Wie Fahrradfahrer-freundlich ist euer Wohnort?

Es erfolgt immer mal wieder ein Fahrradklimatest vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Bei dem aktuellen Test haben etwa 80.000 Personen aus mehr als 300 Städten verschiedenste Bewertungen abgegeben. Unter anderem sollten Angaben zur Qualität der Radwege in ihrem Wohnort gemacht werden oder ob es ausreichend viele Abstellplätze gibt.

Außerdem sollten die befragten Personen darüber informieren, ob das Fahrradfahren bei ihnen entspannt möglich ist oder ob man als Radfahrer eher gestresst ist. Den ersten Platz belegt die Stadt Münster. Sie gilt als äußerst fahrradfahrerfreundlich. Auf den weiteren vorderen Plätzen liegen die Städte Freiburg im Breisgau und Karlsruhe. Bei kleineren Städten gibt es ebenfalls ein Ranking.

Wie ist die Situation in eurer Stadt? Können sich Fahrradfahrer dort ohne Probleme fortbewegen und sie ist fahrradfahrerfreundlich oder sind Radfahrer doch eher genervt von der Situation? Welche Stadt in Deutschland würdet ihr als besonders gut geeignet für Radfahrer bezeichnen, welche nicht?

Meine gesamte Familie wohnt hier in Castrop-Rauxel, und wir sind schon immer Fahrrad Fahrer gewesen. Hier ist es so, dass wir uns auch mit dem Rad sehr wohl fühlen. Erst einmal sind hier sehr viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs, dies wird zwar von Jahr zu Jahr weniger, aber das Fahrrad ist dennoch immer präsent. Bei uns in der Stadt gibt es sehr viele Radwege, die man benutzen kann. Für den 6 Km langen Weg in die Innenstadt, muss ich lediglich ca. 300 m auf der Straße zurücklegen, der Rest ist mit Radwegen ausgestattet. Zudem gibt es hier noch den Emscherweg, der als Fahrradweg ausgebaut wurde, und an dem man einen tollen Ausflug bis nach Dortmund oder auch nach Gelsenkirchen machen kann.

Natürlich gibt es, wie wahrscheinlich in jeder Stadt, einige Menschen, die einfach nicht in der Lage sind Fahrrad zu fahren. Diese Menschen nerven selbst mich. Wenn ich auf dem Bürgersteig mit Kinderwagen und meinem großen Sohn laufe, auf dem kein Radweg eingezeichnet ist, dann habe ich auch kein Verständnis dafür wenn hinter mir einer klingelt und klingelt. Gerade wenn es sich nicht um Familien oder Rentner handelt, werde ich dann auch recht sauer.

Die Parkplatzsituation für uns Radfahrer hingegen finde ich hier sehr gelungen. Wir haben viele Stellplätze vor verschiedenen Supermärkten, vor dem heimischen Kindergarten oder in der Stadt. Auch gibt es hier mehrere Fahrradläden wo ich mir ein neues Rad kaufen kann, oder es mir günstig reparieren kann. Selbst einige selbstständige, die dies für kleines Geld in ihrem Garten machen, und einen Top Service anbieten. Wir können uns hier absolut nicht beschweren.

Bei uns gibt es sehr viele Fahrradwege und sogar entsprechende Ampeln. Natürlich kann man mit dem Fahrrad nicht über die Autobahn fahren, aber besonders in der Innenstadt kommt man sehr weit mit einem Fahrrad. Ich persönlich nutze viel lieber den Nahverkehr oder das Auto als ein Fahrrad, weil Fahrräder hier zerlegt und geklaut werden ohne Ende.

Radwege und entsprechende Ampeln gibt es bei uns eher nicht. Auch sieht man eher verhältnismäßig wenig Radfahrer. Hin und wieder mal ein paar Ausflügler am Wochenende oder in der Stadt eben Menschen, die ihr Rad nutzen, um zum Einkauf zu fahren. Das geht aber auch wohl eher nur, wenn man in der Stadt irgendwo wohnt. Da gibt es sicherlich deutlich Fahrradfreundlichere Regionen als die bei uns.