Wechselt ihr mit Obst- und Gemüseanbau im Garten ab?
Ich glaube, dass ich gehört habe, dass man als Landwirt nicht immer das gleiche Obst und Gemüse auf einem Acker anbauen soll, damit die Nährstoffe, die sich im Boden befinden, nicht nur einseitig von den Pflanzen aufgebraucht werden. Die Pflanzen würden dann Jahr für Jahr immer schlechter werden.
Gleiches wird ja dann vermutlich auch für den heimischen Garten oder die heimische Gartenanlage gelten. Aus dieser Sicht gesehen, sollte man vielleicht nicht immer an der gleichen Stelle Kürbisse anbauen, so wie wir es zum Beispiel gerade machen, weil wir in unserem Garten einfach keinen besseren Platz für unsere Kürbisse finden, da der Platz sonst relativ begrenzt ist und die weit auslaufenden Kürbispflanzen sich nicht ausbreiten könnten.
Sollte man also, vorausgesetzt man hat ausreichend Platz, sein Obst und Gemüse immer wieder an andere Stellen im Garten pflanzen bzw. vielleicht auch überhaupt einmal ein ganz anderes Gemüse oder eine ganz andere Obstsorte anbauen als die, die man vielleicht bisher angebaut hat, um die möglichst besten Ergebnisse erzielen zu können?
Wir haben das schon in der Schule gelernt, dass man wechselnde Furchtfolgen anbaut. Früher machte man dies mit der Dreifelderwirtschaft, wo immer ein Stück Acker nach zwei Jahren Nutzung dann ein Jahr brach lag. Brachen nutzt man heute nicht mehr unbedingt, aber man wechselt eben spätestens im dritten Jahr die Frucht, die man anbaut. Das hat aber nicht nur etwas mit dem Ertrag zu tun, sondern auch mit Krankheiten.
Wer zum Beispiel über einige Jahre an einer Stelle nur Kartoffeln anbaut, wird sich eben dann auch Schädlinge und Krankheiten für diese Pflanze anlocken. Denn Nährstoffe kann man heute gezielt durch Dünger ausgleichen. Wir selbst wechseln aber auch die Standorte beim Anbau beziehungsweise wechseln die obere Erdschicht im Gewächshaus auch komplett aus.
Bei deinen Kürbissen würde ich dann halt mal ein Jahr aussetzen, wenn du keine andere Stelle hast, um sie anzubauen. Meist setzt man sie ja direkt in einen ruhenden Kompost, so dass die Nährstoffe kein Problem sind. Aber Krankheiten und Schädlinge können trotzdem ein Problem werden, was man dann nicht so schnell wieder los wird.
Es empfiehlt sich natürlich schon und bei einjährigen Pflanzen ist das ja auch nicht das Problem. Aber meine Eltern machen das in ihrem Garten zum Beispiel nicht. Die Erdbeeren bleiben da, wo sie sind und bisher hatten sie auch keine Probleme mit Schädlingen. Salat, Kartoffeln usw. wechseln aber ihren Platz und das tut der Erde auch gut.
Aber Erdbeeren sollte man auch spätestens nach dem dritten Jahr entsorgen. Denn dann sinkt die Ernte rapide. Daher zieht man sich ja auch gegen Ende des Sommers neue Pflanzen aus den Ablegern. Diese setzt man dann ja auch an eine andere Stelle im Garten, weil die Mutterpflanzen noch im Beet sind. Daher hat man auch bei den Erdbeeren einen Standortwechsel, wenn auch nicht jährlich.
Wir pflanzen, wenn möglich, nicht die gleichen Pflanzen an der immer gleichen Stelle an. Da unser Garten sehr groß ist und wir uns das nie merken könnten, habe ich eine Zeichnung angefertigt und den einzelnen Feldern Nummer gegeben. So schreibe ich jetzt jedes Jahr auf, auf welcher Nummer welche Pflanzen angebaut waren.
Wir bauen auch Tabak an, der da recht empfindlich ist. Auch bei Kohl ist es nicht unwichtig, wegen Krankheiten. Bei anderen Pflanzen ist es nicht unbedingt von Nachteil. Aber gerade bei stickstoffbindenden Pflanzen ist es von Vorteil, diese Pflanzen mal hier und mal dort anzupflanzen, damit die Bepflanzung danach davon profitiert. Man sollte da also schon langfristig planen, damit man auch langfristig Spaß und eine gute Ernte hat.
Für mich ist es selbstverständlich, dass man wechselnde Fruchtfolgen anbaut um die Fruchtbarkeit nicht absinken zu lassen und stabil zu halten. Das wurde doch schon in Klasse 6 oder 7 im Erdkundeunterricht in Bezug auf die Dreifelderwirtschaft thematisiert. Daher erschließt sich mir nicht, warum das immer noch nicht bei allen Menschen angekommen zu sein scheint. Für mich ist das Allgemeinbildung und Logik.
Auch ich habe ein paar Hochbeete in meinem Garten und versuche einjährige Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Zucchini in jedem Jahr an einem anderen Platz zu pflanzen. Außerdem gebe ich jedes Jahr auch frische und somit nährstoffreiche Erde hinzu.
Im Prinzip geht es ja darum, dass der Boden nach mehreren Jahren mit der gleichen Pflanze ausgelaugt ist. Jede Pflanze entzieht dem Boden unterschiedliche Nährstoffe in unterschiedlichen Menge. Ich denke also, dass es im Hausgebrauch zwar Sinn macht den Platz zu wechseln, dass es aber nicht so tragisch ist, wenn man etwas neue Erde und vielleicht sogar auch einen natürlichen Dünger hinzufügt.
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