Mit Rente eine Therapie oder Behandlung nur schwer bekommen?

vom 04.09.2018, 07:56 Uhr

Ein Bekannter ist berentet, da er psychische Erkrankungen hat. Da es ihm immer schlechter ging, wollte er gerne wieder eine Therapie bei einem Psychologen machen. Dieser meinte, dass sie gerne einen Antrag an die Krankenkasse stellen könnten, damit diese die Kosten übernimmt. Aber der Psychologe meinte auch, dass es wohl schwer wäre, diesen Antrag bewilligt zu bekommen, da mein Bekannter eben durch seine Krankheiten bereits berentet wäre.

Mein Bekannter regt sich darüber auf und meint, dass ihm wohl erst geholfen werden würde, wenn er einen Selbstmordversuch unternehmen würde. Er hat das krass ausgedrückt und würde das nicht machen. Aber er war eben sehr verzweifelt und wütend. Nun hat er Angst, dass die Krankenkasse den Antrag ablehnt und er irgendwie alleine klar kommen muss.

Ist es durchaus so, dass jemand mit Rente manchmal schwerer eine Therapie oder Behandlung genehmigt bekommt? Habt ihr da Erfahrungen gemacht? Kann man dann irgendwas tun, wenn die Krankenkasse wirklich ablehnt? Hilft es da, wenn mein Bekannter in dem Fall Widerspruch einlegen würde?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich glaube in dem Fall kann man höchstens Widerspruch einlegen, aber das ist keine Garantie, dass das auch wirklich funktioniert. Um ehrlich zu sein würde ich in dem Fall anwaltlichen Rat hinzuziehen, wobei ich da aber ehrlich gesagt wenig Chancen sehe, wenn der Therapeut schon der Ansicht ist, dass die Krankenkasse den Antrag ablehnen würde und da nichts zu machen ist. Wenn es so dringend ist, muss dein Bekannter die Kosten eben selbst tragen. Gerade an der Gesundheit sollte man nicht sparen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bin ebenfalls Rentnerin. Bei mir ist es aber nicht die Krankenversicherung, welche sich weigert die Kosten zu übernehmen, sondern es sind viel mehr die Ärzte die mich erst gar nicht überweisen oder irgendwelche Untersuchungen machen wollen. Die haben wohl Angst, dass ich kein Geld habe um die Rechnung zu bezahle oder glauben, dass mir langweilig sein muss als Rentnerin und ich nur aus Langeweile zum Arzt gehe.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Sternenbande hat geschrieben:Die haben wohl Angst, dass ich kein Geld habe um die Rechnung zu bezahle

Warum sollte das so sein? Solange es sich um Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkasse handelt, kriegen die genauso ihr Geld wie beim arbeitenden Krankenversicherten. Und wenn du privat versichert sein solltest, wirst du erst recht überwiesen, da du ja die Rechnung gleich zahlen musst und das zu einem besseren Satz.

Am Geld sollte es wohl also eher nicht liegen. Vielleicht sehen die Ärzte den Sinn der von dir gewünschten Überweisungen nur anders als du und glauben, dass es medizinisch keinen Sinn macht. Es gibt ja schon viele Therapie, die eben im Alter nur wenig Sinn haben beziehungsweise nur für ein gezieltes Klientel wirklich gesundheitsförderlich sind.

Also solange es sich um Regelleistungen aus dem Katalog der GKV handelt, sollte es auch als Rentner nie ein Problem sein Therapien zu bekommen. Problematisch wird es immer erst dann, wenn die Therapien da nicht drin stehen. Und dann kann es insbesondere als Rentner schon schwierig sein, da man ja sozusagen am Ende der Nahrungskette ist. Die Rentenversicherung scheidet dann schon mal aus, da sie sowieso eine Rente zahlt und damit kein Interesse mehr daran hat, jemand irgendwie wieder erwerbsfähig zu kriegen und die Kasse beruft sich halt auf den Katalog der GKV und zahlt nur das was nötig ist.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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