Verwirren euch fremdsprachige Begriffe in Büchern?
Ich habe eine Lieblingsautorin, was historische Romane angeht. Die Romane der Autorin, die ich bisher gelesen habe, spielen dabei alle im asiatischen Raum. Das letzte Buch, welches ich gelesen hatte, hatte dabei in Indien gespielt, wobei auch immer wieder einige indische Wörter in das Buch eingebunden waren, die im direkten Zusammenhang jedoch nicht übersetzt und auch nicht erklärt wurden. Es fand sich jedoch hinten im Anhang ein Glossar mit Übersetzungen.
Momentan lese ich auch ein Buch dieser Autorin, wobei auch wieder viele Wörter auf Paschtu und auf Dari zu lesen sind. Die Wörter werden jedoch im Laufe der Geschichte immer wieder wiederholt und meistens handelt es sich um ganz einfache, grundlegende Begriffe oder Ausrufe, wie "Mutter", "Vater" oder "Brot".
Da diese Begriffe eben ständig vorkommen, merkt man sie sich auch mit der Zeit und mir sind auch viele Begriffe von den anderen Büchern der Autorin schon geläufig, so dass ich eigentlich kaum im Glossar nachschaue. Dabei finde ich es eigentlich ganz schön und abwechslungsreich, dass solche kursiv gedruckten Begriffe immer wieder in den Büchern auftauchen und mich stört das auch gar nicht. Für mich machen diese Wörter das Buch sogar noch lebendiger.
Stören euch immer wiederkehrende, fremdsprachige Begriffe in Romanen oder findet ihr das auch eher spannend?
Mich stören und verwirren solche Begriffe auch nicht wirklich, sondern ich finde auch, dass das Buch dadurch authentischer wirkt. Irgendwie hat man durch die immer wieder verwendeten Begriffe, die man sich oft ja wirklich nach dem zweiten oder dritten Lesen einprägen kann, erst recht das Gefühl, dass die Geschichte in einem fernen Land spielt.
So hatte ich es auch schon in Büchern, dass indianische Wörter verwendet wurden. Mit den Wörtern kann ich zwar nichts anfangen, weil die Wahrscheinlichkeit, dass ich gerade diesen Indianerstamm mal sehe, recht gering ist, aber trotzdem finde ich es schön, mal einige Wörter in der Sprache zu lernen.
Wenn man beim Lesen mal eine Pause macht, dann hat man ja im Anhang die Möglichkeit, die Wörter noch mal nachzusehen und zu schauen, was sie bedeuten. Darum finde ich es auch nicht schlimm, wenn man mal eines der Wörter vergessen hat.
Es gibt Autorinnen, die in Indien geboren sind und in ihren Romanen dementsprechend auch einige indische Worte mit einfließen lassen. Ich finde das überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil. Durch einige fremde Worte wird der Roman vielleicht sogar authentischer sein, wenn er in Indien spielt oder einem anderen asiatischen Land.
Man kann ja im Glossar nachsehen und bei Wiederholung dieser fremden Wörter wird man sie dann auch verstehen und darüber hinweglesen.
Ich finde fremdsprachige Begriffe in Büchern nur dann verwirrend, wenn man so gar nicht weiß, was das Wort bedeuten könnte und warum das da steht. Aber wenn ein Glossar vorhanden ist, in dem die Begriffe erklärt werden, ist das in meinen Augen gar kein Problem. Es macht ein Buch in meinen Augen sogar lebendiger, wenn man solche Begriffe hat einfließen lassen. Ich las vor einigen Monaten erst ein Buch von einer Autorin aus Afrika, die auch entsprechende Begriffe hat einfließen lassen, die aber immer gleich erklärt worden sind. Ich finde das positiv.
Bei mir hängt es davon ab, ob dadurch ein wie auch immer gearteter literarischer Mehrwert entsteht oder ob man nur auf mehr oder weniger plumpe Art versucht, Lokalkolorit dadurch zu erzeugen, dass man ein paar Floskeln googelt und sie den Figuren in den Mund legt.
Wenn die Kultur oder Ära eine wichtige Rolle für die Handlung und die angesprochenen Themen spielt, finde ich es durchaus passend, wenn für die jeweilige Kultur korrekte Anreden verwendet werden und für spezifische Dinge und Ereignisse die Begriffe aus der jeweiligen Sprache verwendet werden, weil es im Deutschen keinen aussagekräftigen äquivalenten Begriff gibt. Aber es gehört auch Geschick dazu, die Leser nicht mit allen möglichen wichtigen und unwichtigen Begriffen zu überhäufen, nur weil man selber Urdu spricht oder so.
Wenn es sich jedoch, wie es bei Unterhaltungsliteratur öfter vorkommt, eher um eine belanglose Liebesgeschichte handelt, die genauso gut in Berlin oder im Bayerischen Wald spielen könnte, und nur deswegen nach Kinshasa verlegt wurde, damit es interessanter klingt, helfen ein paar eingestreute Brocken Kikongo auch nicht weiter, weil eben der Hintergrund nur zur Zierde dient und der Handlung nicht weiterhilft.
Mich stört das nicht und je nach Buch, finde ich es auch durchaus passend, wenn eben fremdsprachige Begriffe darin vorkommen. Ich habe es bisher auch immer so erlebt, dass das Wort entweder im anschließenden Text erklärt wurde oder man eben hinten im Buch eine Übersetzung dazu gefunden hat. Das fand ich so immer praktisch und völlig in Ordnung.
Blöd fände ich es nur, wenn man davon ausgeht, dass es der Leser schon verstehen wird und eben keinerlei Übersetzung im Buch druckt und man dann selbst Google danach fragen müsste. Aber das habe ich bisher noch nicht so erlebt.
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