Hausfrauen in Deutschland auch ''Sozialschmarotzer''?
In dem Buch ''Kinderfrei'' von Nicole Huber regt diese sich sehr darüber auf, dass kinderlose Paare in Deutschland gerne als Sozialschmarotzer gesehen und beschimpft werden. Sie selbst argumentiert dagegen und eine Begründung ist unter anderem auch die, dass Hausfrauen und Mütter letztendlich auch Sozialschmarotzer sind. Denn statistisch betrachtet kehren nur 14% aller Frauen in ihren Beruf zurück und 86% bekommen demnach Rente ohne gearbeitet zu haben.
Und wenn diese Frau dann nur ein Kind bekommt, kann das Kind unter dem Strich vielleicht nur das ausgleichen, was der Staat an diese Hausfrau verloren hat. Und das auch nur dann, wenn das Kind überhaupt später in die Rentenkasse einzahlt, was nicht unbedingt sein muss. Vielleicht ist das Kind eine Tochter, die auch nur wieder zu Hause bleibt.
Könnt ihr der Argumentation von Nicole Huber folgen? Müsste man um nicht als Sozialschmarotzer zu gelten daher rein logisch betrachtet mindestens zwei Kinder haben und daneben auf jeden Fall auch arbeiten gehen?
Und was hat eine Frau allein aus dem Rententopf, wenn sie ein Kind bekommt und danach nie wieder arbeitet? Als ich meine Kinder bekommen habe, war der Stand so, dass man pro Kind zwei Jahre Beitragszahlung vom Staat geschenkt bekam. Ich bekomme also insgesamt vier Jahre geschenkt. Was, wenn ich die Kinder noch zu Zeiten bekommen hätte, wo ich selbst kein Beitragszahler war, am Ende eine Rentenzahlung von Null Euro ausmacht, da man die fünf Pflichtjahre gar nicht erfüllt hat.
Und selbst wenn man diese fünf Jahre erreicht hat, kostet doch die Buchung der Rentenzahlung auf dem Konto fast mehr, als das was man bekommen wird. Von daher kosten diese Frauen die Rentenkasse so gut wie kein Geld und das Argument ist einfach nur als Stammtischparole einzustufen.
Ich weiß noch, dass man zur damaligen Zeit mal in einem Radiosender eine Rechnung aufgemacht hat, wie viele Kinder eine Frau bekommen müsste, damit sie über diese geschenkten zwei Jahre pro Kind eine vernünftige Rente bekommen kann. Also mit einem Kind ist es da lange nicht getan.
Wenn eine Frau zu Hause bleibt und vielleicht auch kein Geld vom Staat nimmt, sondern vom Mann, dann muss dieser ja jede Menge verdienen und auch einzahlen. Wenn man als Mutter nichts einzahlt, dann bekommt man auch nicht so eine große Rente und somit ist die Belastung nicht so hoch. Ich finde es auch durchaus in Ordnung, wenn man ein Kind erzogen hat, dass man dann auch eine Rente bekommt. So lange bekommt man die ja nun in der Regel auch nicht.
Wo ist denn eine Mutter ein Sozialschmarotzer, wenn sie die Kinder erzieht und sie umsorgt, die dann später die Rentenbeiträge und Steuern bezahlen? Ich finde, dass das auch eine große Aufgabe ist, die gewürdigt werden sollte. Wenn eine Hausfrau ohne Kinder einfach zu Hause sitzt und Geld vom Staat bezieht ist das für mich eher ein Schmarotzer und alles andere als gerecht. Aber da sagt komischerweise keiner was zu.
Täubchen hat geschrieben:Wenn eine Hausfrau ohne Kinder einfach zu Hause sitzt und Geld vom Staat bezieht ist das für mich eher ein Schmarotzer und alles andere als gerecht. Aber da sagt komischerweise keiner was zu.
Ich denke, dass es aber doch eher selten vorkommt, dass eine Hausfrau Geld vom Staat bezieht und keine Kinder hat. Meistens sind die Frauen ja zu Hause, wenn eben Kinder da sind oder vielleicht auch, wenn eine Krankheit im Spiel ist. Ich kenne keine Hausfrau, die wirklich nur vom Staat finanziert wird und auf der faulen Haut liegt und noch dazu keine Kinder hat.
Ich finde schon, dass eine Hausfrau ohne Kinder eine "Sozialschmarotzerin" sein kann, wenn sie sich vom Staat aushalten lässt oder ihr Mann alles bezahlen darf. Ist es eine Hausfrau, die hausintern alles macht und sich um alles kümmert, dann empfinde ich es nicht so, weil auch ein guter Haushalt kann ein Haufen Arbeit darstellen. Dann gibt es aber auch diese Hausfrauen, die den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen und dann noch betonen wie stressig alles ist. Da verschwindet mein Verständnis und ich denke mir, dass die Damen vielleicht einfach nur stinkfaul und Geld vom Staat abgreifen wollen oder ein psychisches Problem aufweisen.
Hausfrauen bekommen Geld vom Staat? Das ist ja ein Ding, wie heißt dieses Salär denn, was eine kinderlose Hausfrau so von Vater Staat bekommt? Oder kann es nicht vielleicht vielmehr so sein, dass es um Leute geht, die vermutlich eher Rente oder Krankengeld bezüglich physischer oder psychischer Krankheiten bekommen? Eine Erwerbsunfähigkeitsrente bekommt übrigens auch keiner mal eben so mit ein paar gelben Scheinen, sondern wird in teilweise jahrelangen Prozeduren von diversen Ärzten oder Psychiatern und Amtsärzten erstmal verifiziert.
Und selbst wenn Frauen sich den Luxus erlauben können und möchten auch ganz gesund zuhause zu bleiben und vom Gehalt des Mannes zu leben, weil sie keine Lust zur Arbeit haben oder es sich nicht zutrauen: Na und? Lasst sie doch. Für mich wäre das auch kein erstrebenswertes Modell, aber ich bin ja auch nicht das Maß aller Dinge. Diese ganze Diskussion, ob nun Eltern oder Nicht-Eltern Sozialschmarotzer sind, finde ich sowieso einfach nur abwegig und absurd.
Als ob irgendein Mensch auf der Welt hierzulande Kinder bekommt oder nicht bekommt, damit er die Rentenkasse füttert bzw. dem Planeten ein weiteres Lebewesen ersparen will. Das sind doch alles nur vorgeschobene Gründe. Also, soll jeder so machen wie er will, dann passt schon alles und generell wäre ja etwas mehr Solidarität für die Lebensentscheidungen von Frauen untereinander schon schön.
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