Als Nesthocker nur schwer einen Partner finden?

Ich las kürzlich einen Artikel über einen Nesthocker, der mit fast 30 immer noch bei seinen Eltern gelebt hat (in seinem alten Kinderzimmer) und immer noch von seiner Mutter die Wäsche, die Einkäufe und das Kochen erledigen ließ. Es ging sogar so weit, dass seine Mutter für ihn regelmäßig die Zahnarzttermine vereinbart hat und sein Vater ihn zum Arzt gefahren haben soll (zusammen mit den ebenfalls erwachsenen Brüdern).

Der besagte Nesthocker soll noch nie eine Freundin gehabt haben und auch wenn er selbst behauptet hat, dass Frauen komisch und abweisend reagieren würden, wenn heraus käme, dass er immer noch im Hotel Mama wohnt, sieht er das nicht als Grund dafür an, dass es mit der Liebe nicht klappen will.

Abgesehen davon, dass man nie weiß, wie viel bei solchen Geschichten wirklich wahr ist und wie viel der Autor sich ausgedacht hat, frage ich mich, ob da theoretisch wirklich was dran ist. Meint ihr, dass es ein Hindernis ist, wenn man so spät noch Nesthocker ist? Ist es so nur schwer einen Partner zu finden? Wo seht ihr die potentielle Ursache in der Partnerlosigkeit?

Nesthocker ist sicherlich nichts, auf das die meisten aus sind, wenn sie einen Partner suchen. Vor allem trifft man die Nesthocker sicherlich auch kaum mal irgendwo an. Anscheinend ist der Mann in deinem Beispiel ja nicht viel vor die Tür gegangen und da einen potentiellen Partner zu treffen, gestaltet sich dann sicherlich als schwierig. Ich glaube auch, dass es mich abschrecken würde, wenn jemand mit 30 noch zu Hause wohnt und sich von Mutti verwöhnen lässt.

Es spricht ja nichts dagegen noch bei den Eltern zu wohnen, aber man sollte dann doch selbstständiger sein und gewisse Dinge alleine regeln. Das schreckt sicherlich auch viele ab und ich könnte mir vorstellen, dass Frauen dann befürchten, dass sie eben die Aufgaben übernehmen sollen, die bisher die Mutter des Nesthockers erledigt hat.

Es kommt immer darauf an, was man/frau von einem Partner erwartet. Wenn man ein unselbstständiges Mannkind möchte, welches bei einfachen Alltagstätigkeiten wie Wäsche waschen Hilfe braucht und Muttis Rundumservice gewöhnt ist, ist ein 30-jähriger Nesthocker natürlich ideal. Aber wieso sollte eine Frau sich diese Zusatzbelastung antun?

Bei Kindern ist ja wenigstens noch ein Ende in Sicht, wenn sie von Jahr zu Jahr selbstständiger werden. Und man hat auch Verständnis, wenn ein Dreijähriger noch keine Wäsche aufhängen kann, weil er nicht an die Leine reicht. Aber mit um die Dreißig macht es auch nicht mehr Spaß, Leute grundlegende Überlebenstechniken beizubringen, was bei einem Fünfjährigen vielleicht noch ganz lustig ist. Mit so einem Typen hat man dagegen nur Arbeit, und daran mangelt es im Leben einer normalen Staatsbürgerin wahrhaftig nicht.

Das finde ich nun absolut nicht verwunderlich. Für mich wäre so ein Mann ehrlich gesagt absolut nichts und ich hätte da auch kein Interesse daran, so jemanden näher kennenzulernen, wenn ich ehrlich bin. Für mich ist der erste Eindruck sehr wichtig, wobei ein Mann diesen schon komplett vermasselt hätte, wenn er mir erzählen würde, dass er mit 30 Jahren noch bei den Eltern wohnt und quasi alles von ihnen für sich machen lässt.

Für mich sind solche Männer auch automatisch ziemlich unattraktiv, da sie unselbstständig sind. Wenn ich eine Beziehung mit einem Mann habe, dann mit einem wirklich erwachsenen Mann. Und dazu gehört für mich eben auch einfach dazu, dass er alleine wohnt und auch komplett selbst den Haushalt schmeißt und schmeißen kann.

Im Endeffekt bleibt man doch dann als Partnerin selbst an allem hängen, wenn der Mann mit 30 Jahren noch immer nicht gelernt hat, selbst Terminen nachzugehen, Wäsche zu waschen, das Klo zu putzen oder zu kochen. Ich hätte keine Lust, meinen Partner in dieser Hinsicht noch erziehen und ihm alles beibringen zu müssen. Dafür hätte er lange genug Zeit gehabt - und vor allem mehr als genug Gelegenheiten, wenn er eben noch bei Mutti wohnt, die ihm ja alles erklären und zeigen kann.