Zu einem Großelternpaar ein enges Verhältnis haben?

Ich muss sagen, dass ich zu einem Großelternpaar ein engeres Verhältnis hatte. Ein Opa von mir war schon vor meiner Geburt verstorben und die Oma, habe ich zwar regelmäßig gesehen, aber sie war gar nicht so richtig, wie man sich eine Oma vorstellt. Wir haben sie oft am Wochenende besucht, aber sie war immer krank und es gab keine gemeinsamen Aktivitäten außerhalb ihrer Wohnung und auch hat sie nicht mit uns Enkeln gespielt.

Bei meinen anderen Großeltern bin ich quasi aufgewachsen und hatte immer ein sehr enges und gutes Verhältnis zu ihnen. Meine Oma ist auch immer eine Art zweite Mutter gewesen. So erlebe ich das durchaus auch bei anderen. Oftmals ist der Kontakt zu den Großeltern einer Seite inniger. Selbst in der Verwandtschaft habe ich das so schon mitbekommen.

War oder ist es bei euch auch so gewesen, dass ihr zu einem Großelternpaar immer ein engeres Verhältnis hattet? Oder war das bei euch wirklich gleich gehalten? Was meint ihr woran das liegt? Spielt da auch die wohnliche Nähe eine Rolle und wie oft man sich sieht? Und auch wie sehr sich die Großeltern mit den Enkeln beschäftigen?

Ich bin mit meinen Großeltern aufgewachsen, da diese quasi im selben Mehrfamilienhaus gelebt haben. Da kriegt man automatisch mehr voneinander mit. Meine Großeltern haben nie wirklich mit uns Enkelkindern gespielt, dafür waren sie einfach zu alt, als wir zur Welt gekommen sind.

Das hat dem engeren Verhältnis aber nie geschadet oder es irgendwie gehindert. Meiner Ansicht nach ist es also egal, ob man überhaupt mit den Enkeln spielt, man kann auch anders Zeit miteinander verbringen und ein enges Verhältnis aufbauen. Relevant ist nur die Wohnnähe und die gemeinsame Zeit.

Also bei mir war es auf jeden Fall so, dass ich zu einem Großelternpaar ein engeres Verhältnis hatte. Das waren die Großeltern väterlicherseits. Und das, obwohl ich eigentlich in den ersten drei Lebensjahren bei den Großeltern mütterlicherseits aufgewachsen war und relativ viel Zeit mit ihnen verbracht hatte. Oder vielleicht gerade deshalb?

Es war einfach so, dass die Oma meines Vaters eine Frau war, die ich über alles liebte. Mit ihr konnte ich Spaß haben, sie verwöhnte mich auch richtig und ich durfte in den Ferien stundenlang fern sehen, was ich ja zu Hause nicht durfte. Außerdem gab es dort auch gleichaltrige Nachbarskinder, mit denen ich großen Spaß hatte. Als Einzelkind zu Hause war ich meistens alleine und mir war langweilig.

Ich denke, dass die vielen Beschäftigungsmöglichkeiten der Grund waren, warum ich gerade bei den Großeltern väterlicherseits lieber gewesen bin, als umgekehrt. Außerdem war es dann so, dass bei den Großeltern mütterlicherseits die Oma ein Pflegefall wurde und der Opa sehr traurig darüber war. Er konnte dann auch nicht mehr so viel mit den Leuten in seiner Umgebung anfangen, auch nicht mit mir. Alle wesentlichen Punkte werden eine Rolle gespielt haben.

Ich denke, dass bei jedem Kind auch das Verhältnis davon abhängt, wie weit entfernt man wohnt, wie oft man sich sieht und wie intensiv sich die Großeltern mit dem Kind beschäftigen. Machen sie Spaß, hören sie den Kindern zu, unternehmen sie etwas mit ihnen. All das spielt glaube ich wirklich eine große Rolle.

Die Großeltern mütterlicherseits habe ich nie kennengelernt und von väterlicherseits habe ich nur meinen Opa kennengelernt. Deswegen kann ich jetzt von mir aus nicht sprechen. Aber ich sehe an meinem Enkel, dass er bisher doch das bessere Verhältnis zu mir und meinem Mann hat. Er kommt öfter hier her, er hat hier Spielsachen und bleibt auch ohne seine Mama für ein paar Stunden, was er bei den Großeltern väterlicherseits nicht macht und die Eltern des Vaters haben kaum Spielsachen da und beschäftigen sich nicht so viel mit ihm. Ich hoffe mal, dass es so bleibt und das Verhältnis zu uns und unserem Enkel auch bleibt und vielleicht noch fester wird.

Bei mir sind alle meine Großeltern leider schon verstorben, aber es war auch schon so, dass ich zu meinen Großeltern mütterlicherseits schon ein etwas engeres Verhältnis gehabt habe. Das lag vor allem an der Entfernung und der Tatsache, dass sie zwar nicht in der Nähe gewohnt haben, aber doch näher als die Großeltern väterlicherseits, die über 450 Kilometer weit weg wohnten.

Deswegen hatte ich die Großeltern mütterlicherseits einfach häufiger gesehen und die Großeltern väterlicherseits nur zweimal im Jahr oder so. Wenn man sich häufiger sieht, kann man natürlich auch ein engeres Verhältnis aufbauen und bei den Großeltern, die weit weg wohnten, war ich oft für eine Woche oder so in den Ferien, aber erst einmal war es immer wieder so, dass ich mich an diese Menschen gewöhnen musste und es im ersten Moment immer wieder fast fremde Menschen waren.

Deswegen würde ich bei mir schon sagen, dass es einfach an der Häufigkeit der Besuche lag, dass ich zu einem Großelternpaar ein engeres Verhältnis hatte. Es war nicht so, dass mir die Großeltern väterlicherseits weniger bedeutet hätten oder etwas in der Art.

Meine eine Oma hatte in Deutschland gelebt, als ich ein Kind war. Ihr Mann ist schon vor meiner Geburt gestorben, so dass ich eben väterlicherseits nur meine Oma kennengelernt habe. Zu dieser hatte ich aber ein doch sehr enges Verhältnis, bis sie gestorben ist. Meine Eltern haben einige Jahre im gleichen Ort gelebt wie sie, später hat sie dann etwa 20 Kilometer von uns entfernt gewohnt, wobei wir uns aber auch mindestens einmal wöchentlich gesehen haben.

Meistens war es so, dass wir sie am Wochenende besucht haben, wobei sie an den ganzen Feiertagen dafür zu uns gekommen ist. Gespielt hat meine Oma nun nicht mit mir, aber es gab schon einige gemeinsame Aktivitäten, wobei ich beispielsweise auch damals mit meiner Cousine bei ihr übernachtet habe.

Meine anderen Großeltern haben im Ausland gelebt, wobei der Opa verstorben ist, als ich noch ein Kind war. Zu der Oma konnte ich nie ein Verhältnis aufbauen. Ich habe sie vielleicht viermal besucht, wobei sie immer extrem kühl und distanziert war. Meine Mutter hat aber genauso nur extrem selten Kontakt zu ihrer Mutter, so dass das für mich noch nie ungewöhnlich war.