Fahrradleasing für Mitarbeiter eines Unternehmens
Herr Groß arbeitet in einer großen metallverarbeitenden Firma durch eine Zeitarbeitsfirma. Die Firma bietet den Mitarbeitern, die fest in der Firma arbeiten nun ein Fahrradleasing an mit einer Laufzeit von 36 Monaten. Dieses Angebot bekommen aber nur die festen Mitarbeiter der Firma und nicht die Zeitarbeiter.
Jeden Monat zahlt der Mitarbeiter dann ein Obolus welcher vom Lohn direkt einbehalten wird und kommt dann mit dem Fahrrad auch zur Firma zur Arbeit. Dieses Angebot macht die Firma um als umweltschützende Firma dazustehen. Was haltet ihr von so einem Angebot? Würdet ihr auch ein Fahrrad bei der Firma in der ihr arbeitet leasen? Welche Vorteile bringt das für die Firma und für die Mitarbeiter? Was ist, wenn das Fahrrad gestohlen wird?
Verstehe ich das richtig, dass jeder Mitarbeiter dann einen Obulus für das Angebot zahlen muss, egal ob er das Angebot nutzt oder es sein lässt? Oder betrifft das nur die Leute, die dann auch tatsächlich so ein Fahrrad nutzen wollen? Ich finde die Idee gar nicht mal so schlecht, würde so ein Angebot aber nicht nutzen wollen, da hier Fahrräder zerlegt und geklaut werden ohne Ende und ich keine Lust hätte, für den eventuellen Schaden aufzukommen.
Das betrifft nur Leute, die das nutzen wollen. Es ist ein Leasing, so wie man auch Autos leasen kann. Mann bekommt das Fahrrad und auch nicht jeden Tag ein anderes und kann es auch in der Freizeit nutzen. Es ist dein geleastes Fahrzeug, wenn du so ein Leasingvertrag abschließt. Wie das nach den 36 Monaten ist, weiß ich nicht, auch nicht, wie teuer das ist. Denn Herr Groß hat das Angebot nicht bekommen, weil er durch die Zeitarbeitsfirma in dem Betrieb arbeitet.
Das wäre ein tolles Angebot, wenn ganz klar das Unternehmen der Leasingnehmer bleibt. Dazu müsste die Haftung für Reparatur und Verlust bei der Firma bleiben. Die vereinbart im Gegenzug mit dem Mitarbeiter, dass der das Rad auch privat nutzen darf. Außerdem muss der Mitarbeiter aus der Nummer raus sein, wenn er das Unternehmen verlässt. Dann spielt der Fiskus mit und das System lohnt sich.
Die Leasingrate zieht der Arbeitgeber im Rahmen der Entgeltumwandlung von Brutto ab. Ein geringer Betrag kommt als geldwerter Vorteil wieder drauf. Insgesamt sinkt aber das steuer- und das sozialversicherungspflichtige Brutto. So fallen weniger Abgaben an und der Arbeitnehmer spürt nur einen Teil der Rate in Form von weniger Einkommen. Je nach Alter, Familienstand, Einkommen und Steuerklasse kann es beispielsweise sein, dass er 90 Euro im Monat zahlt, aber effektiv nur 50 Euro weniger ausgezahlt bekommt.
Normalerweise kann der Mitarbeiter das Fahrrad am Ende der Leasingzeit günstig kaufen. Nehmen wir an, das Rad kostet 4.000 Euro. Nach 36 Monaten hat unser Beispiel effektiv nur 1.800 Euro für ihn spürbar gezahlt. Wenn er am Ende das Rad für 400 Euro kauft, hat er 2.200 Euro weniger und im Gegenzug ein Rad für 4.000 Euro.
Das Unternehmen investiert nur Verwaltungsaufwand, für manchen Mitarbeiter ist das Konstrukt aber attraktiv. Wenn man sowieso ein Rad möchte und, wie z. B. hier im Ruhrgebiet, der Weg mit dem Rad oft schneller geht als mit dem Auto oder dem ÖPNV, dann ist das ein gutes Angebot.
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