Durch Landarztquote unglückliche Ärzte bekommen?
vom 11.09.2018, 08:26 Uhr
Ein Bekannter von mir studiert gerade Medizin und hatte schon einige Famulaturen hinter sich. Seiner Ansicht nach ist die Landarztquote eine absolute Fehlentwicklung, da ja quasi Menschen dazu gezwungen würden, als Landarzt für eine gewisse Zeit tätig zu sein, auch wenn sie das gar nicht tun wollen würden. Dies würde nur unglückliche Ärzte verursachen, die den Job alles andere als gerne machen, was sich unter Umständen negativ auf die Patienten und die Behandlungen auswirken könnte.
Was haltet ihr von dieser These? Meint ihr, dass da etwas dran ist? Produziert man durch eine Landarztquote nur unglückliche Ärzte und gefährdet damit die medizinische Versorgung? Oder findet ihr so eine Ansicht absolut realitätsfern und übertrieben?
Täubchen hat geschrieben:Produziert man durch eine Landarztquote nur unglückliche Ärzte und gefährdet damit die medizinische Versorgung?
Es ist in der bisher propagierten Form eine absolute Patientengefährdung. Das große übergeordnete Problem ist ja keine echte Überversorgung von vielen Regionen, sondern ein genereller Arztmangel. Dabei gibt es dann natürlich ein paar normal versorgte Regionen und wenige Regionen mit tatsächlicher Überversorgung. Aber nichts desto trotz überwiegen unterversorgte Regionen beziehungsweise Regionen, die in wenigen Jahren unterversorgt sind.
Mit einer bloßen Umverteilung der Medizinstudierenden vom Facharzt zum Hausarzt auf dem Land, löst man damit dann aber das eigentliche Problem nicht. Natürlich kann man damit das Landarztproblem lösen. Man schafft dann aber einen neuen Mangel an Fachärzten, denn denen nimmt ja im Gegenzug dafür ihren Nachwuchs weg.
Schlussendlich hat man es verpennt die Zeichen der Zeit zu erkennen. Die Ärzte bekommen mehr Verwaltungsaufgaben, auch zusätzliche medizinische Aufgaben, die sie vorher nicht wahrgenommen haben (zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen zum Beispiel), dann schlägt das Arbeitszeitgesetz mehr und mehr durch. Heute gibt es keinen Arzt mehr, der offiziell 48 Stundenschichten schiebt im Gegensatz zu vor 20 oder 25 Jahren. Auch die wöchentliche Höchstarbeitszeit ist ja mittlerweile auf maximal 60 Stunden im Schnitt begrenzt. Hier stelle sich man mal vor, man geht da tatsächlich in den Kliniken auf 40 Stunden herunter!
Auch hat man wenig auf Teilzeit und den hohen Frauenanteil gekümmert, so dass sich trotz mehr absoluter Zahl an Ärzten, die Arbeitsleistung keineswegs gesteigert hat. Man muss also statt Quoten durchzudrücken, erstmal dafür sorgen, dass man mehr Ärzte ausbildet. Ansonsten wird das ein linke Tasche rechte Tasche Spiel und die Hausärzte wissen dann gar nicht zu welchem Facharzt zu ihre Patienten denn schicken sollen.
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