Ausnahmslos alle Anweisungen vom Chef befolgen?

vom 22.08.2018, 05:58 Uhr

Normalerweise ist es ja so, dass der Chef Anweisungen gibt, die man auch zu befolgen hat, wenn man sich am Arbeitsplatz befindet. Sicherlich gibt es auch Anweisungen, die man nicht immer unbedingt nachvollziehen kann.

Würdet ihr persönlich auch Anweisungen befolgen, die ihr nicht wirklich als sinnvoll erachtet und die ihr vielleicht sogar als kontraproduktiv anseht, wenn man diese konsequent befolgen würde? Welche Anweisungen würden für euch in diese Kategorie fallen? Oder meint ihr, dass man dem Chef immer gehorchen sollte, da der eigene Job davon abhängt?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mein Job hängt mitnichten von bedingungslosem Gehorsam meinem Chef gegenüber ab, auch wenn ich unter dem Strich Lohnsklavin mit kaum einem Funken Entscheidungsgewalt bin. Aber nicht einmal in meiner erzkonservativen Branche würde ich meine Arbeitsstelle riskieren, wenn ich etwas anderes als hündischen Kadavergehorsam meinem Vorgesetzten gegenüber zeigen würde.

Das heißt natürlich nicht, dass ich Anweisungen einfach ignorieren oder nach Gutdünken erledigen kann, sondern im Regelfall muss ich schon machen, was mir der Chef zuteilt. Aber wenn es mir zu viel wird, Anweisungen unsinnig sind oder sich widersprechen oder ich sonstwie Bedenken habe, ob das eine gute Idee ist, kann ich jederzeit meine Meinung und meine Bedenken kundtun und finde normalerweise auch Gehör.

Und es kommt durchaus öfter vor, dass mein Chef dann seine Anweisungen zurücknimmt oder ändert. Wenn er aber dabei bleibt, dass es eine gute Idee sei, jetzt XY vorzuziehen und Z ein andermal zu erledigen, dann halte ich mich auch daran. Wenn etwas schiefgeht, ist schließlich der Chef in der Verantwortung.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Die traurige Wahrheit ist: ich mache tagtäglich in meiner Arbeit sogar sehr viel das ich für sinnlos oder kontraproduktiv halte. Es ist in vielen großen Konzernen so das es beispielsweise oftmals Arbeitsabläufe gibt von denen zwar ein Theoretiker ausgeht das Sie am effizientesten sind, einem normalen Arbeiter (quasi an der Front) klar ist das es bessere Lösungen geben würde und man sich mit der vom Chef genannten Lösung mehr Aufhält.

Aber in der Regel arbeitet man trotzdem so wie es der Chef von einem erwartet, einfach weil es meistens nichts bringt etwas dagegen zu sagen. Natürlich kann man in einer ruhigen Minute dem Chef erklären das de geforderte Arbeit kontraproduktiv ist und man vielleicht eine effizientere Lösung hat, aber ob man dann danach noch ein gutes Ansehen beim Chef hat kommt auf den Vorgesetzten an.

Es gibt durchaus Arbeitgeber die sich freuen wenn sich die Mitarbeiter einbringen und gute Ideen hervorbringen, aber es gibt eben auch die die sich wegen so etwas angegriffen fühlen und einem deswegen die Hölle heiß machen. Wirklich ablehnen eine Arbeit zu tun würde ich also niemals, das grenzt immerhin schon an Arbeitsverweigerung. Aber mitteilen das man etwas nicht so gut findet kann man durchaus tun. Allerdings dann nie ohne eine Lösung für den Chef wie man die Arbeit stattdessen besser machen kann.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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