Seid ihr ergebnisorientiert oder prozessorientiert?

Ich habe festgestellt, dass ich ein Mensch bin, der am liebsten ergebnisorientiert ist. Soll heißen, dass es einem komplett frei gestellt ist, wie man ein bestimmtes Ziel erreicht, solange eben das Ergebnis stimmt. Das kann man auch auf Arbeitsaufträge beziehen, die man vielleicht vom Chef oder vom Lehrer erhalten hat, wenn man noch Schüler ist.

Es gibt aber auch Menschen, die sind da eher prozessorientiert. Soll heißen, ihnen ist nur wichtig, dass alles nach Schema F gemacht wird, egal welches Ergebnis dabei heraus kommt. Das kann insofern anstrengend sein, wenn man zufällig mit jemandem zusammenarbeiten muss, der in dieser Hinsicht das komplette Gegenteil ist als man selbst. Wie ist das bei euch? Seid ihr ergebnisorientiert oder prozessorientiert? Oder hängt das vielleicht von den Umständen ab?

Ich glaube nicht, dass man das so sauber trennen kann, und dass es so toll ist, immer "ergebnisorientiert" an die Sache heranzugehen. Manchmal, gerade bei Hobbys oder Spielen, ist tatsächlich der Weg das Ziel, wie es so schön heißt, und da nerven die "ergebnisorientierten" Zeitgenossen eher, die möglichst zackzack alles hinter sich bringen müssen.

Und generell hängen für mich Ergebnisse und der Weg dorthin zu eng zusammen, als dass man behaupten könne, dass nur das Ergebnis oder nur der Prozess zählen können. Wenn es "egal" ist, wie man an ein Ziel gelangt, kann man theoretisch ja auch alle möglichen sinnfreien Umwege gehen und Ressourcen verschwenden, nur weil man die eingefahrenen Pfade verabscheut.

Und ich würde auch nicht mit allzu viel Verachtung auf "Schema F" herabblicken. In vielen Fällen gibt es nämlich tatsächlich einen Königsweg, der direkt das gewünschte Ergebnis liefert, wenn man ihn schön ordentlich abarbeitet. Und da ist es eindeutig von Vorteil, prozessorientiert an die Sache heran zu gehen. Wieso sollte man immer das Rad neu erfinden, wenn das Ergebnis und der Weg dorthin klar vordefiniert sind. Nur, um seine Schlauheit zu beweisen?

Ich sehe das ebenso wie Gerbera und denke, dass man nicht immer nur das eine oder das andere sein kann. Manchmal reicht es sicherlich, wenn man das gewünschte Ergebnis erreicht. Aber beim nächsten Mal zählt vielleicht auch gerade der Weg dahin. Ich würde von mir nicht sagen, dass ich nur ergebnisorientiert oder prozessorientiert bin. Das kommt immer auf die Umstände und die Sache drauf an.

Das kann ich eigentlich gar nicht so gut beantworten. Beim Abnehmen war ich zeitweise sehr ergebnisorientiert, wobei ich dadurch unglücklich wurde, weswegen ich eher prozessorientiert wurde. Ich wollte mir diese Zeit einfacher machen und habe dann eher darauf geachtet, dass es mir beim Abnehmen auch gut geht. Auf der anderen Seite war ich dann doch trotzdem ergebnisorientiert, da ich keine Lust auf den Jojo-Effekt hatte.

Auch bei meinen Hobbies merke ich Schwankungen und ich vermute, es hängt bei mir einfach von der Tagesform, Laune oder von anderen Umständen ab. Ich selbst bin noch nicht einmal besonders wechselhaft, trotzdem finde ich es ganz schwer, mich immer deutlich in eine Schublade zu stecken, da ich einfach auch immer anders bin und mich bis zu einem gewissen Grad auch noch weiterentwickle. Ich selbst kann es nicht sauber trennen, was mich auch nicht stört.