Wohngebäude mit einer Waschmaschine für alle?

Ich wohne für die nächsten paar Monate in einem Apartment, dass sich in einem Wohngebäude mit 12 weiteren Wohnungen befindet. Das Apartment verfügt leider nicht über genügend Platz für eine eigene Waschmaschine, doch zum Glück gibt es eine im Keller des Gebäudes für die Hausbewohner. Allerdings ist die sehr oft besetzt. Vor allem am Abend und am Wochenende hat natürlich jederzeit für seine Wäsche und alle wollen zugleich waschen.

Daher frage ich mich, ob es nicht besser wäre einen Plan zu haben, vielleicht einen in dem man sich eintragen kann. Oder denkt ihr, da entstehen auch zugleich viele Nachteile, wenn sich mal einer nicht an den Plan hält, sodass es dann Streit gibt? War oder ist jemand in einer ähnlichen Situation, habt ihr einen Waschplan oder müsst ihr auch abwarten bis ihr Glück habt und die Maschine frei ist? Habt ihr eine Waschmaschine für alle?

Als ich noch im Wohnheim gewohnt habe, war das auch so. Es gab da zwar in den verschiedenen Gebäuden insgesamt mehrere Maschinen, aber doch mehr als Bewohner. Es lag dann bei jeder Maschine ein Kalender und da konnte man sich eintragen. Das hat eigentlich auch ganz gut funktioniert, nur ab und zu standen in dem Kalender so Sachen drin, dass jemand zu spät begonnen hat die Maschine anzustellen und der nächste dann halt Pech hatte. Aber im Prinzip ist das echt eine gute Idee, außer der Tatsache, dass man nicht genau weiß, wie lange die Maschine braucht, wenn die das nicht anzeigt (da das ja eine Gemeinschaftsmaschine ist, wird es nicht das neueste Modell sein und die älteren haben oft keine Anzeige).

Dann habe ich noch in einer WG gewohnt, wo wir auch nur eine Maschine hatten. Da ging das aber ohne Plan. Man ging einfach in den Keller und entweder war die Maschine frei, dann hat man gewaschen, oder aber man hat seine Wäsche dort einfach deponiert und ein paar Stunden später konnte man dann waschen. Das lief eigentlich recht gut und es gab da wirklich keine Probleme, auch ohne Plan, allerdings waren wir auch nur zu viert, mit 12 Leuten ist das sicherlich etwas schwieriger.

Ein aufgestellter Plan kann nur funktionieren wenn sich alle Mieter an den Plan halten. Und genau hier wird der Knackpunkt oder eben Streitpunkt liegen Schnelle Änderungen im Tagesgeschehen der Leute bringen auch Änderungen im Waschverhalten der Leute mit sich. Man müsste dann schon in den aufgestellten Plan sogenannte Nottermine mit einbauen. Diese Termine dienen dann auf die sogenannten unerwarteten Waschaktionen der Mieter. Das wäre eine sehr reale Lösung denke ich.

Dass am Wochenende oder am Abend gern Wäsche gewaschen wird, kann ich gut nachvollziehen. In der Regel ist man ja den ganzen Tag auf der Arbeit und so kommt man dann nicht dazu, die Waschmaschine zu nutzen. Sicherlich kann dann ein Plan hilfreich sein, aber es muss sich auch wirklich jeder daran halten. Nur - der Eigentümer des Wohnhauses und/ oder der Waschmaschine muss sich ja etwas dabei gedacht haben, wie es vonstatten gehen soll, wenn bei 12 Wohnparteien sich eine Maschine geteilt werden soll?

Eine Freundin von mir wohnt in einem Hochhaus und dort gibt es auch Waschautomaten. Allerdings regelt da wohl der sich mit im Haus befindliche "Portier" oder Hauswart, wer wann Wäsche wird. Man muss sich dazu vorher bei ihm melden und er sagt dann eben, wann eine Maschine frei ist. Diese Koordination hilft wohl, um die Parteien nicht zu verärgern. Allerdings wohnen bei ihr auch mehr als 12 Wohnparteien und man hat auch mehr als eine Maschine zur Verfügung. Jedoch finde ich diese Organisation in solchen Wohnhäusern nicht verkehrt. Ist es vielleicht möglich, dass so etwas auch bei Euch eingeführt wird?

Ich weiß ja nicht, aber irgendwie könnte ich meine Wäsche nicht in eine Maschine stecken in die noch 10 andere Menschen ihre dreckige Wäsche tun. Der Gedanke ist irgendwie das ich es ekelig finde. Es gibt ja auch Menschen die waschen sich selbst schon nicht richtig oder wenig.

Vielleicht übertreibe ich auch ein wenig. Nun gut, ich würde versuchen dann mal Mittags die Maschine laufen zu lassen. Ich denke nämlich nicht das ein Plan da helfen würde. Da kann ja immer mal was dazwischen kommen und dann klappt das nicht mehr. So könnte denke ich tatsächlich streit im Haus entstehen. Bei uns klappt der Plan mit dem Flur wischen schon nicht ohne Probleme.

Ich wohne auch in einem Haus, wo wir im Erdgeschoß einen eigenen kleinen "Waschsalon" haben, wo wir unsere Wäsche gegen Bezahlung am Automaten in den fünf aufgestellten Waschmaschinen waschen und den zwei aufgestellten Trocknern trocknen können. Insgesamt müssen diese Maschinen für zwei Hochhäuser mit jeweils gut 100 Mietparteien reichen. Die Bäder sind recht klein und es gibt keine feste Vorrichtungen für Waschmaschinen, dennoch kann man sich eine Waschmaschine reinstellen und am Waschbecken anschließen. Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass wirklich alle dort waschen. Da einige Studenten hier wohnen, denke ich, dass ein paar von diesen ihre Wäsche auch am Wochenende zu Mutti zum Waschen mitnehmen.

Bei uns gibt es keinen Waschplan, was ja auch bei so vielen Personen sicherlich nicht funktionieren würde. Ich mache es meist so, dass ich, wenn ich nach Hause komme von Uni oder Arbeit und weiß, dass ich waschen muss, direkt schaue, ob eine Maschine frei ist, bevor ich in meine Wohnung hochfahre. Ist eine frei, dann beeile ich mich, nehme meine Wäsche und fahre gleich wieder runter, damit die freie Maschine in der Zwischenzeit nicht besetzt ist. Leider kann man auch keine Zeiten festmachen, wo die Maschine z.B. immer belegt oder immer frei sind, auf jeden Fall habe ich da bisher noch kein Muster erkennen können. Aber abends sind sie schon häufiger belegt, logisch, da viele ja tagsüber arbeiten und nicht zu Hause sind. Während meines Studiums in Schweden habe ich in einem Studentenwohnheim gewohnt und da war es genau so wie bei dir, dass wir für zwei Flure mit je sechs Zimmern, also insgesamt zwölf Personen, auf unserer Etage eine eigene Waschmaschine und Trockner und Trockenschrank hatten. Da gab es an der Tür einen Plan, in den man sich eintragen konnte, wann man gerne waschen möchte.

Wenn ich mich recht entsinne, dann war da für jeden Tag ein Zettel, wo die Zeiten von morgens bis abends im Zweistundentakt vorgedruckt waren und man sich dann mit Namen und Zimmernummer eintragen konnte. Das hat auch immer gut geklappt. Zwei Stunden sind meiner Meinung nach auch realistisch. Selbst ältere Maschinen sollten bei Kochwäsche mit 95 Grad nicht länger als zwei Stunden brauchen. Unsere Maschinen brauchen maximal eine gute Stunde und dann hätte man immer noch einen kleinen Puffer, um die Wäsche rauszuholen bzw. in den Trockner zu tun. Während die Wäsche im Trockner ist, kann ja schon der Nächste seine Wäsche in die Maschine füllen und loslegen. Nur einmal wollte ich damals in Schweden abends spontan noch eine Maschine laufen lassen, aber leider hat das nicht geklappt, da wohl ab 23h oder 0h der Strom für die Maschinen abgestellt wurde, vermutlich wegen Lärmbelästigung, aus Sicherheitsgründen oder warum auch immer. Danach wusste ich das dann und habe immer vorher gewaschen.

Langer Rede, kurzer Sinn: ein Plan kann durchaus hilfreich sein und es sollte auch wirklich jeder versuchen, sich daran zu halten. Vielleicht sollte man das dem Vermieter/Eigentümer vorschlagen, so dass er die Liste offiziell aushängt, das macht mehr Eindruck, als wenn das einer der Mieter macht. Wenn dann wirklich mal jemand dringend waschen muss, weil man sich total eingesaut hat, kleine Kinder im Haus sind, die sich immer mehr dreckig machen oder warum auch immer, dann sollte man aber auch flexibel sein und nicht stoisch auf dem Plan beharren, denn das könnte Unfrieden im Haus stiften. Wenn das allerdings jemand häufiger versucht, dann kriegt man das ja irgendwann mit, wenn er sich nie einträgt und immer so wäscht. Dann würde ich ihn mal darauf ansprechen, dass das so nicht ginge.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ein Plan bei 12 Mietparteien wirklich funktionieren wird, zumindest nicht langfristig sagen wir so. Da würde ich doch eher über Alternativen nachdenken und beispielsweise die Waschmaschine von Angehörigen aus der Nähe verwenden für eine kleine Aufwandsentschädigung oder aber einen örtlichen Waschsalon aufsuchen. Bei uns in der Stadt gibt es mehrere Waschsalons, da wäre das Angebot vorhanden und ich gehe davon aus, dass die 12 Parteien nicht gerade auf dem Land leben.

Ich stelle mir das auch schwierig vor und denke, dass so ein Plan schwierig umzusetzen ist. Da müssten sich wirklich alle genau an den Plan halten und es käme alles durcheinander, wenn ein Mieter mal außer Planmäßig waschen würde. Ich denke, dass man da eben einfach nur versuchen kann, eine Zeit zu finden, in der eben nicht viele andere Mieter auf die Idee kommen zu waschen.