Wie viel Gewichtszunahme in Partnerschaft normal?
Letzte Woche habe ich meine Cousine zufällig getroffen und wir waren zusammen einen Kaffee trinken. Sie erzählte dann, dass sie nun seit 4 Jahren mit ihrem Freund zusammen wäre und nun erschreckend festgestellt hat, dass sie in dieser Zeit 17 Kilo zugenommen hätte. Sie meinte, dass es ihrem Freund nicht viel besser ginge und er ebenfalls 14 Kilo zugenommen habe.
Sie meinte, dass es sicher daran liegt, dass beide Berufstätig wären und dann schnell mal Fastfood gegessen würde, statt richtig selbst gekocht. Weil dies eben bequemer sei. Und auch abends würden sie dann gerne mal gemeinsam etwas naschen, wenn sie vor dem Fernseher sitzen.
Dazu muss man sagen, dass beide von der Statur her schon recht stabil und keineswegs schlank sind. Aber in so kurzer Zeit so viel in einer Beziehung zu zunehmen, fand ich schon erschreckend. Ich frage mich daher, welche Gewichtszunahme in einer Beziehung noch normal ist. Habt ihr während einer Beziehung mal viel zugenommen? Was ist da noch im Rahmen?
Ich denke, dass alles in Ordnung ist, so lange man sich noch wohlfühlt. Wenn man glücklich und angekommen in einer Beziehung ist, lässt man sich sicherlich aber gerne mal ein bisschen gehen, wenn man nicht gerade ein Sportfanatiker ist. Mein Gewicht war gleichbleibend, das von meinem Mann hatte zwischenzeitlich aber schon mal zugenommen, aber eher wegen Stress im Studium.
Man darf sich eben auch gegenseitig nicht immer wieder dazu bringen irgendeinen Mist zu essen. Wenn man gemeinsam da sitzt und beide essen ungesunde Sachen ist es eben auch nicht so schlimm in der Wahrnehmung. Wenn aber einer sehr gesund isst, wird der andere das auch eher wollen.
Wieso sollte eigentlich ausgerechnet die Beziehung schuld sein, wenn man zunimmt? Wenn man beispielsweise jobmäßig viel auf Achse ist und keine Zeit/Lust auf selbst gekochte gesunde Ernährung hat (volles Verständnis, geht mir auch nicht anders!), kann man doch als Single ebenso verfetten wie als verpartnertes Individuum?
Mit zunehmendem Lebensalter, und ich rede jetzt nicht von der Zeitspanne zwischen, sagen wir, 19 und 22, ändert sich ja auch der ganze Organismus, ganz zu schweigen von den äußeren Umständen, sodass auch die Motivation, sich sehnig und knackig zu erhalten, um doch noch jemanden abzuschleppen, pardon, die Liebe fürs Leben zu finden, zu Gunsten von anderen Faktoren in den Hintergrund tritt. Irgendwann ist dein Gewicht nicht mehr deine Hauptsorge, sondern vielleicht der Herzinfarkt deiner Mutter, der Totalschaden deines Autos oder der drohende Jobverlust, und dann schleichen sich schon ein paar Pölsterchen an.
Ich bin mir relativ sicher, dass ich auch als Single in den letzten 17 Jahren etliche Kilo zugelegt hätte und dass daran garantiert nicht die Tatsache daran schuld ist, dass ich am Wochenende für zwei Leute koche. Nach dieser Rechnung (ca 4 kg pro verpartnertem Jahr) müsste ich außerdem mittlerweile auf stolze 140 kg Beziehung hinabschauen können, und das ist glücklicherweise nicht der Fall. Auch mein Partner ist zwar übergewichtig, aber wenn ich ihn so fett gefüttert hätte, wie es anscheinend in manchen Beziehungen vorkommt, wäre der gute Mann vermutlich schon tot.
Ich glaube, die meisten Menschen nehmen im Verlauf des Lebens unweigerlich zu. Wenn man sich mal ältere Leute anschaut, die sind fast alle übergewichtig und das ist eine Entwicklung, die kontinuierlich erfolgt, sodass man ja auch zwischen 20 und 45 beispielsweise einiges zulegen wird, wenn man nicht von Natur aus mit super Genen gesegnet ist oder total auf Ernährung und Sport achtet.
Im Studium habe ich beispielsweise auch einiges zugenommen, ich glaube, ich habe da mal mit 56 kg angefangen und am Ende lag ich bei 71 kg und habe dann in den ersten Berufsjahren auch noch zugenommen. Danach habe ich dann wieder einiges abgenommen. Es ist so ein Hin und Her. Allerdings hatte ich vor dem Studium lange Zeit Diät gehalten und da ich diese dann im Studium nicht mehr beachtet hatte, war ja klar, dass ich zunehme. Die 10 kg Übergewicht, die ich nun habe, bringen mich aber auch nicht um.
Ich denke, dass es schon normal ist, dass man in einer Beziehung zunimmt. Es ist eben etwas anderes, als wenn man beispielsweise alleine wohnt. Wenn man alleine wohnt, isst man dann, wenn man Hunger hat. Wohnt man mit dem Partner zusammen und dieser bereitet sich Essen zu oder nascht etwas, greift man manchmal doch auch zu, auch wenn man eigentlich keinen Hunger hat oder auch wenn man von selbst nicht auf die Idee gekommen wäre, zu naschen. Man will dem Partner vielleicht beim Essen Gesellschaft leisten oder wird einfach ans Essen erinnert, so dass man auch Appetit bekommt.
Vielleicht denkt man sich ja unbewusst auch, dass die Figur nicht mehr ganz so wichtig ist, wenn man sich seinem Partner sicher ist. Man denkt sich eben möglicherweise, dass es ja egal ist, ob man nun fünf Kilo mehr oder weniger drauf hat, weil man ja eben schon einen Partner hat, der einen für den Charakter liebt und nicht fürs Aussehen.
Grundsätzlich kann ich es daher schon verstehen, dass man in Beziehungen zunimmt. Das heißt aber für mich dennoch nicht, dass das an der Tagesordnung liegen muss. Man sollte sich trotz Partnerschaft um seinen Körper und auch um sein Aussehen kümmern. Man muss natürlich nicht eine Diät nach der anderen starten, aber man sollte schon schauen, dass die Gewichtszunahme noch im Rahmen liegt. Gerät das Ganze außer Kontrolle, dann sollte man seine Ernährung umstellen und entsprechend Sport machen.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Wohnt man mit dem Partner zusammen und dieser bereitet sich Essen zu oder nascht etwas, greift man manchmal doch auch zu, auch wenn man eigentlich keinen Hunger hat oder auch wenn man von selbst nicht auf die Idee gekommen wäre, zu naschen. Man will dem Partner vielleicht beim Essen Gesellschaft leisten oder wird einfach ans Essen erinnert, so dass man auch Appetit bekommt.
Diese Argumentation kann ich so gar nicht nachvollziehen. Noch nie etwas von Selbstdisziplin gehört? Wenn ich satt bin, dann bin ich satt. Ich kann meinem Partner beim Essen auch Gesellschaft leisten und mit am Tisch sitzen ohne dass ich mich vollstopfe. Wenn man wirklich Wert darauf legt, sein Gewicht zu halten in der Partnerschaft, dann schafft man das auch.
Gewichtsschwankungen können auch andere Ursachen haben wie zum Beispiel Stress im Job oder hormonelle Schwankungen. Vielleicht müssen sich Schilddrüsenmedikamente noch einstellen oder man hat es noch nicht geschafft, die Ernährung den Medikamenten anzupassen damit man nicht zunimmt. Bei Stress läuft der Stoffwechsel auch deutlich langsamer, sodass man da leichter zunimmt als wenn man keinen Stress hätte. Das hat primär mit einer Beziehung gar nichts zu tun.
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