Sich von anderen zu Qualifikation provoziert fühlen?

vom 05.09.2018, 06:06 Uhr

A und B sind beide Professoren, nur mit dem Unterschied, dass A auf üblichem Wege habilitiert hat und B "nur" Honorarprofessor ist. B bekommt deswegen von A viel zu hören und sie degradiert ihn deswegen andauernd, dass er ja kein "richtiger" Professor wäre, da er ja nicht "richtig" habilitiert hätte. Nun fühlt sich B scheinbar so provoziert und verletzt in seiner Eitelkeit, dass er demnächst einen Habilitationsantrag stellen möchte. Er bereitet die Bewerbung bereits vor und die geforderten Unterlagen wird er auch problemlos zusammen bekommen.

Könnt ihr verstehen, dass man sich von anderen zu Qualifikation provoziert fühlt? Könnt ihr nachvollziehen, warum B so handelt? Könnte es ihm nicht eigentlich total egal sein, wie A über ihn denkt? Hättet ihr das genauso gemacht wie B oder hätte euch As Gerede absolut kalt gelassen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde es nun schwierig zu beurteilen, wenn man selber nicht in dieser Situation steckt. Sicher kann man nun als Außenstehender leicht sagen, dass B sich aus dem Gerede nichts machen soll und dass das doch kein Problem ist. Als Außenstehende würde ich das auch genau so sagen, wenn ich nach meiner Meinung gefragt würde. Aber wenn ich selber in der Situation wäre, dann könnte ich mir auch vorstellen, dass ich mich provozieren lassen würde und dann auch ein Stück weit mein Ehrgeiz geweckt wäre, es A zu zeigen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Was ist denn das für ein Unsinn? In genügend Studienfächern muss ein ordentlicher, also fest angestellter Professor nicht habilitiert haben. Und wenn der Honorarprofessor habilitiert, wird er je nach Bundesland zum Dr. habil. oder zum Privatdozenten. Er bekommt doch nicht automatisch ein passendes Dienstverhältnis an einer Uni, nur weil er seine Habilitation erfolgreich absolviert hat. Dieser ganze Fall ist doch schon vollkommen an der Realität vorbei konstruiert. Maximal kann der eine sich von der Habilitation des anderen gefordert fühlen und nicht von der Professur an sich.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich finde einfach das ist eine Frage der Charakterstärke, ob man sich da provozieren lässt oder nicht. Wenn man keine Habilitation für nötig hält, dann lass ich mich doch nicht provozieren. Zumal die Professur ja eh besteht.

Auf der Arbeit werde ich hin und wieder auch mal gestichelt ob ich denn nicht auch mal promovieren möchte. Das ist mir aber zu stressig und zeitaufwändig und in meinem Job habe ich nichts davon. Das bügel ich dann eben ab und gut ist. Entweder man macht das aus eigenem Antrieb oder wenigstens, weil man etwas davon hat. Aber doch nicht nur um irgendwen anders glücklich zu machen. Das finde ich dann doch irgendwie albern und ziemlich schwach, wenn man sich so leicht provozieren lässt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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