Belastet eure Beziehung eure sozialen Kontakte?

Ich habe es in meinem Freundes- und Bekanntenkreis schon oft erlebt, dass Leute auf einmal kaum noch Zeit für ihre Freunde hatten, wenn sie einen neuen Partner gefunden haben. Einige Freundschaften sind dadurch natürlich auch schon in die Brüche gegangen, was ich enorm schade finde.

Ich finde nun gar nicht, dass meine Beziehung nun meine sozialen Kontakte belastet. Ich würde sogar eher sagen, dass es genau andersrum ist. Durch meinen Freund habe ich sogar mehr soziale Kontakte, da wir oft gemeinsam seinen Bruder und dessen Freundin treffen und auch andere Freunde von ihm. Meine eigenen Freunde treffe ich dennoch regelmäßig und oft ist mein Freund dann auch dabei. Belastet eure Beziehung eure sozialen Kontakte und würdet ihr das zulassen?

Bei mir ist es auch so, dass ich am Ende eigentlich mehr soziale Kontakte hatte, da ich noch die ganzen Freunde meines Partners kennenlernen musste. Ob ich wollte oder nicht. Diese sehe ich nicht so oft, aber man muss sie bei Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten natürlich auch immer berücksichtigen. Ansonsten kommen auch die ganzen Familienmitglieder meines Freundes hinzu, was auch ganz schön viele sind.

Meine eigenen Freunde habe ich deswegen aber nicht vernachlässigt. Ich treffe mich häufig mit Freunden aus der Uni in der Bibliothek, in der Mensa oder auch einfach mal bei mir zu Hause. Das alles kann ich ja schlecht mit den Freunden meines Partners machen. Ich fände es auch überhaupt nicht gut, dass ich meine Freunde auf einmal weniger sehe.

Es gibt aber durchaus Beziehungen, wo mit einem neuen Partner dann auch soziale Kontakte vernachlässigt werden. Manchmal ist die Person dann auch selbst daran Schuld. In einigen Fällen ist es aber die Eifersucht des Partners. So durfte mein Freund seine Kumpels über Jahre kaum sehen, da seine Exfreundin das einfach nicht wollte.

Meine sozialen Kontakte sind durch meine Beziehung nicht belastet, ganz im Gegenteil. Mein Partner und ich haben nun einen gemeinsamen Freundeskreis und besuchen auch Verwandte gemeinsam. Es muss kein Freund auf gemeinsame Aktivitäten verzichten, weil wir uns immer treffen, wenn es bei uns passt und auch mal alleine Treffen machen, wenn auch eher selten.

Wir sind auch immer für Freunde da und so wissen die Freunde auch, dass wenn sie anrufen und Hilfe brauchen wir sofort da sind oder eben einer von uns. Das gehört auch zu einer guten Freundschaft dazu, finde ich.

Ich finde es interessant, dass hier überwiegend Menschen antworten, die zum Zeitpunkt der Antwort studiert haben oder als Minijobber aktiv waren. Ich finde nicht, dass man die Situation unbedingt mit einer Person vergleichen kann, die Vollzeit arbeitet und dann noch eine Beziehung und soziale Kontakte pflegen möchte. Wenn man Vollzeit arbeitet, hat man natürlich deutlich weniger Kapazitäten frei. Dann muss man zusehen, dass man den Partner und die anderen Kontakte irgendwie in Einklang bringt und niemanden vernachlässigt.

Ich kann das nicht behaupten, außer vielleicht, dass ich für unsere Beziehung damals sehr weit weggezogen bin, sodass ich mit meinen alten Bekannten und Freunden natürlich weniger Kontakt habe, einfach weil ich nicht mehr in der Nähe bin. Was Freunde vor Ort betrifft, so schränkt mich die Beziehung in keinster Weise ein. Meine Frau geht in der Woche ein paar Mal zum Sport mit Freundinnen und alle zwei Monate ist sie ein paar Tage auf Geschäftsreise.

In dieser Zeit kann ich entweder ganz für mich sein oder einfach richtig lange was mit Freunden unternehmen. Es war auch nie für einen von uns ein Problem, wenn jemand sich abends oder am Wochenende mit Freunden trifft und der andere keine Lust hat dabei zu sein bzw. die Leute nicht gut genug kennt.