Beim Geburtsplanungsgespräch die Geburt ins Detail planbar?
Meine weiblichen Verwandten haben sich, in Anbetracht dessen, dass ich demnächst mal wieder Großtante werde, über Geburtsplanungsgespräche unterhalten. Da ich keine eigenen Kinder habe, ist mir der Begriff unbekannt und ich kann mir darunter leider auch recht wenig vorstellen. Leider wurde ich vom Gespräch meiner weiblichen Verwandten in die Küche gerufen und konnte somit leider auch keinerlei Erklärungen erfahren.
Ich kann mir wie gesagt, absolut nichts unter einem Geburtsplanungsgespräch vorstellen. Irgendwie klingt das für mich, dass die Geburt detailliert geplant wird. Aber bisher dachte ich, eine Geburt ist in der Regel eine spontane Sache. Also eine Geburt beginnt ungeplant und verläuft auch ungeplant. Es sei denn, man hat einen geplanten Kaiserschnitt. Aber ich habe es so verstanden, dass Geburtsplanungsgespräche auch bei spontanen Entbindungen gemacht werden. Kann jemand Licht in mein Dunkel bringen bitte?
Ich hatte einen geplanten Kaiserschnitt, aber auch so einen Termin. Dort wurde bei mir besprochen, wie die Schwangerschaft bisher verlaufen ist, es wurde sich das Kind angeschaut per Ultraschall und über meine Vorstellungen gesprochen bezüglich der Geburt. Es wurde auch gefragt was für Vorerkrankungen in meine Familie vorhanden sind, Behinderungen, Geburtsprobleme und so weiter und normalerweise würde man dann auch den Kreißsaal kennenlernen und dort dann nochmal besprochen werden was möglich ist.
Mir wurde das sehr grob erzählt, weil das ja bei mir nicht in Frage kam. Ansonsten wurden dann auch psychische Dinge gefragt, also wie es mir so geht von der Psyche her, da war aber auch extra die Psychologin da, die Studien gemacht hatte. Es wurde auch gefragt ob man in einem Vorbereitungskurs war und erklärt wann diese stattfinden.
Ich denke, dass es grob darum geht, dass man schon mal die Ärzte kennenlernt, sehen kann was einen so grob erwartet, wie einem geholfen werden kann und die Ärzte schon mal wissen, mit was sie rechnen müssten, wenn etwas schiefgeht und ein Kaiserschnitt gemacht werden muss. Einfach damit man die Angst vor dem Kreißsaal und das Krankenhaus verliert. Wobei das sicherlich bei jedem etwas anders ist, bei mir wurde da schon sehr auf mich eingegangen.
Eine komplette Geburt kann man natürlich nicht planen, aber man kann die Angst vor dem Unbekannten nehmen, erklären was wann wo gemacht wird und was man machen kann, wenn etwas nicht passen sollte. Es ist ja besser, wenn die Mutter ruhig ist, weil sie die Räume schon kennt und weiß was ungefähr passiert.
Ich kenne das aus Erzählungen so, dass man bei solchen Gesprächen eben die Ärzte und den Kreißsaal kennenlernt und sich dann eben entscheiden kann, wo man hinterher entbinden möchte, wenn es soweit ist. Meine Cousine hatte eine Risikoschwangerschaft und war auch bei so einem Gespräch, wobei ihr dann dort gesagt worden ist, dass eine natürliche Entbindung bei ihr gar nicht möglich ist und sie nicht um einen Kaiserschnitt herum kommen wird. Sie hatte ja bis dahin die Hoffnung, dass sich ein Kaiserschnitt irgendwie vermeiden lassen würde.
Ich hatte drei solcher Gespräche, die aber alle in einer Klinik stattgefunden haben, weil nur die nicht auf einem Kaiserschnitt bestanden hat. Denn angeblich war nach Meinung der umliegenden Kliniken ein Kaiserschnitt unumgänglich. Das sah nur die Uniklinik anders, also habe ich alle Kinder dort bekommen. Und ich danke dem Personal dort, denn ich hatte vollkommen unkomplizierte Spontangeburten.
Wir haben damals immer besprochen, dass ich am jeweils errechneten Termin aufgenommen werde, wenn das Kind noch nicht da ist. Dann würde sich vorab darauf geeinigt, dass ohne Not die Geburt nicht eingeleitet wird, auch wenn ich aus gesundheitlichen Gründen nicht übertragen soll. Dafür versucht man lieber einen Wehenbelastungstest oder Sex, damit sich etwas bewegt.
Es wurde geklärt, dass ich eine Beleghebamme habe. Damit es keine Luftnot gibt, die mit Asthmamittel behandelt werden muss, wurde da schon die PDA besprochen und das Einwilligungsformular ausgefüllt. Die Aufklärung und Einwilligung für einen Kaiserschnitt wurde auch schon geklärt, falls doch etwas nicht gut läuft. Dazu wurde immer schon abgeklärt, dass Stillen nicht funktionieren wird und ich logischerweise Tabletten brauche.
Im Prinzip haben wir in aller Ruhe besprochen, wie die Geburt sein soll und mit meiner medizinischen Vorgeschichte sein kann. Und so die Schwierigkeiten liegen könnten und was man dann tun kann. So wusste das Personal Bescheid, weil es eine Akte mit allen wichtigen Informationen gab und wir waren vorher informiert und mussten nicht spontan aus heiterem Himmel entscheiden.
Die Geburten selbst waren natürlich spontan. Und zum Glück bin ich eine Rossnatur, die auch mal eben am Ackerrand entbinden könnte. Irgendwie muss ich nur warten und dreimal pressen und das war es dann schon. Aber das weiß man ja vorher nicht. Und man ist gut informiert einfach entspannter, auch die Hebamme und die Ärzte sind umfassender informiert, als wenn man im Notfall plötzlich über Allergien und Vorerkrankungen reden muss und die Hälfte vergisst.
Eine Geburt ist nie wirklich planbar, schon gar nicht bis ins letzte Detail. Ein Kind kommt wann es kommen mag, und vor allem wie es kommen mag. Und ein Geburtsplanungsgespräch ist auch nicht dafür da die Geburt zu planen, auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt.
In der Regel verschaffen sich die Ärzte bei so einem Gespräch noch einmal einen Überblick über den Gesundheitszustands des Babys und der Mutter, über den bisherigen Schwangerschaftsverlauf und die Lage des Babys. Dann wird mit der Mutter besprochen wie Sie sich die Geburt vorstellt (ob Wunschkaiserschnitt, Badewanne etc.) und es wird darüber gesprochen wie eine Geburt in der jeweiligen Klinik abläuft. Also beispielsweise wo man sich melden muss wenn man mit Wehen in die Klinik kommt usw. also rein organisatorische Abläufe.
Somit läuft das Gespräch auch bei einem geplanten Kaiserschnitt ähnlich ab wie bei einer normalen Geburt. Nur das noch zusätzlich ein OP Gespräch mit dem Anästhesisten geführt werden muss. Es wird also nicht die Geburt geplant sondern nur ein wenig darüber gesprochen. Eine richtige Planung erfolgt höchstens wenn ein Termin zur Einleitung der Geburt geplant ist bzw. ein Termin festgesetzt wird.
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