Gerichte mit falscher Zutat erstaunlich lecker finden?

Ich habe heute ein neues Rezept für einen Salat ausprobiert. Dafür sollte man unter anderem eine Dose Mais gemischt mit Kidneybohnen und Paprika verwenden. Ich habe mich beim Einkauf allerdings vergriffen und habe Mais mit Erbsen und Paprika gegriffen. Ich habe den Salat dann damit trotzdem zubereitet, da es nur ein Probegang sein sollte, um eben zu schauen, ob der Salat schmeckt.

Ich muss sagen, dass ich den Salat sehr lecker finde und auch die Kombi mit dem Mais, Erbsen, Paprika Gemisch durchaus gelungen finde. Ich denke, dass man den Salat so durchaus auch immer zubereiten könnte. Bisher habe ich es eher noch nicht erlebt, dass ein Gericht trotz einer falschen Zutat so schmeckte, wie es eben sollte oder wirklich lecker war.

Findet ihr Gerichte trotz einer falschen Zutat oftmals lecker? Hattet ihr es auch schon, dass ihr euch beim Einkauf vergriffen habt und das Ergebnis dann erstaunlich lecker war? Habt ihr es dann sogar besser gefunden, als das Originalrezept?

Was soll daran jetzt eine "falsche" Zutat sein? Du schreibst, dass in den Salat so oder so Mais und Paprika reingehört hätten. Also hast du im Endeffekt nur zusätzlich Erbsen (zwar in Kombination, aber es geht ums Prinzip) zu dem Salat hinzugefügt und bist ansonsten nicht vom Rezept abgewichen. Was hat das jetzt mit einer "falschen" Zutat zu tun, wenn zu zwei Dritteln eh das richtige in der Dose drin gewesen ist?

Ich gehöre zu den Menschen, die nicht wirklich nach Rezept kochen. Daher wären Erbsen für mich nun keine falsche Zutat, besonders weil ich aus eigener Erfahrung schon mehrere Nudelsalate mit Erbsen gegessen oder zubereitet habe.

Und da Erbsen auch gut zu Nudeln passen, hast du dich eigentlich ja nicht vergriffen, du hast das Rezept schlichtweg verändert. In meinem Nudelsalat finden sich Kidneybohnen, Käsewürfel, Fleischwurst, Mais und Fleischwurst und sogar Senf. Schmeckt trotzdem und geht weg wie nichts auf Veranstaltungen.

Bei Salaten denke ich, dass es nicht DIE richtigen Zutaten gibt. Ich habe mich auch schon mehrfach im Supermarkt vergriffen und habe dann einfach aus dem Essen rausgeholt was ging. Es hat trotzdem geschmeckt. Das Originalrezept gab es nie und ich habe mir die Veränderung auch nicht notiert.

Ich finde es auch etwas zweifelhaft, gleich von einer "falschen" Zutat zu sprechen, wenn eigentlich eher ein bewusster Austausch oder eine Notlösung bei einer fehlenden Zutat gemeint ist. Ein richtiger Fehlgriff wäre es für mich, wenn man in der Tat ohne Absicht zu einem völlig anderen Gewürz oder aus Unwissenheit zu einem gänzlich unterschiedlichen Gemüse als zu dem greift, was eigentlich hätte verarbeitet werden sollen, und wenn die Kombination dann aus einem glücklichen Zufall heraus doch genießbar ist.

Dass ich einzelne Lebensmittel in einem Rezept austausche, weil ich das richtige Material gerade nicht da habe oder einfach weniger gerne mag, kommt sehr häufig vor. Auch verarbeite ich gerne Reste von Dingen, die ansonsten bald verderben würden, wenn sie meiner Meinung nach halbwegs in eine Speise hineinpassen, auch wenn das Rezept diese nicht aufführt. Mittlerweile habe ich nach langen Jahren der Kocherfahrung ein recht gutes Händchen dafür, einzuschätzen, was zusammen lecker schmeckt und was man lieber nicht miteinander vermischen sollte, und daher erlebe ich auch keine bösen Überraschungen, sondern entwickele eigentlich stetig neue Geschmacksrichtungen und Ideen.

Ich koche so gut wie nie nach Rezept, sondern improvisiere immer komplett und schaue, was gut zusammenpassen könnte. Mich nervt es, dass man bei Rezepten so gebunden ist und eben immer bestimmte Zutaten braucht. Wenn ich daher doch mal nach Rezept koche, dann wandle ich das immer komplett nach meinem Geschmack um. Ich tausche dann auch immer jede Menge Zutaten auf, weil ich erstens nicht immer alles im Haus habe und nicht extra alles kaufen will und zweitens, weil ich oft einige Zutaten nicht mag.

Wenn ich nach Rezept koche, dann also immer mit "falschen" Zutaten. Ich tausche da durchaus auch mal Nudeln durch Reis aus, verwende andere Gemüsesorten und nehme beispielsweise Sahne anstelle von Kokosmilch. Ich schaue natürlich schon, was man gut austauschen kann und was zusammenpasst und würfle nicht alles beliebig um.

Aber wenn man sich das vorher gut überlegt, welche Zutaten man austauschen kann, dann schmeckt das Gericht doch trotzdem. Ich finde das nun nicht weiter erstaunlich. Viele Saucen passen ja zu Reis und zu Nudeln und welches Gemüse man verwendet, ist doch im Endeffekt auch egal, weil viele Gerichte eben in verschiedenen Kombinationen gut schmecken.

Ich muss sagen, dass ich dein Beispiel auch nicht wirklich als eine falsche Zutat definieren würde. Es war eben einfach ein wenig anders und mich wundert es nicht, dass es trotzdem geschmeckt hat. Ich koche zwar auch schon mal nach Rezept, scheue mich dann aber nicht, auch mal etwas anderes hinzuzufügen oder eine Zutat auszutauschen. Darum, ist das für mich nicht so etwas besonderes und ich würde mich dann auch nicht wundern, dass es trotzdem schmeckt.

Eine falsche Zutat wäre dein Beispiel für mich auch nicht. Wenn du jetzt Salz und Zucker verwechseln würdest oder statt Curry Zimt nimmst, weil es ähnlich ausschaut oder eben Chilli nimmst, obwohl du Paprika edelsüß nehmen wolltest. Das wäre für mich eine Verwechslung, die aber oft nicht mehr gut zu machen ist. Und das schmeckt dann meist auch nicht wirklich.

Bei deinem Beispiel ist es einfach eine Abwandlung und ich denke, dass das schon jeder mal gemacht hat und das dann auch geschmeckt hat.