Gehen euch die Feministinnen mittlerweile auf den Keks?

vom 29.03.2015, 09:34 Uhr

Man hört immer wieder von irgendwelchen Feministinnen, die sich oben-ohne in der Öffentlichkeit protestieren oder die einfach eine "Verweiblichung" der Sprache bestehen, weil Frauen sich diskriminiert fühlen würden, wenn man sie zusammen mit Männern als "Studenten" anspricht oder "Mitarbeiter" bzw. "Kollegen". Das kann ich auch nur bedingt nachvollziehen, da ich persönlich mich nicht angegriffen oder beleidigt fühle, wenn mich jemand zu den "Studenten" zählt und dabei die männliche Plural-Form benutzt.

Gestern las ich aber eher durch Zufall, dass die Feministinnen das Germanwings-Unglück vom Dienstag dazu nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie fordern nämlich eine Frauenquote im Cockpit da die Piloten zu 94% alle männlich seien und die Selbstmordrate unter Männern sei viermal höher als unter Frauen. Deswegen seien Männer grundsätzlich die Täter und Frauen grundsätzlich die Opfer. Man versucht die These noch zu untermauern, in dem man eben betont, dass zwei Lehrerinnen gestorben seien und 14 von 16 Schülern seien auch weiblich gewesen. Aus diesem Grund wäre es für die Feministinnen logisch, dass die Selbstmordrate erheblich reduziert würde, wenn man vermehrt Pilotinnen ausbilden und einsetzen würde, denn Frauen seien ja nicht so eine "Gefahr" für die Menschheit.

Ich kann dieses dumme Geschwätz ehrlich gesagt nicht mehr hören. Es wird grundsätzlich pauschalisiert und in Schubladen gedacht. So gehen Feministinnen davon aus, dass grundsätzlich alle Männer dominant, gewaltbereit und herrschsüchtig sind und die Frauen unterdrücken. Es wird auch pauschalisiert, was die sexuelle Orientierung angeht und man denkt in dummen Klischees. So seien alle Frauen kinderlieb und kompromissbereit und würden sich den Männern unterordnen und würden somit automatisch unterdrückt werden. Sie hätten gar nicht erst die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit auszuleben und nur die Männer seien Schuld daran.

Ich kenne genug Beispiele, die sich mit diesen altmodischen Klischeehaften Ansichten überhaupt nicht decken. So habe ich einen Onkel, der in seinem Haus überhaupt kein Wort zu melden hat. Da ist die Frau dominant und hat die Hosen an. Als außenstehender Beobachter würde ich definitiv behaupten, dass er unterdrückt wird und "gerettet" werden muss, er traut sich nicht mal "Hallo" zu jemandem zu sagen, wenn seine Frau daneben steht und wenn sie weg ist ist er sehr herzlich und extrovertiert.

Ich muss ehrlich sagen, dass mir dieses Feminismus-Geschwätz total auf den Keks geht. Ich kann es echt nicht mehr hören und am liebsten hätte ich, wenn dieser Mist aufhören würde, weil er einfach nicht wahr ist. Denn wenn die Feministinnen zugeben würden, dass Pauschalisierungen und klischeehaftes Schubladen-Denken total daneben ist, haben sie auch keine Daseinsberechtigung mehr, sodass sie bewusst so denken und überspitzen. Ich kann auf Feministinnen durchaus verzichten und auf das Geschwafel sowieso. Außerdem finde ich so eine Aktion gerade in Bezug auf die Germanwings-Katastrophe total geschmacklos und daneben.

Was meint ihr dazu? Findet ihr so eine Forderung in so einer Situation angemessen und sogar in Ordnung? Oder gehen euch Feministinnen genauso auf den Keks wie mir?

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mich nervt vor allem das Gendern, also die geschlechtergerechte Sprache. An der Uni ist das weit verbreitet, dass man von Student/innen oder Studierenden oder noch schlimmer StudentInnen sprach - was grammatisch vollkommen falsch ist. Ich habe das dann immer mit Absicht nicht gemacht und bei mir als Frau konnte keiner was sagen, wenn ich stur die männliche Form verwendet habe.

Es gibt ja auch noch die Form mit dem Unterstrich, damit sich auch diejenigen in dem Wort wiederfinden, die sich keiner geschlechtlichen Identität zuordnen können. Damals hatte meine ehemalige Chefin an der Uni mal ein leidenschaftliches Plädoyer für diese Variante gehalten und ich musste mich arg zusammenreißen, dass ich nichts sage.

Ich finde, das versaut richtig die Sprache. Das jemand diskriminiert wird, nur weil man von Studenten spricht, also das generische Maskulin benutzt, ist Quatsch. Das haben sich ein paar Spinnerinnen ausgedacht, denen eine echte Aufgabe im Leben fehlt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich sehe das so wie Zitronengras und bin auch ziemlich genervt vom Gendern der Sprache. Ich finde das insofern total befremdlich, weil das ja im Endeffekt nichts ändert. Nur weil die Formalitäten der gendergerechten Sprache eingehalten werden, heißt das ja nicht automatisch, dass die Frauen weniger unterdrückt und diskriminiert würden. Dann ändert sich nur die Sprache, aber um das Denken der Gesellschaft zu beeinflussen und zu verändern, muss man schon andere Geschütze auffahren. Nur durch die Sprache ist das gar nicht möglich. Daher finde ich so eine Denkweise auch ziemlich befremdlich und wenig nachvollziehbar.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^