Etwas nicht mögen und gleich von "Hass" sprechen

vom 24.09.2018, 09:26 Uhr

Hier in diesem Thread Reaktionen, wenn man sich als Fussballhasser outet ist es wieder einmal sehr präsent. Ich kenne auch einige Menschen, die, wenn sie was nicht mögen, gleich von "Hass" reden. Hass ist für mich ein Wort, mit dem ich genauso sparsam umgehe wie mit "Liebe". So wie man auch nicht gleich alles lieben muss, sondern allenfalls mögen oder gern haben, so muss man doch nicht auch gleich alles hassen, was man nicht so mag.

Sprecht ihr auch gerne von "Hass", wenn ihr was nicht mögt? Oder findet ihr das Wort "Hass" auch sehr krass und nicht immer passend, wenn man was nicht mag? Stört es euch, wenn manche Menschen schnell von Hass sprechen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



In meinem persönlichen Sprachgebrauch ist das Wort "Hass" tatsächlich kaum in Verwendung, weil es nur sehr extremen Gefühlen vorbehalten ist. Im Normalfall hasse ich nichts und niemanden. Ein Gefühl von Abneigung oder Gleichgültigkeit würde ich nicht als Hass bezeichnen, denn da ist ein großer Unterschied. Generell verspüre ich eigentlich so gut wie nie echten Hass und sage das daher auch normalerweise nicht.

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» lascar » Beiträge: 4460 » Talkpoints: 788,86 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich kann auch nicht wirklich nachvollziehen, warum das Wort "Hass" sowie das dazugehörige Verb so inflationär im Gebrauch sind wie das Wort "Liebe". Ich finde beide Begriffe sehr stark und verwende sie nur im entsprechenden Kontext. Es gibt selten Dinge, die ich wirklich hasse. Mir ist Fußball zum Beispiel viel zu gleichgültig als dass ich diese Sportart hassen könnte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Als ich noch jünger und temperamentvoller war und noch unüberlegter dahergeredet habe, habe ich auch alles "gehasst", von meinem Mathelehrer über kleine Kinder bis hin zu irgendwelchen Schlagersängern oder grünen Bohnen. Mittlerweile empfinde ich es jedoch als ein Zeichen von mentaler Unreife, wenn man alles gleich "hasst". Bei Teenagern lasse ich es noch durchgehen. Schließlich ist es quasi ihr Job, über die Stränge zu schlagen und aus allem gleich ein Drama zu machen.

Aber bei Erwachsenen finde ich es übertrieben und eher befremdlich, wenn sich jemand hinstellt und verkündet, er oder sie "hasse" Fast Food, oder Fußball, oder Helene Fischer. In Gegenwart von Fans ist so eine Äußerung unnötig provokant und abwertend, weil man ja umgekehrt auch nicht hören möchte, dass das Gegenüber die eigenen Hobbys und Leidenschaften hasst, seien sie auch noch so "uncool". Und wenn man einfach nur Small Talk betreibt, ist es auch störend, wenn jemand die ganz großen Gefühle auspackt, auch wenn das Thema eher lächerlich ist.

» Gerbera » Beiträge: 11311 » Talkpoints: 47,42 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich kenne es auch eher aus der Sprache von Jugendlichen, dass direkt alles gehasst wird, was man nicht so gut findet. Da war ich in meiner Jugend vermutlich gar nicht anders. Aber bei Erwachsenen höre ich das mittlerweile auch öfter mal und frage mich ehrlich gesagt auch, was das soll. Ich finde auch, dass das ein sehr starkes Wort ist, was man nicht so unüberlegt und schnell aussprechen sollte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich kenne es auch, dass manche Menschen mit dem Begriff Hass viel zu sorglos umgehen und dies alle Nase lang verwenden. Für mich ist das schon ein sehr starkes Wort und ich gehe auch sorgsam und sparsam damit um. Ich sage sehr selten mal, dass ich etwas wirklich hasse. Dann meine ich es auch genauso. Ich denke, dass viele das Wort einfach nutzen, um damit auszudrücken, dass sie etwas nicht mögen und sich gar nicht bewusst sind, was Hass überhaupt genau bedeutet.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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