Seid ihr schon von Aquaplaning überrascht worden?
So ein wirklich schlimmes Aquaplaning habe ich mit meinem Auto noch nicht erlebt und meine eigenen Erfahrungen damit, beschränken sich auf kleinere Ruckler am Auto, wenn ich über größere Wasserlachen gefahren bin. Seid ihr schon mal von einem wirklich schlimmen Aquaplaning überrascht worden, wie hat sich diese Situation dargestellt und wie habt ihr diese gemeistert? Gibt es denn allgemeingültige Verhaltensregeln für Aquaplaning oder sind diese ganz individuell und je nach Situation verschieden?
Ein richtig schlimmes Aquaplaning wie du es nennst, hatte ich bisher noch nicht und bin offen gesagt ziemlich froh darüber. Ich stelle mir die Situation nicht gerade angenehm vor. Ich fahre bei Niederschlag oder nasser Infrastruktur generell vorsichtiger und langsamer als sonst, daher ist mir noch nichts gravierendes passiert in dieser Hinsicht.
Mich hat es schon einmal erwischt, vor ein oder zwei Jahren und es war damals ein sehr großer Schreck für mich. Ich war mit meinem kleinen Sohn unterwegs und wir fuhren eine Strecke die ich nicht gut kannte. Der Regen war eher schwach, es schien aufzuklaren und ich fuhr nicht besonders vorsichtig. Die Straße war auch eigentlich von sehr guter Beschaffenheit, es war einfach nicht mit einer solchen Unebenheit zu rechnen.
Aber nach einem größeren Hügel ging es wieder in die Ebene, wo es vor kurzem wohl noch heftig geregnet hatte und an einer ganz unscheinbaren Stelle auf der Straßenbahn war eine tiefe Mulde, in der sich einiges an Wasser angesammelt hatte. Auf den ersten Blick sah es einfach wie eine kleine Wasseransammlung auf der Straße aus. Als ich dann hindurch fuhr, riss es mir sofort das Lenkrad weg, es fühlte sich an, als hätte ich überhaupt keine Kontrolle mehr über das Fahrzeug und das Auto wackelte auch einen Moment bedenklich hin und her.
Ich erschrak fürchterlich, bekam das Auto aber irgendwie wieder unter Kontrolle und hielt an der nächsten Möglichkeit erst einmal an, um mich wieder zu sammeln und von dem Schreck zu erholen. Auch mein Sohn sah mich ziemlich erschrocken an und ich war heilfroh, das wir zu diesem Zeitpunkt völlig allein auf der Straße waren. Ich bin sicher wir waren kurzzeitig auch auf der Gegenfahrbahn und hätte es Gegenverkehr gegeben, wäre es sicher nicht gut ausgegangen.
Meine Lehre aus dieser Situation war, bei nasser Fahrbahn stets besonders langsam und achtsam zu fahren. Auch wenn der Regen bereits nachgelassen hat, die Fahrbahn sicher aussieht oder alle anderen wieder rasen als gäbe es kein Morgen, ich tucker langsam durch jedes Fahrwasser, denn wenn man langsam fährt, passiert gar nichts. Aquaplaning entsteht wenn das Wasser vom herannahenden Reifen nicht mehr verdrängt werden kann, da die Geschwindigkeit zu hoch ist. Das Wasser staut sich, es entsteht eine Art Miniwelle auf der man sozusagen surft. Fährt man langsam, kann das Wasser ganz normal vom Reifen zur Seite gedrängt werden und somit durchfahren werden.
Ich hatte einmal Aquaplaning, als ich noch Fahranfänger war. Ich fand das damals schon sehr beängstigend, auch wenn nichts Schlimmes passiert ist und ich heil davon gekommen bin. Mein Auto ist auch nicht ausgebrochen, aber ich deutlich spüren, dass ich kurzzeitig keine Kontrolle mehr über Reifen und Lenkung hatte.
Heute weiß ich viel eher, wie man in solch einer Situation reagieren muss. Ich bin aber nach wie vor angespannt, wenn viel Wasser auf der Straße ist. Aber mit seitdem einen Mal nichts dergleichen wieder passiert. Das finde ich durchaus auch schon beruhigend.
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