Negative Gedanken in positive umwandeln können?
Es hat sicherlich schon jeder mal erlebt, dass man eher negative Gedanken im Kopf hatte. Es soll aber durchaus möglich sein, diese dann in positive Gedanken umzuwandeln. Das funktioniert wohl am besten, wenn man seine negativen Gedanken aufschreibt und einfach schaut, was man daraus dann an Positivem gewinnen kann.Ich habe das selbst noch nicht ausprobiert, finde es aber durchaus interessant und würde das gerne mal testen, wenn das nächste Mal wieder Negativgedanken in meinem Kopf schwirren.
Meint ihr, dass man negative Gedenken durchaus in positive umwandeln kann? Macht ihr das selbst durchaus so? Braucht man dafür etwas Übung? Ist es durchaus schwierig, aus den Negativgedanken etwas positives zu machen? Hilft es, wenn man sich die Gedanken notiert?
Ist doch eher eine Frage des Charakters. Ich war vor Jahren selbst ein Vollzeit-Pessimist und habe auch ohne alles niederzuschreiben mich in einen Optimisten verwandelt. Man muss es eben nur wollen und dann entsprechend konsequent daran arbeiten. Man hat auch nicht immer die Möglcihkeit alles aufzuschreiben oder wie willst du das anstellen, wenn du gerade unterwegs bist?
Dieses Prinzip nennt sich "kognitive Umstrukturierung" und ist tatsächlich eine gängige Technik in der Psychotherapie. Gerade bei Patienten mit Depressionen und Angststörungen, aber auch bei Zwängen, Esstörungen und vielen anderen Krankheitsbildern sind katastrophisierende Gedanken und eine allseits pessimistische Sicht auf die Dinge ein klassisches und sehr hartnäckiges Symptom, das noch dazu schwierig zu behandeln ist. Viele Gedanken laufen einfach völlig automatisch ab und sind bereits so verfestigt und chronifiziert, dass man viel Übung und zusätzlich begleitende Interventionen wie aktive Expositionen und Pharmakotherapie benötigt, um eine Kontrolle zu erreichen.
Konkret wird an der Veränderung negativer Gedanken gearbeitet, indem man diese in einem ersten Schritt überhaupt erst identifiziert und sich den Zusammenhang dieser Kognitionen mit bestimmten Situationen und Gefühlen sowie dem daraus resultierenden Verhalten klar macht. Anschließend wird oft versucht, dem Betroffenen nahe zu legen, einen alternativen, hilfreicheren und positiveren Gedanken als Pendant zu formulieren, erstmal unabhängig davon, ob der Patient dem neuen konstruierten Gedanken auch wirklich glaubt oder ob er keineswegs davon überzeugt ist. Man spielt dann bestimmte Situationsanalysen mit den negativen und positiven Gedankengängen durch und versucht zu verdeutlichen, dass eine positivere Grundeinstellung einen lindernden Einfluss auf das Leiden nehmen kann. Danach probiert man, das "optimistische Denken" in den Alltag zu integrieren und in kritischen Situationen bewusst einzusetzen. Den Erfolg der Maßnahme lässt man oft anhand von Stimmungs- und Gedankenprotokollen über einen längeren Zeitraum dokumentieren.
Ich finde, dass es als Übung eine durchaus nette und leicht zu erlernende Strategie darstellt, negative in positive Gedanken umzuändern, aber man muss sich auch darauf einlassen und sich klar machen, dass die Probleme allein dadurch nicht verschwinden. Man kann sich eine optimistische Lebenseinstellung nicht von heute auf morgen aufzwingen, und man wird anfangs immer das Gefühl haben, sich damit selbst zu belügen und sich einfach nur zu verstellen. Erst im Kontext einer multimodalen Therapie kann die Technik wirksam und sinnvoll ergänzend sein, aber sie ersetzt definitiv nicht evidenzbasierte First-Line-Interventionen.
In der Traumatherapie gibt es das sogenannte Rescripting. Der Betroffene versetzt sich in das traumatisierende Erlebnis hinein und es wird langsam versucht, der belastenden Situation einen besseren Ausgang zu geben, sprich ein positiveres Ende zu geben. Das ist natürlich nicht einfach und funktioniert nicht bei jedem Traumatisiertem, ist jedoch das Umwandeln negativer Erlebnisse in Positive.
Manchmal gelingt es mir, aus negativen Alltagsmomenten weniger frustrierende Erlebnisse zu machen. Oder ich versuche schlichtweg positiv zu denken. Im Alltag geht das schon, aber wenn ich wieder in meine traumatisierten Phasen rutsche, ist das nicht so einfach. Die Gedanken kommen einfach und verletzen mich immer wieder.
Ich schreibe mir die Gedanken nicht auf, weil ich sonst nur noch mit dem Schreiben beschäftigt wäre. Ich lasse meinen Tag am Abend einmal kurz passieren, mache mir ein paar Notizen und denke mir halt bei Manchem, dass es doch gar nicht so schlimm gewesen ist und dass ich es nächstes Mal eindeutig besser machen will.
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