Ohne Stimmgerät nicht merken, dass Instrument verstimmt ist?
Ich spiele nun seit ungefähr anderthalb Jahren Gitarre und benötige nach wie vor ein Stimmgerät zum Stimmen der Saiten vor dem Spielen. Das Stimmgerät ist ziemlich einfach aufbaut und zeigt mir durch ein Lämpchen an, ob die angeschlagene Saite zu hoch, zu tief oder richtig gestimmt ist. Es soll zwar Musiker geben, die alleine durch ihr Gehör bereits kleine Abweichungen bezüglich des Klangs einer Saite feststellen können, aber ich bemerke so etwas nicht und würde wahrscheinlich ohne mir etwas dabei zu denken mit einer verstimmten Gitarre spielen.
Wie ist das bei euch? Würdet ihr sagen, dass ihr auf ein Stimmgerät angewiesen seid oder merkt ihr auch ohne die Benutzung eines solchen Geräts, dass euer Musikinstrument verstimmt ist? Wie schult man sein Gehör, um Klangabweichungen beim Anschlagen einer Saite bewusst wahrzunehmen?
Ich denke, dass diese Fähigkeit mit der Zeit erworben wird, wobei ich auch glaube, dass viele die behaupten, so das Instrument stimmen zu können, eigentlich nur sehr "grob" die korrekten Töne treffen. Was aber im Hobbybereich vermutlich ausreichend ist. Professionelle Spieler dürften hingegen ein gut genug geschultes Gehör haben - wobei auch anzunehmen ist, dass solche Leute schon seit ihrer Kindheit mit Instrumenten umgegangen sind.
Wenn du nun schon seit über einem Jahr Gitarre spielst, glaube ich nicht, dass du mit einer massiv verstimmten Gitarre spielen könntest, ohne dies zu bemerken. Was denkbar ist, dass du hier feinere Nuancen (noch) nicht bemerkst. Aber das dürfte sich dann auch geben.
Nebenbei würde ich aber behaupten, dass es nicht weiter dramatisch ist, wenn du für das Stimmen auf technische Hilfen zurückgreifst.
Ich habe auch einige Jahre lang Gitarre gespielt, aber leider konnte ich sie nie ohne Stimmgerät stimmen. Auch die Verwendung einer Stimmgabel hat mir nicht weitergeholfen. Dass sie nicht mehr richtig gestimmt ist, habe ich allerdings schon gehört.
Bzgl. Gehörschulung gibt es im Internet ganz hilfreiche Seiten und Tipps. Einfach mal bei Google reinschauen, da wirst du sofort fündig.
Ich denke dass es einige Jahre dauern kann, bis man es tatsächlich schafft, eine Gitarre ohne Stimmgerät zu stimmen. Aber es wird wohl nicht jedem gelingen, sein Gehör so zu trainieren. Ich finde es aber auch nicht dramatisch, wenn man zum stimmen das Stimmgerät benutzt. Man kann halt nicht alles lernen.
Wenn man allerdings nach jahrelangem Spielen der Gitarre nicht hören kann, dass diese verstimmt ist, fände ich das schon merkwürdig. Ich brauche auch ein Stimmgerät zum Stimmen der Saiten, höre aber sofort wenn die Gitarre verstimmt ist. Das hört man eigentlich sofort, wenn man nur einmal alle Saiten leer anschlägt.
Ich höre das auch so, wenn ein Instrument verstimmt ist oder jemand einen falschen Ton spielt. Ich wäre nur nicht dazu in der Lage, das Instrument selbstständig ohne Stimmgerät entsprechend korrekt einzustellen. Da hapert es bei mir. Aber da ich diese Fähigkeiten nicht im Alltag brauche und auch nicht im Berufsleben, bin ich noch nicht dazu übergegangen, diese Fähigkeit auszubauen.
Pointer hat geschrieben:Wie schult man sein Gehör, um Klangabweichungen beim Anschlagen einer Saite bewusst wahrzunehmen?
Man muss zwei Dinge unterscheiden: Das Erkennen der Tonhöhe ohne Bezug auf etwas anderes. Wenn jemand zum Beispiel genau den Ton a 440 Hz summen kann und danach auch die A-Saite einstimmt, hat er das sogenannte "absolute" Gehör. Die wenigsten Musiker verfügen darüber, es wäre auch eher hinderlich, denn die meisten Musiker müssen sich, wenn sie im Orchester spielen, auf eine gemeinsame Einstimmung einigen. Man bezieht sich dann meistens auf das Instrument, das sich nicht ohne weiteres verstimmen lässt, also auf das Klavier oder die Orgel oder auf das Akkordeon (in Österreich wird auch gerne höher eingestimmt. 443 Hz statt 440 Hz).
Eine Gitarre nun vor der Probe mit der elektronischen Hilfe exakt einzustimmen, bringt also nicht viel. Verstimmt werden muss so oder so. Bei der Gitarre spielt man am besten ein paar Akkorde in verschiedenen Lagen und stellt so auch fest, ob das Instrument "bundrein" ist. In den seltensten Fällen stimmt das nämlich, so dass ein gewisser Kompromiss zur "idealen" Einstimmung gefunden werden muss. Bei 12-saitigen Gitarren wird ein leichtes "Verziehen" der doppelt vorhandenen Saiten ja bewusst gewünscht, um den Sound hinzubekommen.
Gerade bei Gitarre kommt noch die Unterscheidung "akustische" und "elektrische" hinzu. Je nach Lautstärke klingt eine elektrische Gitarre über Verstärker auch anders. Das sind dann aber hörphysiologische Effekte.
Das Beste ist in meinen Augen, erst das klassische Stimmen ohne Hilfsgerät zu lernen, einen Referenzton braucht man natürlich. Das heißt, man stimmt mit einer Stimmgabel die kleine E-Saite und die anderen eben nach dieser. So habe ich das noch vor meinen ersten Griffen gelernt und 20 Jahre so gemacht, bevor Stimmgeräte aufkamen. Das sollte eigentlich auch zu den Grundfähigkeiten selbst von Anfängern zählen.
Ansonsten höre ich durchaus, wenn die Gitarre nicht mehr stimmt. Meistens ist nur eine Saite daneben, meist zu tief, und auch ohne Stimmgerät schnell korrigiert. Ich höre das auch, obwohl die Akkorde an sich noch stimmig klingen, aber irgendetwas passt dann da nicht ganz ins Klangbild. Das herauszuhören kommt irgendwann von ganz alleine, aber ich glaube als Anfänger habe ich das auch nicht so schnell wahrgenommen. Es kommt aber auch darauf an, wie gut man sein Instrument kennt.
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