Mit wie viel Jahren möchtet ihr gern in Rente gehen?
Gerade das Renteneintrittsalter von Männern und Frauen, ist ja ein breit diskutiertes Thema. Dabei möchte ich gar nicht auf solche Horrorvisionen, von wegen bis 70 oder noch länger arbeiten eingehen, sondern eher, welches Alter euch so vorschwebt, wann ihr am liebsten und natürlich abschlagsfrei in Rente gehen würdet. Habt ihr euch darüber schon ernsthafte Gedanken gemacht und was ist denn dabei herausgekommen?
Als ich damals angefangen habe zu arbeiten, lag das Rentenalter glaube ich noch bei 63 Jahren. Damals kam dann die Phase in der es populär wurde vorher in Altersteilzeit zu gehen, das geschah frühestens ab dem 55. Lebensjahr, wenn ich mich recht entsinne. Ich habe seinerzeit noch eine Rentenversicherung abgeschlossen, die ab 55 dann auch fällig wird, weil ich so naiv war, zu glauben, dass die Rentenpolitik weiter Bestand haben wird. Im Grunde finde ich das Modell aber bis heute noch gut.
Kenne viele Leute, die erst gar nicht mehr das Rentenalter erreichten und solche, die nicht mehr bis zum Renteneintrittsalter in einem regulären Arbeitsverhältnis standen und somit in die Rentenkasse eingezahlt hatten. Sie waren entweder Frührentner oder Langzeitarbeitslose mit Minimalbeitrag für die Rentenkasse. So weit mir bekannt ist, werden seit 2011 für Sozialhilfeempfänger auch keine Rentenbeiträge mehr vom Amt übernommen.
Das hat automatisch zur Folge, dass diese Personengruppe im Alter auf die sogenannte "Grundsicherung" angewiesen ist. Dabei kann der Begriff "Grundsicherung" durchaus als eine Irreführung der Öffentlichkeit betrachtet werden, da er dem Sozialhilfeempfänger (Hartz 4) vorspiegelt, er bekäme im Alter genauso viel bei Grundsicherung wie bei Sozialhilfe.
Dem Sozialhilfeempfänger wird eine Rücklage, ein nicht anrechenbarer Freibetrag pro Jahr von 2000 Euro zugesichert. Das bedeutete, dass jemand bis zu 120000 Euro an Vermögen ansammeln könnte, wohlgemerkt, als Sozialhilfeempfänger. So könnte jemand der Auffassung sein, im Alter käme dann noch Grundsicherung dazu, und man könne sich einen angenehmen Lebensabend finanzieren.
Dem ist aber nicht so, weil bei Beantragung von Grundsicherung buchstäblich alles angerechnet wird, auch das Vermögen von Partnern, und keine Rücklagen mehr anrechnungsfrei sind. Sogar angesammelte Riesterrentenbeträge werden voll angerechnet. Im Klartext: Der Sozialrentner lebt von der Substanz, denn er bekommt gar nichts an Grundsicherung, so lange, bis das Ersparte aufgebraucht ist. Dann muss er auf Riesterbeträge auch noch noch mindestens zehn Jahre lang Krankenversicherungsbeiträge leisten.
Es gilt heute bereits häufig schon als Auszeichnung, tatsächlich bis zum Renteneintrittsalter durchgängig voll in Lohn und Brot gestanden zu haben, ohne jemals staatliche Transferleistungen in Anspruch genommen zu haben. Aber gerade aus den oben genannten Gründen würde ich das bevorzugen, denn Beiträge für die gesetzliche Rente berechtigen Ansprüche aus staatlichen Rentenkasse, und die ist immer noch sicherer als alles andere. Und diese Beiträge können auch nicht wie bei Riesterrentenmodell hinterher wieder abgezogen werden.
Staatliche Renten-Finanzierungsmodelle können meiner Meinung nach auch nicht so leicht wie Privatversicherungsmodelle in Schwierigkeiten geraten, zum Beispiel durch eine unvorhersehbare Änderung in der Zinspolitik der Notenbanken. Das setzt voraus, dass einmal die Lebensarbeitszeit und das Beitragsniveau in Balance gesetzt werden müssen. Nötigenfalls mit Steuermitteln.
Und zum zweiten Teil der Frage, arbeiten soll jeder so lange, wie er es gesundheitlich für erträglich hält, andererseits ist die in den 1980-er Jahren häufig bei den Arbeitnehmern verbreitete Auffassung: erst arbeitslos, dann Rente, heute nicht mehr durchsetzbar.
Ich bin mir da noch nicht so recht sicher, da ich natürlich heute noch recht jung bin und mir das Arbeiten und dabei insbesondere auch das Arbeiten über die normale Arbeitszeit des Durchschnittsarbeitnehmers hinaus recht leicht fällt. Aber ich weiß natürlich noch nicht, ob ich auch mit 50 oder 60 noch 50-60 Stunden pro Woche arbeiten kann.
Davon wird dann abhängen, ob ich tatsächlich bis zum 67 Lebensjahr arbeiten gehe oder nicht. Aber eigentlich würde ich schon gerne mit Anfang 60 aufhören zu arbeiten. Da muss ich dann aber schauen, wie hoch dann meine späteren Einkünfte aus meiner Rente und den Vorsorgeprodukten sein werden und ob die Abschläge dann zu kompensieren sind oder nicht.
Es nutzt ja auch nichts, wenn ich mit 62 fit in Rente gehe und mir dann durch die 5 Jahre soviel abgezogen wird, dass ich mir meinen Lebensabend nicht mehr so finanzieren kann, wie ich ihn mir vorstelle. Denn eigentlich möchte ich nicht nur zu Hause rumsitzen, weil ich mir keine Urlaube mehr leisten kann. Vielmehr würde ich da nochmal so richtig viel rumreisen. Und dazu braucht es eben neben einer guten Gesundheit auch ein wenig finanziellen Spielraum.
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