauf ankommen, wie sehr ich noch an meinem Partner hängen würde und wie wichtig er mir wäre. Würde mir die Trennung nicht so viel ausmachen, dann würde ich meinem Partner wohl nicht hinterher rennen. Wenn es jedoch so wäre, dass ich meinen Partner noch über alles lieben würde, dann würde ich wohl auch um ihn kämpfen.
Ich denke, dass es auch ganz darauf ankommen würde, wie scherwiegend der Fehler wäre, den ich gemacht hätte. Wenn es so wäre, dass mein Freund wegen einer Kleinigkeit sauer auf mich wäre oder Schluss gemacht hätte, dann würde ich wohl noch einige Zeit versuchen, ihn davon zu überzeugen, mir noch eine zweite Chance zu geben. Ich würde einfach versuchen, ihm klar zu machen, dass er nicht so hart mit mir umgehen sollte. Und wenn es so wäre, dass ich etwas wirklich schlimmes getan hätte, dann könnte ich die Entscheidung meines Freundes wohl auch irgendwie nachvollziehen und ich würde es dann nicht versuchen, ihn zurück zu gewinnen, wenn ich das Gefühl hätte, dass das aussichtslos ist.
Ich bin mir sicher, dass es jedoch auf keinen Fall so wäre, dass ich meinen Partner absolut einengen würde. Immerhin würde ich es nach kurzer Zeit selbst erkennen, wenn es keinen Sinn machen würde, ihm noch weiter hinterher zu laufen. Irgendwann muss man es ja auch akzeptieren können, wenn der Partner Schluss gemacht hat und es macht ja auch keinen Sinn, sich selbst zu erniedrigen, nur um den Partner zurück gewinnen zu können.
Ich kenne die Situation nur zu gut, denn auch ich hatte eine Beziehung, in der mein Exfreund Schluss gemacht hat. Ich habe noch ein paar SMS geschrieben, weil ich nicht begriffen habe, warum er mich nicht mehr als Freundin wollte. Danach habe ich nur noch vier Wochen Rotz und Wasser geheult und ihm nicht mehr geschrieben und auch nicht mehr mit ihm gesprochen. Wir haben uns lange Zeit nicht mehr gesehen. Sowohl ich hatte einen Freund in der Zwischenzeit wie auch er hatte eine Freundin. Irgendwann hatte er aber von seiner Freundin genug und wollte wieder zurück zu mir, was ich aber dann nicht mehr wollte, denn ich bin mir treu geblieben, denn ich habe immer gesagt, dass ich nie mehr zu einem Ex zurückkehren werde, wenn er Schluss gemacht hat.
Ich würde also im beschriebenen Fall aufhören dem Exfreund hinterher zu rennen. Ich würde jeglichen Kontakt abbrechen, auch wenn es mir noch so schwer fallen würde und würde ihn ignorieren. So wird der Liebeskummer irgendwann auch weniger und man ist sich selbst treu geblieben. Wenn es das Schicksal will, kommen die beiden dann wieder zusammen. Dafür würde ich ihn aber kämpfen lassen und nicht gleich wieder schwach werden. Diesen Denkzettel hätte er dann schon zu Recht verdient.
Ich persönlich bin auch nicht der Typ, der dem Exfreund ewig hinterherrennen würde. In den meisten Fällen bringt das auch überhaupt nichts. Es kommt auch immer auf den Trennungsgrund an, wie ich finde. Mein erster Freund hat sich damals aus heiterem Himmel von mir getrennt. Wir waren ein halbes Jahr zusammen und sind auch recht schnell zusammengezogen. Zwei Wochen später rief er von der Arbeit aus an und hat mir erklärt, dass er sich trennt und nicht mehr nach Hause kommen wird. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen und ich habe das auch nicht verstanden. Es ist einfach nichts vorgefallen, was diese Aktion rechtfertigen würde. Ich habe dann auch noch mehrfach versucht, mit ihm darüber zu reden, aber es war nicht möglich. Ich habe das Ganze dann auch akzeptiert und mich ebenfalls nicht mehr bei ihm gemeldet. So habe ich mich wenigstens nicht noch mehr erniedrigt.
In dem von dir beschriebenen Fall ist das ein bisschen anders. Das Mädel hat wirklich Mist gebaut und daher kann ich auch verstehen, dass der Freund Schluss gemacht hat, als er davon erfahren hat. Dass das Mädchen das Ganze nicht akzeptieren und die Beziehung retten möchte, kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Ihr wurde ja auch schon längst verziehen, was das Mädchen nur noch nicht weiß. Diese Situation dann auszunutzen und es zu genießen, dass sie hinterherläuft, finde ich aber auch alles anders als okay. Wenn er ihr verziehen hat, dann sollte er mit den Spielchen aufhören und ihr das auch sagen. Sie hat zwar Mist gebaut, aber jemanden unnötig zappeln zu lassen ist auch nicht okay. Solange es noch Hoffnung gibt, dass sich die Sache wieder einrenkt, würde ich auch versuchen, den Ex zurück zu gewinnen, aber irgendwann ist es dann auch mal genug. Man macht sich dann nur zum Affen und die Aktion bringt ohnehin nicht den gewünschten Erfolg. Das muss man dann auch akzeptieren.
Einer Person hinterher zu rennen ist so gar nicht mein Stil und das mache ich aus Prinzip nicht, wenn es sich dabei um Erwachsene handelt. Dass ich einem Kind hinterher renne, das noch zu jung ist um zu begreifen, dass Straßen gefährlich sind und man schnell von einem Auto erwischt werden kann, ist klar und das braucht man auch gar nicht zu diskutieren. Bei Kindern ist das meiner Ansicht nach aber auch etwas vollkommen anderes.
Bei einem Erwachsenen gehe ich schon genug Selbstständigkeit und Unabhängigkeit aus, dass die Person eben weiß, was ihr in dem Moment gut tut und was sie braucht. Wenn jemand also Abstand braucht um nachzudenken und den Kopf frei zu bekommen, akzeptiere ich das und lasse diesen Freiraum. Ich denke mir dann immer, dass die Person selbst auf mich zukommen wird, wenn sie bereit dazu ist und ich dränge mich da überhaupt nicht auf.
Für mich kommt der Begriff hinterherlaufen in dem Zusammenhang fast wörtlich rüber. Ich denke auch nicht, dass ich jemandem hinterherlaufen würde. In meiner Teenagerzeit habe ich das mal erlebt, dass ein Mädchen sehr verliebt war und es bei dem Typen immer wieder versucht hat. Aber er hat sich teilweise nur lustig gemacht und sie gar nicht ernst genommen. Im Nachhinein war es ihr dann selbst peinlich, wie blöd sie war und wie sehr sie sich selbst damit eigentlich erniedrigt hat.
Es kommt sicherlich auf die Situation an und man kann und sollte auch zeigen, dass einem etwas Leid tut, wenn man da Mist gebaut hat. Aber irgendwann ist es auch mal gut. Da würde ich der Person nicht ständig auf die Pelle rücken und eben akzeptieren, dass diese gerade keinen Kontakt wünscht oder eben Freiraum haben möchte. Wenn jemanden zu sehr bedrängt, kann man das sicherlich nach hinten los gehen.
Ich kenne das so gar nicht von mir, aber ich hatte auch nur 2 Beziehungen in meinem Leben. Die erste Beziehung habe ich beendet und mit meinem 2. Partner bin ich verheiratet. Gerade wenn man einen solchen Fehler gemacht hat, sollte einem klar sein, was die Konsequenz ist. Ich küsse doch niemanden einfach so, selbst wenn man mir noch so viel zu trinken gibt, macht man das einfach nicht und das sollte man auch beherzigen. Macht man es doch, ist eben Schluss und das würde ich dann auch so hinnehmen, man hat mit den Feuer gespielt und sich verbrannt.
Ich finde es sinnlos jemanden hinterher zu rennen, den man zwar noch liebt, aber der eine klare Stellung bezogen hat. Wenn der Partner nicht mehr will, dann muss ich doch nicht das liebe Herzelein spielen und mich einkratzen. Man kann niemanden zwingen und wenn mich mein Mann nicht mehr wollen würde, dann kann ich es eh nicht ändern.
Den Partner absichtlich zappeln zu lassen und so zu tun, als wäre man weiterhin verletzt und wisse nicht, ob man die Sache verzeihen kann, empfinde ich schon arg kindisch und alles andere als angebrachtes Benehmen. Wenn ich so einen Vorfall überwunden und verziehen habe, dann ist es doch im Interesse beider, dass die Beziehung wieder normal weitergeht. Der Fehltritt gibt einem keinen Freischein es dem Partner später noch irgendwie heimzuzahlen. Dann lässt man es eben gleich bleiben.
Dass die Dame ihm hinterherläuft, kann ich schon verstehen, man will weiterhin für die Beziehung kämpfen, die man in Gefahr gebracht hat. Da ich selbst noch nie in einer solchen Situation war, weiß ich nicht, wie lange ich so etwas durchziehen würde. Wenn eine ehemalige Partnerin aber nun sagt, dass sie nichts mehr mit mir zu schaffen haben möchte, tauche ich sicher nicht mit Rosen und Gitarre vor ihrem Fenster auf oder versuche sie sonst irgendwie zu überzeugen, so was stelle ich mir mehr als kontraproduktiv vor.
Ich würde wohl aber zumindest versuchen, mit ihr in Kontakt zu bleiben und hoffen, dass es doch noch mal etwas wird, wenn ich sie wirklich liebe und den Fehltritt bereue. Aber das ist alles Theorie, zum Glück musste ich so etwas noch nicht erleben und werde es sicher auch künftig nicht tun.
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